Iserlohn. Die Iserlohn Roosters verloren auch das Heimspiel gegen Schwenningen - trotz Boris Blanks Treffer hielt der Torfluch bei der 1:4-Niederlage an.

Ein Aufschrei der Erlösung. Auf der Bank der Iserlohn Roosters, auf den Rängen der Eishalle am Seilersee – überall wurden die Arme in die Luft gereckt, wurde vor Freude gehüpft und gejubelt. Fast eine halbe Stunde lang hatten die Sauerländer ihr Heimspiel in der Deutschen Eishockey Liga gegen die Schwenninger Wild Wings dominiert, hatten aber wieder trotz etlicher Torchancen keinen Treffer erzielt. Bis plötzlich Boris Blank frei vor dem Tor der Gäste stand und zur erlösenden 1:0-Führung traf.

In der 29. Minute war er durchbrochen, der Torfluch, unter dem die Roosters seit einigen Spieltagen leiden. Für einen Moment allerdings nur. Denn am Ende siegten die Gäste mit 4:1, während die Roosters drei eingeplante Punkte im Kampf um den direkten Einzug in die Play-offs verloren und Gefahr laufen, ihre gute Ausgangsposition in der Tabelle zu verspielen.

Ungewohnte Situation für das Überraschungsteam dieser Saison

In Wolfsburg hatten die Sauerländer ohne eigenen Treffer verloren, in Köln ebenso. Und in Krefeld unterlagen sie nach der Führung durch Bobby Raymond unglücklich mit 1:2 nach Verlängerung - eine ungewohnte Situation für das zuvor erfolgsverwöhnte Überraschungsteam dieser Saison. „Ich bleibe dabei, dass jede Mannschaft immer noch jede schlagen kann“, sagte Roosters-Trainer Jari Pasanen vor dem Heimspiel gegen Schwenningen. Und: „Deshalb wäre Arroganz oder Hochmut komplett fehl am Platz. Ein Erfolg gegen Schwenningen muss hart erarbeitet werden und ist kein Selbstläufer.“

Seine Mannschaft setzte diese Vorgabe von der ersten Sekunde an um. Angefeuert von 4977 Zuschauern dominierten die Roosters die Partie. Brooks Macek traf bereits nach 20 Sekunden aber nur das Außennetz. Sollte sich die Torflaute der zurückliegenden drei Spiele fortsetzen?

Sie tat es. Schwenningen blieb durch Konter gefährlich, während Iserlohn etliche Torchancen nicht nutzte.

Aufregung kam in der 16. Minute auf. Nach einem Pass von Brad Ross lenkte Cody Sylvester den Puck scheinbar ins Tor. Doch der Jubel am Seilersee verstummte schnell. Nach einem kurzen Videostudium revidierten die Schiedsrichter ihre Entscheidung mit der Begründung, dass der Puck die Torlinie nicht komplett überquert habe. Erst in der 26. Minute durften die Roosters tatsächlich den Führungstreffer feiern, als Boris Blank freistehend traf.

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Doch das Duell mit Schwenningen blieb spannend, weil Nick Petersen und Co. auch in Überzahl weitere Chancen vergaben. Roosters-Goalie Mathias Lange musste das eine oder andere Mal Kopf und Kragen riskieren, um den Ausgleichstreffer zu verhindern. In der 45. Minute fiel er trotzdem: Daniel Schmölz nutzte eine Unachtsamkeit in der Roosters-Defensive zum 1:1. In der 47. Minute dröhnte die Halle erneut unter dem Jubel der Roosters-Fans. Doch erneut prüften die Schiedsrichter via Video und verweigerten die Anerkennung des Treffers von Jason Jaspers, da er mit dem Schlittschuh erzielt worden sei.

Böser Fehler von Roosters-Torwart Mathias Lange

In der Schlussphase igelte sich Schwenningen mehr und mehr im eigenen Drittel ein, während die Roosters auf den Siegtreffer aus waren. Umso bitterer war die 54. Minute. Einen Schuss von Schwenningens Simon Danner, der über das Tor gegangen wäre, wollte Roosters-Torwart Mathias Lange fangen – und baselte den Puck zum 1:2 für die Gäste, die in Unterzahl waren, über die Linie. Und als Will Acton auf 3:1 sowie Daniel Fleury auf 1:4 erhöhten (56./59.), war die Pleite der Roosters perfekt.