Iserlohn. Der DEL-Klub Iserlohn Roosters feiert beim Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg ein knappes 1:0. Das Team zeigte Herz und steht auf Platz zwei.

Besser hätte der Start aus der Länderspielpause nicht gelingen können: Nach dem Triumph in Ingolstadt feierten die Iserlohn Roosters auch daheim gegen die Grizzlys Wolfsburg einen Sieg. Mit 1:0 allerdings einen knappen.

Colten Teubert gestikulierte, Colten Teubert schimpfte – und musste das Eis doch verlassen. Wütend stapfte er an der Bank der Roosters vorbei und verschwand immer noch meckernd in der Kabine. Als hohen Stock mit Verletzungsfolge hatten die Schiedsrichter seine Aktion gegen Wolfsburgs Vincenz Mayer eingestuft und dem Iserlohner Verteidiger eine fünfminütige Strafzeit samt Spieldauer-Disziplinarstrafe aufgebrummt.

Gut 33 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt in der Eishalle am Seilersee gespielt, die Partie mittelmäßig und die Stimmung auf den Rängen – leise. Gut zwei Minuten später gestikulierte Kevin Lavallée. Und wie sein Mannschaftskollege Teubert schimpfte auch er auf seinem Weg vom Eis.

Button nutzt Überzahl zur Roosters-Führung

Allerdings lief die Nummer 20 der Roosters auf die Strafbank und statt des restlichen Spiels musste Lavallée für nur zwei Minuten zuschauen.

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Zwei Aktionen, zwei Entscheidungen der Schiedsrichter – und plötzlich wachte er auf, der Geist vom Seilersee. Zwei Minuten und 42 Sekunden kämpften und spielten die drei verbliebenen Roosters auf dem Eis vor Torwart Chet Pickard, als stünden sie im siebten Finale um die Meisterschaft. Zwei Minuten und 42 Sekunden gaben die 4101 Fans auf den Tribünen Gas, als stünde der Titelgewinn knapp bevor.

Bereits in der 11. Minute hatte Ryan Button eine Überzahl-Situation genutzt, um nach Vorlage von Mike York das Tor zur 1:0-Führung zu erzielen. Gegen diesen unliebsamen Gegner, den Roosters-Teams seit 2008 in eigener Halle bei zwölf Duellen lediglich viermal bezwungen hatten.

Begegnung blieb ausgeglichen

„Wolfsburg hat stets gute Mannschaften. Das gilt auch in diesem Jahr, auch wenn der Start nicht nach Wunsch gelaufen ist“, sagte Roosters-Trainer Jari Pasanen im Vorfeld der Partie.

Doch trotz der frühen Führung der Gastgeber blieb die Begegnung ausgeglichen – auf mittelmäßigem Niveau. Die wenigen wirklichen Torchancen klärten Roosters-Goalie Chet Pickard und sein Gegenüber Felix Brückmann teilweise grandios. Erst im Sog der Strafen gegen Teubert und Lavallée nahm die Partie Fahrt auf – und verlor sie nach der zweiten Drittelpause doch wieder etwas. Wolfsburg bemühte sich um den Ausgleich, Iserlohn verpasste mehrfach das vorentscheidende 2:0. Deshalb mussten die Roosters zittern, zittern um den zweiten Sieg an diesem Wochenende nach dem Erfolg am Freitag in Ingolstadt. Doch als die Sirene dröhnte durften sie feiern – wieder mit dabei: Colten Teubert. Gestikulierend, aber anders als zuvor.