Berlin. . Die Iserlohn Roosters zeigen beim DEL-Spitzenspiel zu wenig Durchsetzungskraft und müssen Berlin vorbeiziehen lassen. Defensive steht im Blickpunkt.

Eisbären Berlin - Iserlohn Roosters 3:0 (0:0, 1:0, 2:0). Mit einem leeren Sack kehrten die Iserlohn Roosters am Nikolaustag aus Berlin zurück. Auf dem glatten Hauptstadtparkett kassierten sie im Spitzenspiel die vierte glatte Niederlage der Saison und mussten die Eisbären passieren lassen. 800 IEC-Fans, die im Sonderzug mitreisten, waren Augenzeugen. Sie kamen am Ostbahnhof an, von wo es ruhig und geordnet zur Arena ging. Dort bekamen sie einen separaten Eingang zugewiesen. Da der Sicherheitsaspekt in der Hauptstadt höher liegt als im Sauerland, gestaltete sich der Einlass aufgrund verschärfter Kontrollen langwierig.

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Dass Chet Pickard nach der Klasseleistung von Freitag auch in Berlin zwischen den Pfosten stehen würde, hatte Trainer Jari Pasanen schon direkt nach dem Krefeld-Spiel verkündet. Überraschend wirkte jedoch der kurzfristige Ausfall von Mathias Lange, der aus persönlichen Gründen die Reise nicht antrat. Genaueres war von den IEC-Verantwortlichen nicht zu erfahren.

Roosters früh unter Druck

Vom Beginn an versuchten die Gastgeber, Druck auszuüben. Diese standen defensiv jedoch eng gestaffelt und ließen kaum gefährliche Szenen zu. Lediglich von den Außenpositionen kamen die Eisbären zum Zuge, was Pickard vor wenig Probleme stellte. Auf der anderen Seite tat sich das Gästeteam in der Offensive aber mindestens genauso schwer. Lediglich Boris Blank (7.) und Jason Jaspers (15.) stellten Eisbären-Torwart Vehanen vor Bewährungsproben. Und auch bei Überzahl sollte nicht viel gelingen. Statt dessen verhinderte Pickard nach einem Unterzahlkonter von Machacek (9.) den Rückstand. Als Chad Bassen wenig später auf die Strafbank musste, zeigte Pickard zweimal gegen Olver, weshalb er aktuell statistisch der beste Goalie der Liga ist.

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„Wir waren etwas nervös, haben aber nicht viel zugelassen. Wir werden uns taktisch offensiver ausrichten“, bilanzierte Co-Trainer Jamie Bartman nach den ersten 20 Minuten. Doch es blieb bei der insgesamt defensiven Ausrichtung beider Teams. Pickard hielt auch gegen Hördler (23.) seinen Kasten sauber. Dieser leistete sich kurz darauf einen Stockschlag und sorgte damit für die nächste Powerplayphase der Gäste. Dem IEC fehlte es jedoch an Durchschlagskraft. Weder Jaspers, Périard oder Caporusso (24.) stellten Vehanen vor größere Herausforderungen. Zudem zielte Macek (30.) knapp vorbei.

Iserlohnern fehlt die Konsequenz im Abschluss

Völlig überrascht wurden die Sauerländer dann von Kuji, der auf den hinter dem IEC-Gehäuse lauerenden Rankel passte. Dieser scheiterte zunächst per Bauerntrick an Pickard, stocherte dann aber im Nachsetzen die Scheibe zur Berliner Führung über die Linie. Nun musste Iserlohn reagieren. Kevin Lavallée hatte in seiner Rolle als Aushilfsstürmer Pech, dass Vehanen seinen Schuss in letzter Sekunde ablenkte (38.). Das galt auch für Jaspers, der nach einem guten Pass von Raymond in aussichtsreicher Position bei Überzahl über die Scheibe drosch.

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Im Schlussabschnitt verpasste es der IEC, aus den wenigen Möglichkeiten Kapital zu schlagen. Beim Schuss von Ross nach schöner York-Vorarbeit warf sich ein Berliner Verteidiger im letzten Moment dazwischen. Und bei erneuter Überzahl scheiterte Périard aus dem Slot sowie Raymond an Vehanen (46.). Und als die Gäste Rankel wieder sträflich frei stehen gelassen hatten, versenkte der Linksaußen im Nachschuss den Puck hinter Pickard - 2:0 (55.). In den restlichen Minuten versuchten die Sauerländer, den Druck zu erhöhen - ohne Erfolg. Olver machte mit dem Schuss ins leere Tor den Sack für die Berliner zu.