Iserlohn. . Eigentlich wollte er seine Eishockey-Karriere am Seilersee beenden. Weil der DEL-Klub Iserlohn Roosters seinem Kapitän Robert Hock aber kein neues Angebot vorlegte, muss der 40-Jährige auf Vereinssuche gehen. Hock versteht die Entscheidung nicht.
Ein Jahr noch, so hatte es sich Robert Hock vorgestellt. Eine weitere Saison wollte der mittlerweile 40-Jährige für die Iserlohn Roosters in der Deutschen Eishockey Liga auf das Eis gehen. Umso verbitterter klingt Hock gestern: „Ich bin enttäuscht, dass man mir die Möglichkeit nimmt, mich in Würde aus Iserlohn zu verabschieden“, sagt er. Klagt er.
Es ist ein kurzes Gespräch, welches die Nummer 91 der Sauerländer in dieser Woche mit Manager Karsten Mende führt. Denn bereits nach wenigen Minuten steht fest: Die sportliche Leitung der Roosters plant nicht mehr mit Robert Hock. Sie legt ihm kein neues Vertragsangebot vor. „Die Herren haben sich so entschieden“, sagt dieser nur. Und: „Das ist schon ein Schlag für mich.“
Roosters-Fans überrascht und sauer
Im Sommer 2006 kam der Stürmer von den Hannover Scorpions an den Seilersee. Er überzeugte auf dem Eis, er spielte sich in die Herzen der Fans - und dachte an ein Karriere-Ende im Trikot der Roosters. „Ich kann es nur wiederholen“, sagte Hock, als vor einem Jahr sein Vertrag auf Grund der finanziellen Rahmenbedingungen erst mit Verzögerung verlängert wurde, „Iserlohn ist meine Heimat geworden, ich fühle mich hier besonders wohl.“ Trainer Doug Mason erklärte damals: „Was kann ich über Robert Hock sagen? Er hat sein Roostersherz am rechten Fleck.“
Trotzdem kappt der Klub die Zusammenarbeit. Überraschend für Hock, der sagt: „So schlecht war meine persönliche Leistung nicht.“ Überraschend auch für viele Fans, die Hock zwar in die Generalkritik nach der enttäuschenden Saison mit Rang 13 und dem Verpassen der Vor-Play-offs miteinbezogen, die ihn aber gerne noch ein Jahr am Seilersee gesehen hätten.
Roosters-Boss Brück lobt Hock
„Wir alle haben großen Respekt vor der beeindruckenden Karriere von Robert Hock“, sagt Roosters-Boss Wolfgang Brück über den Mannschaftskapitän. „Er hat viele junge Spieler entwickelt und mit großem Stolz unseren Verein in der Öffentlichkeit repräsentiert.“ Pathetisch ergänzt Brück gar: „Er hat sich einen besonderen Platz in der Vereinshistorie verdient.“
Die weiteren Entscheidungen verschwinden fast unter dem Getöse dieser Personalie. Neben Hock verlassen auch Mark Ardelan, Marvin Tepper, Dustin Demuth, Collin Stuart, Brendan Brooks, Shawn Hunwick, Derek Lepine und Derek Peltier die Roosters. Tobias Wörle kündigte bereits vor Wochen seinen Abschied an. Offen bleibt die Zukunft von Matt Tomassoni und Thomas Holzmann.
Hock: Keine Lust auf Abschiedsspiel
Wo Robert Hock demnächst spielt? „Keine Ahnung, ich muss jetzt erstmal mit meinem Agenten sprechen“, erklärt er. Ob er das von Brück angebotene Abschiedsspiel annimmt? „Eher nicht.“