Straubing. Die Iserlohn Roosters verloren am Freitagabend mit 1:2 bei den Straubing Tigers. Trainer Jari Pasanen kann der Pleite dennoch Positives abgewinnen.

Es ist kurz vor Mitternacht, als der rote Bus der Iserlohn Roosters in der dunklen Nacht von Straubing verschwindet. Eine rund siebenstündige Fahrt steht den Sauerländern bevor. Sieben Stunden – und mindestens zwei Iserlohner beschäftigen sich nicht nur in Gedanken mit der vorherigen 1:2-Niederlage bei den Tigers zum Auftakt der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga. Im unteren Teil des Gefährts, kurz hinter dem Fahrer, leuchtet bereits vor der Abfahrt der Schein eines geöffneten Laptops aus dem Fenster. Während Roosters-Trainer Jari Pasanen auf dem Weg raus aus der Halle am Pulverturm noch ein paar Autogramme gibt, vertieft sich sein „Co“ Jamie Bartman bereits in die ersten Sequenzen einer erneuten Niederlage in Straubing.

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„Ich glaube, wir haben hier in den vergangenen zwei Jahren lediglich einmal gewonnen“, erzählt Pasanen. Vielleicht waren die Roosters aber nie so nah am Sieg wie am Freitagabend. In dieser Partie, in der auf beiden Seiten die für einen Saisonstart üblichen Konzentrationsfehler zu sehen waren und in der die Defensivreihen vor zwei ebenso starken Torhütern dominierten, hatte Nick Petersen sie schließlich in der 45. Minute mit 1:0 in Führung geschossen.

Pasanen: "Gute Chancen kreiert"

„Anschließend war es natürlich sehr unglücklich, dass wir im Offensivdrittel eine Zeitstrafe kassieren“, sagt Pasanen. Vorwerfen will er das Boris Blank auf gar keinen Fall, „so etwas passiert halt“. Der Ausgleichstreffer von Connor James (47.) weckte jedoch das Publikum in der Straubinger Halle, die lange nicht so „brannte“, wie es sich die Verantwortlichen anlässlich des Jubiläums „10 Jahre Straubing Tigers in der DEL“ gewünscht hatten. „Straubing hat durch das Tor und die aufkommende Atmosphäre neue Energie erhalten“, sagt Pasanen – und mit einem erneut abgefälschten Schuss erzielte Mike Hedden in der 52. Minute den am Ende siegbringenden Treffer.

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„Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Spiel“, erklärt der Roosters-Trainer nach der Schlusssirene. Die Mannschaft habe gekämpft, teilweise gut kombiniert. „Es sind die Kleinigkeiten, die solche Auftaktspiele entscheiden.“ Was ihn auch für das Heimspiel am Sonntag (16.30 Uhr) gegen den Tabellenführer Eisbären Berlin positiv stimmt? „Wir haben gut gespielt und gute Chancen kreiert.“
Nur in der Verwertung haperte es. Dies und andere Fehler analysieren Pasanen und Bartman bereits während der Rückfahrt nach Iserlohn. Sie schneiden Szenen zusammen, welche sie den Spielern am Samstagmittag in der heimischen Eishalle als Vorbereitung auf die nächste Partie präsentieren. Diese kann personell unverändert bestritten werden, obwohl Marko Friedrich nach einem Pucktreffer vom Eis humpelte und der Rücken von Chad Bassen weiterhin leichte Schmerzen verursacht. „Wir arbeiten im Bus so lange wir können“, sagt Pasanen. Zwei, drei Stunden sind das üblicherweise, bevor auch die Coaches von der Müdigkeit übermannt werden.

Heimsieg gegen Berlin angepeilt

Wenn der Bus seine Fracht in Iserlohn in den anbrechenden Tag entlässt, ruht sich Pasanen noch im Kabinentrakt der Eishalle am Seilersee aus, bevor kurz vor Mittag seine Jungs wieder erscheinen, um auch den letzten Gedanken an Straubing weg zu trainieren. Schließlich soll gegen Berlin der erste (Heim-)Sieg gelingen.