Iserlohn. Die Iserlohn Roosters haben in Krefeld zwar gewonnen, in der Video-Analyse offenbarten sich Trainer Jari Pasanen aber einige Undiszipliniertheiten.
Nach dem 2:1-Erfolg in Krefeld fiel die Nachtruhe unplanmäßig kurz aus. Um 4 Uhr saß Roosters-Trainer Jari Pasanen am frühen Montagmorgen schon vor dem Video-Gerät und schaute sich die Aufzeichnung des Iserlohner Spiels vom Vorabend noch einmal an. „Ich konnte einfach nicht schlafen, weil mir so viele unbeantwortete Fragen durch den Kopf gingen“, erläuterte der Coach seine Frühschicht. Nach der war er zumindest etwas schlauer.
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Nicht gefallen hatte ihm im Westderby das - wie er es nennt - Puck-Management. „Es gibt klare Vorgaben, was zu geschehen hat, wenn wir im Scheibenbesitz sind. Aber da haben die Jungs teilweise unbefriedigende Lösungen gefunden“. Ebenso zu bemängeln hatte Pasanen, dass in Überzahl nur ein Tor gelang und erneut unnötige Strafzeiten kassiert wurden. Marko Friedrich hob er exemplarisch hervor und war gleich bei einem zentralen Thema. „Erfolg haben wir nur, wenn wir absolute taktische Disziplin einhalten und uns von der Strafbank fernhalten.“ Haken, Beinstellen, Stockfouls im Offensivdrittel - das sind Tabus in der Pasanen-Philosophie. Und er verweist auf die erfolgreichen Spiele gegen Hamburg oder in Wolfsburg. „Da haben wir keine unnötigen Strafen kassiert, und das hat sich gelohnt.“
Auch am Freitag, beim 2:3 nach Penaltyschießen gegen Tabellenführer Nürnberg, sah er in punkto Disziplin und Effizienz beim Powerplay noch Steigerungsmöglichkeiten und trauert durchaus dem entgangenen Sieg hinterher. „Dann wären wir jetzt Spitzenreiter, und diese Tabelle hätten sich unsere Fans bestimmt liebend gerne ausgeschnitten.“
Gegen Augsburg drohen derzeit keine personellen Probleme
Die aktuell so erfreuliche Tabellenposition sieht er als beflügelnd an. „Natürlich ist alles nur eine Momentaufnahme, aber es ist schön, die Großen ärgern zu können.“ Doch was bedeutet in dieser DEL-Serie schon Groß und Klein? Praktisch in jeder Runde sind Überraschungen an der Tagesordnung. Wer hatte schon Schwenningens 5:1-Triumph am Sonntag in Nürnberg auf der Rechnung? Und wer hätte nach zwölf Spieltagen auf einen Tabellenletzten Ingolstadt getippt? „Die haben eine richtig teure Mannschaft“, meinte Pasanen - und vermutlich einige unbeantwortete Fragen mehr, als es bei den Roosters der Fall ist.
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Für die steht an diesem Dienstag die kurze Rückblende auf das Krefeld-Spiel auf dem Programm, ehe die Vorbereitung auf das Heimspiel am Freitag gegen Augsburg beginnt. Dabei drohen aktuell keine personellen Probleme, was die Zuversicht steigert, dass sich der gute Lauf fortsetzen lässt. Und einen Aspekt hebt Jari Pasanen besonders hervor. „Am Freitag hat Pickard stark gehalten, am Sonntag ein ausgeruhter Lange ebenso: Es ist unheimlich wichtig, dass wir zwei gute Torhüter haben.“