Iserlohn. . Nach dem Viertelfinal-Aus in der DEL planen die Iserlohn Roosters die kommende Saison. Der Verein stellt sich auf zähe Verhandlungen ein.
Jari Pasanen hat bereits mehrfach seinen Rasen gemäht. Allerdings konnte sich der Roosters-Trainer dabei nicht, wie von ihm erhofft, Gedanken über die Play-off-Taktik für sein Team machen. Denn mit dem Viertelfinale kam das Aus.
Und die 3:4-Serie gegen Ingolstadt hat stärkere Spuren hinterlassen, als erwartet, weil eine Riesenchance verpasst wurde, noch Größeres zu erreichen. Pasanen: „Wenn man bedenkt, dass wir in fünf Spielen besser als Ingolstadt waren, und dann auch noch sieht, wie locker Ingolstadt gegen Düsseldorf weiter gekommen ist und nun vielleicht besser als Mannheim ist, kommt der ganze Mist in mir wieder hoch. So ein Gefühl habe ich noch nie gehabt.“
"Müssen Geduld mitbringen" auf dem Transfermarkt
Und ob die Sauerländer in der neuen Serie erneut eine derartige Saisonleistung abrufen können, steht in den Sternen. „Denn die Liga wird noch besser sein“, sagt Pasanen mit Blick auf den sehr aktiven Transfermarkt, auf die hohe Summen, die umgesetzt werden, und vor dem Hintergrund bereits erfolgter Entscheidungen, auch bei jenen Konkurrenten, die hinter Iserlohn einliefen.
Man muss kein Prophet sein, dass auf die sportliche Leitung um Manager Karsten Mende, der in dieser Tagen aus Nordamerika zurückkommt, reichlich Arbeit wartet, die viel Geschick verlangt. „Denn wir dürfen uns keinen Fehler erlauben und müssen daher Geduld mitbringen“, so Pasanen zu den Planungen, zu denen er sich nicht konkret äußern möchte.
Weitere Entscheidungen sind noch nicht gefallen, Ab- oder Zusagen von Akteuren des aktuellen Aufgebots gibt es nicht. Schwierig wird es, den zuletzt überragenden Sean Sullivan zu halten. Auch Jonas Living dürfte im Fokus anderer Klubs stehen, ebenso Mike York. Dass auch IEC-Interesse an Boris Blank, Brodie Dupont, Mike Connolly oder Cody Sylvester besteht, ist bereits nach Saisonende kommuniziert worden, die Aktien scheinen bei diesem Quartett nicht schlecht zu stehen. Aber letztlich dürfte alles eine Frage des Geldes sein - wie immer.
Wann der erste Neuzugang präsentiert wird, ist ebenfalls offen. „Wir benötigen eine möglichst umfangreiche Liste von Kandidaten“, verweist Pasanen auch in diesem Zusammenhang auf den finanziellen Spielraum anderer und führt den starken Ingolstädter Brandon Buck an. Der war vor der letzten Saison fast schon bei den Roosters gelandet, wurde dann aber vom Meister weggeschnappt. „Es gibt interessante Spieler, auch mit DEL-Erfahrung.“ Dazu können auch solche gehören, die bei anderen ausgemustert worden sind. Damit hat man zuletzt ohnehin gute Erfahrungen gemacht. „Chad Bassen war ein guter Fang, ebenso Kevin Lavallée“, führt Pasanen Beispiele an.
Schwierig gestaltet sich offenbar die Absicht, einen starken deutschen Torhüter zu holen. „Da müssen wir vielleicht über andere Alternativen nachdenken“, gewährt der Trainer Einblicke. Dass Mathias Lange die Nummer eins bleibt, steht aber außer Zweifel. „Doch man hat gesehen, wie wichtig zwei gute Torhüter sind.“ Potenzial sieht Pasanen auch beim Eigengewächs Michel Weidekamp, der zuletzt in Herne überzeugte und eine gute „Nummer drei“ sein könnte.
Keine eigenen Talente drängen sich auf
Und wie stehen die Aktien, deutsche Talente zu holen, wie Marko Friedrich? „Ein solcher Spieler muss bereits in der Lage sein, in der DEL zu spielen.“ Aus den eigenen Reihen sieht er derzeit keinen Kandidaten, trotz einiger Talente.
Ab 1. August hofft Pasanen, das Team mit vermutlich sieben, acht Neuzugängen komplett in Iserlohn zu haben, spätere Entscheidungen schließt er aber nicht aus. Eine Woche später beginnen Eistraining und harte Arbeit, damit sich Pasanen im Frühjahr 2016 endlich einmal beim Rasenmähen Gedanken über die Play-off-Taktik machen kann.