Iserlohn. . Fünf Spiele in den nächsten zehn Tagen: Die Iserlohn Roosters starten am Freitag in die heiße Schlussphase der DEL. Fünf Siege aus den letzten neun Spielen dürften dem Team schon reichen, um in die DEL-Play-offs zu gelangen. Dennoch hat das Team ein Problem - ein Luxusproblem.

Roosters-Trainer Doug Mason hat wieder einmal eine Hochrechnung aufgestellt. Fünf Siege aus den noch verbleibenden neun Hauptrundenspielen, darunter aber mindestens zwei Erfolge gegen direkte Mitkonkurrenten, könnten reichen, um sich für die DEL-Play-offs zu qualifizieren.

Der Countdown beginnt an diesem Freitag (Im Live-Ticker auf DerWesten), und der lässt den Cracks kaum Zeit zum Verschnaufen. Denn innerhalb der nächsten zehn Tage stehen fünf Spiele auf dem Plan. Insgesamt müssen die Roosters noch fünfmal auswärts ran - angesichts der vielfach offenbarten Auswärtsschwäche könnte das ein Manko sein.

Roosters-Trainer Mason will nach Spielpause voll angreifen

Nahezu alle Roosters-Protagonisten haben die zurückliegende Länderspielpause bis zum Trainingsbeginn am letzten Dienstag genutzt, um komplett abzuschalten. Doug Mason beispielsweise in Nordamerika, wo er sich mit seinem in einem College-Team spielenden Sohn getroffen hat. „Da habe ich bewusst nicht an die Roosters gedacht.“ Einzig Michael Wolf war aktiv und kehrte erst nach einem vom Trainer verordneten dreitägigen Urlaub am Donnerstag von der Nationalmannschaft zurück, jedoch mit dem Negativerlebnis der verpassten Olympiaqualifikation. „Hoffentlich nimmt er sich das nicht zu sehr zu Herzen“, weiß der Coach um den Ehrgeiz seines zuletzt so glücklosen Torjägers, der aber nicht nur in der Geborgenheit seiner so sehr geschätzten Roosters-Familie diese historische Pleite verarbeiten kann, sondern auch am Samstagnachmittag bei der Eröffnung seines Bistros „Romy’s“ in der Fußgängerzone.

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„Hoffentlich sind die Beine wieder da“, weiß Mason um die Gefahr einer Spielpause. Denn nun müssen die Teams sofort von Null auf Hundert kommen. Für die Roosters bedeutete das: An diesem Freitag Heimspiel gegen Angstgegner Hamburg, am Sonntag das Duell beim um vier Zähler besseren Neunten Hannover und dann am Dienstag die Auswärtshürde beim EHC München, der mit zwei Punkten Vorsprung vor dem IEC den begehrten zehnten Platz einnimmt.

Erstmals stehen den Roosters alle Spieler zur Verfügung

Kürsiege gibt es in dieser Phase der Saison nicht mehr. Deshalb stehen die Iserlohner auch gegen die Hamburg Freezers unter Druck. Bislang gab es in dieser Serie nichts zu holen gegen das Team um Ex-IEC-Schlussmann Dimitrij Kotschnew, der seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat - drei Spiele, drei Pleiten. „Eine der besten Mannschaften der Liga“, schwärmt Mason vom Fünften und fordert: „Wir müssen schnell aus unserer defensiven Zone kommen.“ Das dürfte gegen die groß gewachsenen Verteidiger ebenso schwierig werden wie das Toreschießen. Und auch die lange Auswärtsnegativserie der zuletzt von Ausfällen geplagten Hanseaten mit sechs Niederlagen in Folge rückt den IEC nicht automatisch in den Favoritenkreis.

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Den Weg in die Play-offs können die Roosters mit einem Luxuspro­blem bestreiten. Denn erstmals stehen alle Spieler zur Verfügung. Nach mehrmonatigen Verletzungspausen haben sich sowohl Verteidiger Collin Danielsmeier als auch Stürmer Brandon Brooks zurückgemeldet, und auf sie will der Trainer keinesfalls verzichten, denn die Leistungsträger sollen schnellsten wieder über Spielpraxis den Anschluss finden. Für Mason bedeutet das: Zwei Kontingentspieler müssen auf die Tribüne. Sicherster Kandidat ist Zweittorhüter Shawn Hunwick. Wer noch? Mason weiß zwar schon, wenn es treffen wird. Aber das will er dem Betroffenen am Spieltag exklusiv mitteilen. Ein Kandidat dürfte Derek Peltier angesichts von acht Verteidigern sein. Ein anderer ist Colin Stuart, was bedeuten würde, dass der IEC nicht mit vier, sondern mit „dreieinhalb“ Offensivreihen spielen würde. „Der betreffende Spieler wird sicherlich überrascht sein, denn jeder hofft, dabei zu sein“, weiß Mason. „Aber das Mannschaftsergebnis hat absolute Priorität.“ Und das lautet ganz klar: Play-off-Qualifikation.