Iserlohn. . “Wir wollen besser werden“, sagte Roosters-Trainer Jari Pasanen. Manager Karsten Mende rechnet mit sechs bis sieben Neuzugängen. Jamie Bartman bleibt.

Donnerstagmittag - das ist während der Eishockey-Saison der Termin für das wöchentliche Vorschaugespräch der heimischen Medien mit Roosters-Trainer Jari Pasanen. Und bei einem etwas glücklicheren Verlauf des Play-off-Viertelfinales hätte man sich am Donnerstag getroffen, um über Spiel vier des DM-Finales gegen Mannheim zu sprechen.

Doch das bestreitet bekanntlich der ERC Ingolstadt, dem die Roosters in sieben Spielen unterlegen waren. Und so ging es an beim außerplanmäßigen Medientreff mit Pasanen und Manager Karsten Mende nach einem kurzen Ausflug zum angekündigten Rücktritt von BVB-Coach Jürgen Klopp um einen kurzen Blick zurück, verbunden mit der verständlichen Enttäuschung, eine sportliche Sensation vertan zu haben. Aber es ging auch um die kommende Saison.

„Das tut immer noch weh“, so Karsten Mende, der sich am Dienstag das deutsche Finale im TV schenkte und statt dessen österreichisches Eishockey im Fernsehen sah. „Ingolstadt spielt jetzt teilweise mit unserem System“, machte auch Pasanen deutlich, wie gut die Roosters waren. „Alle haben Gas gegeben, es waren keine faulen Eier dabei, wir hatten charakterstarke Jungs“, streicht er die Klasse des Kaders heraus, der zu seiner Überraschung die zweitmeisten Tore erzielt hat. „Und die Mannschaft ist schnell zusammengewachsen.“

Das erhofft man sich auch für das Team der neuen Serie. „Wir wollen die Mannschaft besser machen“, nennt Pasanen eine Zielsetzung, sagt aber auch: „Doch es wäre arrogant zu sagen, jetzt wollen wir Dritter oder Vierter werden.“ Mit dem realistischen Blick auf die Rahmenbedingungen spricht er von Bescheidenheit, wenngleich es doch selbstverständlich sei zu sagen: „Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen und folglich wollen wir auch Deutscher Meister werden.“ Das wolle schließlich jeder, stimmt ihm Mende zu, wohl wissend, dass es weiterhin immer noch ein Erfolg ist, um Platz zehn mitzuspielen.

Erneut soll das Team mit vier Angriffsblöcken in die Saison gehen, wobei es keine Reihenhierarchie geben soll. Alle Spieler, die ein Vertragsangebot vorliegen haben, sollen gehalten werden, Mende geht in der Regel auch von einigen Zusagen aus, das hänge allerdings auch vom endgültigen Etat ab. Unter dem Strich rechnet er mit sechs, sieben Neuzugängen, darunter einem deutschen Torhüter, der in der Lage sein muss, Stammkeeper Mathias Lange gleichwertig zu vertreten, sowie einem deutschen Verteidiger und/oder Stürmer. Auf den Positionen, die das Kontingent nicht belasten, sei man gut besetzt. Nachwuchsmann Marcel Kahle soll einen weiteren Sprung vollziehen, wird aber zunächst als Nummer 13 eingeplant. „Zu viele Wechsel sind nicht gut,“, ist Mende zufrieden, nicht erneut einen Kraftakt vollziehen zu müssen. Aber er sagt auch: „Man braucht immer frisches Blut.“

Die Spielersuche erfolgt mehrgleisig, sowohl in Europa (auch in Finnland) als auch in Nordamerika. Dort sichtete der Manager bis Montag. 5000 Kilometer mit dem Auto, 14 Spiele - das sind die Fakten seines Trips, pro Team seien im Schnitt fünf, sechs Spieler interessant.

Aus der DEL2 hält sich die Zahl der Kandidaten in Grenzen. Mende: „Dieser Sprung ist doch sehr groß.“ Und man habe nicht die Zeit, Spieler während einer DEL-Saison auszubilden. Marko Friedrich, der letzte Serie debütierte, war da eher ein Einzelfall, den Mende in maximal zwei Jahren im Nationalteam sieht.

Schließlich gab es dann doch noch zwei ziemlich konkrete Personalia: Ein Comeback von Jeff Giuliano ist sehr unwahrscheinlich, weil es nach seinen zahlreichen Kopfblessuren wohl auch für den Spieler viel zu gefährlich werden könnte. Und: Der Vertrag mit Co-Trainer Jamie Bartman wird in den kommenden Tagen verlängert.