Iserlohn. . Bei seinem Nationalmannschaftsdebüt überzeugte Brooks Macek mit einem Tor und zwei Beihilfen. Ob er bei den Roosters bleiben wird, ist offen.
Die Iserlohn Roosters wissen schon seit 2013 um die Qualität dieses Stürmers, die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft weiß es nach diesem Deutschland-Cup-Wochenende: Brooks Macek kam als Nobody aus der Western-Hockey-League in die Waldstadt, knapp zwei Jahre später debütierte der 23-Jährige im DEB-Dress und trug maßgeblich zum Gewinn des „Potts“ bei
Und auch im Team des neuen Bundestrainers Marco Sturm avancierte Iserlohns Nummer 17 auf Anhieb zum Leistungsträger, u. a. mit einem Treffer zum 1:0 beim 4:2 über die Slowakei und mit zwei Beihilfen. An der Seite von Philipp Gogulla und Felix Schütz bildete er den gefährlichsten Sturm. „Ich war schon etwas nervös“, räumte er am Dienstag ein, nachdem er nach einem trainingsfreien Tag wieder im Kreise seiner Roosters-Kollegen trainierte. „Aber man hat mir sehr gut geholfen. Ich habe von Beginn an gefühlt, ein Teil des Teams zu sein“, so der Nationalmannschaftsnovize, der als einziger Spieler debütierte. „Natürlich hatte ich davon geträumt“, berichtet Macek von seiner Freude, als er von Marco Sturm angerufen worden war - eine Entscheidung, die der Bundestrainer nicht bereute.
Macek macht aber auch deutlich, dass er sich ausschließlich auf die Roosters konzentriert hat, wohl wissend, dass ihn gute Leistungen im Verein in den Fokus des Bundestrainers rücken würden. Sein ehemaliger Sturmpartner Brent Raedeke (jetzt Mannheim) hatte es ihm vorgemacht, auch der hatte sich im Dress der Blau-Weißen für das Nationalteam empfohlen.
Vater kommt aus Geldern, Familie lebt in Xanten
Überzeugt hat Macek bei den Roosters von Beginn an. 18 Tore und 40 Scorerpunkte sammelte der Youngster in seiner ersten DEL-Saison, eine Serie später erhöhte er die Ausbeute auf 24 Treffer und 43 Punkte. Auch in dieser Runde läuft es sehr gut, zuletzt steuerte er gegen Augsburg vier Treffer bei, bislang hat er 14 Zähler auf dem Konto.
Mit drei Jahren hat der Mann aus dem kanadischen Winnipeg mit dem Eishockeyspielen begonnen. Sport besaß im Hause Macek, zu dem neben den Eltern noch zwei Brüder und eine Schwester gehören, einen wichtigen Stellenwert. Sein Vater, ein Arzt, spielte allerdings Basketball, seine Mutter war Eiskunstläuferin. Sie war nun sogar eigens zum Deutschland-Cup nach Augsburg angereist, „und sie hat mir gesagt, dass es ihr die Sache wert gewesen ist.“
In der WHL zeigte Macek bei den Calgary Hitmen seine Stürmerqualitäten, in der Saison 2012/2013 verbuchte er in 87 Spielen 94 Scorerpunkte! So wurde IEC-Manager Karsten Mende auf ihn aufmerksam. Weil er zudem einen deutschen Pass besitzt, war er doppelt interessant. Der Hintergrund: Sein Vater ist Deutscher und kommt aus Geldern, Teile der Familie leben in Xanten. Ursprünglich, so seine Mutmaßung, kommt seine Familie aber wohl aus Tschechien. „Genau weiß ich das jedoch nicht. Ich bin zum ersten Mal in Europa.“
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Den Wechsel in die DEL beschreibt Brooks Macek als „großen Schritt.“ Die deutsche Eliteliga stuft er als sehr stark ein, „in der ein hohes Tempo gespielt wird mit guten Spielern. Um sich zu behaupten, muss man stets seine beste Leistung geben.“ Auf Anhieb hat er sich am Seilersee und im beschaulichen und für ihn daher sehr angenehmen Iserlohn wohlgefühlt. Dabei gilt sein Dank auch seinen ersten Trainer Doug Mason, unter dem es für ihn auf Anhieb sehr gut lief. Die Roosters stuft er als eine große Familie ein. Inzwischen bemüht sich Macek auch, Deutsch zu lernen, kann sich auch schon ein wenig verständigen, ist aber selbstkritisch: „Ich lerne nicht so gut.“
„Will das Beste geben,damit wir gewinnen“
Sportlich möchte er sich im Team der Roosters weiter entwickeln und sich so auch weiterhin für das DEB-Team empfehlen, die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr wäre natürlich ein Highlight. Und mit dem Roosters möchte er eine mindestens so erfolgreiche Serie abliefern wie zuletzt. Um sich dann aus Iserlohn zu verabschieden?
Denn mit seiner bisherigen Vita dürfte Brooks Macek seinen Marktwert deutlich gesteigert haben. Ob die Roosters mithalten können, wenn die Vertragsverhandlungen geführt werden, da sein dreijähriger Kontrakt nun ausläuft? Macek sagt dazu wenig. „Ich kümmere mich nicht um meine Zukunft. Mein Fokus gilt den Roosters. Und ich will das Beste geben, damit wir gewinnen.“