Iserlohn. . Die Roosters haben eine starke Saison absolviert. Die meisten Spieler haben in den 59 Spielen die Erwartungen erfüllt, der Großteil der Neuzugänge überzeugte, einige erwiesen sich als Volltreffer. Eine Einzelkritik.
Tor
Mathias Lange: Der Schlussmann war großer Rückhalt und gemessen an seiner Fangquote der drittbeste DEL-Goalie. In den Play-offs kam er verletzungsbedingt nur in fünf Spielen zum Zuge, wurde fitgespritzt und patzte im siebten Spiel gegen Ingolstadt - für den Ruhe und Souveränität ausstrahlenden Torwart eher untypische Fehler. Ihm gelang ein Shutout.
Daniar Dshunussow: Der Zweitkeeper startete wegen einer Rücken-Operation erst sehr spät in die Saison, überzeugte phasenweise, strahlte aber keine Souveränität aus und sah im dritten Spiel in Ingolstadt nicht gut aus, feierte aber im Viertelfinale auch einen Shutout.
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20 Minuten spielte Thomas Ower, Nachwuchsmann Michel Weidekamp wurde nicht eingesetzt.
Verteidigung
Ryan Button: Der DEL-Neuling spielte ordentlich und zeigte Offensivqualitäten, deshalb wurde er auch phasenweise im Sturm eingesetzt. Allerdings leistete er sich auch einige Patzer, agierte in den Play-offs weniger effektiv (Plus-Minus-Bilanz Hauptrunde/Play-offs: +9/-2).
Richard Jares: Der Tscheche spielte unauffällig, recht solide, wirkte aber bei Hoch-Geschwindigkeitsspielen häufig überfordert. Er hatte nach seiner Knieverletzung Schwierigkeiten, den Anschluss zu finden. Für einen Kontingentspieler bot er insgesamt zu wenig, um weiter verpflichtet zu werden (+2/+1).
Kevin Lavallée: Auch die „20“ leistete sich einige folgenschwere Fehler. Insgesamt erfüllte der Neuzugang die Erwartungen und wurde während der Saison weiterverpflichtet.
Jonas Liwing: Der einzige Schwede im Team spielte eine gute bis sehr gute Serie, nahm sich zur Saisonmitte wegen privater Probleme eine kleine Auszeit, war jedoch die erhoffte Stütze in der Defensive mit wichtigen Vorlagen (+3/+1).
Dieter Orendorz: Das Eigengewächse spielte eine ordentliche Saison, zeigte eine Weiterentwicklung, musste aber, sofern der Kader komplett war, um seinen Stammplatz kämpfen, den er in den Play-offs verlor. Bemerkenswert ist seine Plus-Minus-Bilanz mit dem absoluten Roosters-Topwert (+19/-1).
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Sean Sullivan: Er bildete mit Jonas Liwing das Top-Duo in der Abwehr. Sullivan, der während der Saison einen deutschen Pass erhielt, zeigte Zweikampfstärke und mit vier Play-off-Toren Offensivqualitäten, ließ sich aber häufiger an der offensiven blauen Linie überlaufen (-2/+2).
Colten Teubert: Die „33“ präsentierte sich einmal mehr als der „rustikalste“ Verteidiger und wurde Strafbankkönig. Er spielte eine überzeugende Saison, hätte aber seinen harten Schuss durchaus häufiger einsetzen können (+13/+3).
Der Sturm - Petersen überzeugt als bester Scorer
Chad Bassen: Der Neuzugang aus Wolfsburg spielte eine starke Serie und erzielte wichtige Tore. Seine Reihe mit Chris Connolly und Boris Blank agierte zuverlässig. Die vorzeitige Vertragsverlängerung war der Lohn (+14/+1).
Boris Blank: Man darf den Stürmer nicht an seinen „nur“ fünf Toren messen. Der Ex-Krefelder überzeugte als Arbeitstier, Zweikämpfer und Teamplayer (+1/0).
Chris Connolly: Der „Heimkehrer“ gehörte nach leichten Anlaufschwierigkeiten zu den auffälligsten und torgefährlichsten Spielern, mit seiner guten Technik und Schnelligkeit belebte er die Kreativabteilung (+2/+1).
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Collin Danielsmeier: Der IEC-Rekordspieler hätte ein schöneres Karriereende verdient gehabt. Aber immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück, aber er stellte sich in den Dienst der Mannschaft. Zuletzt saß er auf der Tribüne (-3/-).
Brodie Dupont: Die „11“ war phasenweise der körperlich präsenteste Stürmer, was sich auch in seinen zahlreichen Strafen widerspiegelt. Aber Dupont zeigte auch Schatten, seine Leistung beim ersten Play-off-Spiel in Ingolstadt trieb den Verantwortlichen die Zornesröte ins Gesicht (+7/-4).
Alexander Foster: Der Mittelstürmer konnte nur bedingt an seine gute Premierensaison anknüpfen. Im Viertelfinale erzielte er zwar drei Treffer, aber für eine Vertragsverlängerung lieferte er zu wenig (-1/-4).
Marko Friedrich: Der DEL-Novize zeigte eine starke Premierensaison, steigerte sich kontinuierlich und gehörte zu den Top-Rookies der DEL, hatte allerdings Pech, als er sich in der Endphase der Hauptrunde verletzte und sich erst wieder zurückkämpfen musste. Der Neuzugang hat eine gute Perspektive (+10/-5).
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Brooks Macek: Vom Stürmer ging nach verhaltenerem Start viel Torgefahr aus, allerdings fehlte ihm in einigen Szenen die Kaltschnäuzigkeit. Macek war zweitbester Hauptrundentorschütze des IEC und überzeugte auch als zweikampfstarker Vorlagengeber (+1/0).
Nicholas Petersen: Der Neuzugang aus Schwenningen spielte, trotz vereinzelter Durchhänger, eine starke Saison und wurde bester Schütze und Scorer der Roosters. Er erzielte beim 8:1 über die DEG einen Dreierpack, das spektakulärste Tor der Saison und stellte in diesem Match mit sechs Punkten den DEL-Saisonbestwert auf. Er wurde nach seiner Gehirnerschütterung in den Playoffs vermisst (+11/+3).
Brent Raedeke: Der Topscorer der Saison 13/14 benötigte eine Anlaufzeit, überzeugte dann aber erneut durch Konstanz, gleichwohl seine Ausbeute diesmal etwas geringer war (-1/-1).
Cody Sylvester: Der Spätverpflichtete feierte Ende Januar ein spektakuläres Debüt, als er mit seiner ersten Puckberührung das 1:0 gegen Krefeld erzielte. Und der Stürmer erzielte auch das letzte Tor der Saison zum 1:0 in Ingolstadt. Ansonsten wirkte er wie ein „Phantom“ - unauffällig, aber spielintelligent und mannschaftsdienlich (+1/-1).
Derek Whitmore: Der Stürmer musste wegen eines Fußbruchs lange pausieren. Seine persönliche Bilanz kann sich mit 18 Treffern in 42 Spielen als zweitbester Schütze sehen lassen, aber er ließ häufig den nötigen Biss und die Mannschaftsdienlichkeit vermissen. Deshalb wurde ihm auch kein Vertragsangebot unterbreitet (-4/-2).
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Dylan Wruck: Der Neuzugang steigerte sich kontinuierlich, gehörte zu den Entdeckungen der Saison und wurde bester „Rookie der DEL“. Wie Petersen steuerte auch er beim 8:1 über die DEG sechs Punkte bei. Schnell und mit guter Technik forderte er die gegnerische Defensive, er kann aber noch konstanter spielen (+6/+2).
Mike York: Der Routinier war der Denker und Lenker, der Leader gab auch die meisten Vorlagen. Nach seiner Verletzung aus der letzten Saison fehlte ihm bei seinem Comeback zwar die Spritzigkeit, aber seine Ideen und Zuspiele sorgten stets für Gefahr. Bemerkenswert sein Hattrick im Viertelfinale (+2/0).
Zum Einsatz kamen außerdem Jeff Giuliano und Marcel Kahle. Letzterer zeigte gute Ansätze und kam später in der DEL2 in Bietigheim zum Zuge. Giuliano war der größte Pechvogel der Saison. Wegen einer schlimmen Kopfverletzung droht immer noch das Karriereende. Giuliano war bis dahin einer der wichtigsten Spieler, der als Stürmer in der Abwehr einen exzellenten Part gespielt hatte.
Die Roosters-Scorerliste der Saison
Spieler | Einsätze | Scorerpunkte | Tore | Assists | Strafminuten |
Nicholas Petersen | 53 | 57 | 22 | 35 | 32 |
Mike York | 53 | 54 | 16 | 38 | 16 |
Brooks Macek | 59 | 43 | 18 | 25 | 4 |
Dylan Wruck | 58 | 43 | 15 | 27 | 9 |
Brent Raedeke | 59 | 39 | 15 | 24 | 62 |
Alexander Foster | 57 | 38 | 13 | 25 | 37 |
Brodie Dupont | 53 | 36 | 13 | 23 | 53 |
Sean Sullivan | 51 | 35 | 8 | 27 | 12 |
Chris Connolly | 49 | 34 | 14 | 20 | 9 |
Chad Bassen | 59 | 30 | 15 | 15 | 16 |
Jonas Liwing | 59 | 29 | 5 | 24 | 12 |
Derek Whitmore | 42 | 24 | 18 | 6 | 16 |
Boris Blank | 58 | 24 | 5 | 19 | 30 |
Ryan Button | 56 | 21 | 6 | 15 | 38 |
Marko Friedrich | 52 | 14 | 7 | 7 | 24 |
Kevin Lavallée | 58 | 13 | 2 | 11 | 18 |
Colten Teubert | 51 | 8 | 3 | 5 | 54 |
Dieter Orendorz | 59 | 6 | 3 | 3 | 4 |
Jeffrey Giuliano | 13 | 5 | 3 | 2 | 2 |
Richard Jares | 44 | 5 | 0 | 5 | 26 |
Cody Sylvester | 15 | 4 | 2 | 2 | 6 |
Collin Danielsmeier | 23 | 2 | 1 | 1 | 4 |
Marcel Kahle | 18 | 1 | 0 | 1 | 4 |
Mathias Lange (G) | 53 | 3 | 0 | 3 | 0 |
Daniar Dshunussow (G) | 11 | 1 | 0 | 1 | 4 |
Thomas Ower (G) | 1 | 0 | 0 | 9 | 0 |
Gesamt | 59 | 568 | 204 | 364 | 492 |