Ingolstadt. . Die Chance war da - am Ende gewann dann doch der amtierende Meister ERC Ingolstadt das dritte Play-off-Spiel in der Viertelfinal-Serie der Deutschen Eishockey-Liga gegen die Iserlohn Roosters mit 3:1. Die nächste Partie ist am Dienstag in Iserlohn.
Mathias Lange humpelte vom Eis. Er, der Torwart der Iserlohn Roosters, fuhr in dieser 50. Minute gar nicht erst zur Bank der Sauerländer. Lange begab sich mit hängenden Schultern unverzüglich in die Kabine, um sich weiter behandeln zu lassen. Zwei Minuten zuvor hatte Lange John Lalibertes Treffer zur 2:1-Führung des ERC Ingolstadt nicht verhindern können. Er hatte es versucht, natürlich, denn dieses Tor markierte die endgültige Wende im dritten Viertelfinal-Duell der beiden Klubs - und anschließend musste er sich bereits auf der Eisfläche intensiv untersuchen lassen.
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Für Lange kam Daniar Dshunussow, verhindern konnte er allerdings nicht, dass Laliberte 21 Sekunden vor der Schlusssirene zum 3:1-Endstand traf. Dshunussow hatte seinen Platz zu Gunsten eines weiteren Feldspielers geräumt. „Es war mehr drin in dieser Partie“, sagte Roosters-Trainer Jari Pasanen später: „Wir waren die bessere Mannschaft.“ Trotzdem reist der amtierende deutsche Meister aus Ingolstadt zum vierten Aufeinandertreffen im Play-off-Viertelfinale mit der 2:1-Serienführung im Gepäck am Dienstag ins Sauerland. „Okay. 2:1. Es geht weiter – willkommen in Iserlohn“, kündigte Pasanen allerdings bereits einen erneut heißen Abend an.
Ingolstadt konsequenter in der Chancenverwertung
Dass seine Mannschaft einen möglichen Auswärtserfolg verpasste, lag an diesem kuriosen Ausgleichstor der Gastgeber, nachdem Brooks Macek die Roosters in der 23. Minute in Führung geschossen hatte. „Für mich ist unerklärlich, was vor dem 1:1 passiert“, sagte Pasanen. „Ich nenne keine Namen, aber in den Play-offs, in so einem Spiel musst du immer hellwach sein und die Situation konsequent klären.“ Das letzte Glied der Fehlerkette war ausgerechnet Torwart Mathias Lange. Er hatte zuvor fantastische Paraden gezeigt, verharrte in diesem Augenblick aber in seinem Tor, anstatt den nach einem Schuss von Patrick Köppchen von der Bande zurück prallenden Puck einfach weg zu dreschen. Ingolstadts Petr Taticek reagierte am schnellsten und erzielte den wichtigen Ausgleich (44).
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Als Laliberte nur vier Minuten später zur Führung der Gastgeber traf, war das Spiel gekippt. Ingolstadt nutzte die sich bietenden Chancen schlicht und einfach konsequenter, während sich die Roosters als Großmeister im Auslassen bester Gelegenheiten präsentierten. Derek Whitmore kniete in der 57. Minute bereits auf dem Eis und wollte jubeln, allerdings schnappte sich der überragende ERC-Torwart Timo Pielmeier den Puck im letzten Augenblick.
Ob Mathias Lange am Dienstag wieder zum Iserlohner Kader gehört? Ob Nick Petersen bis dahin seine Krankheit überstanden hat? „Wie es in den Play-offs üblich ist, sage ich dazu nichts“, erklärte Pasanen geheimnisvoll. Sicher ist bei Lange nur, dass die Geburt seines Kindes kurz bevorsteht. Aber deswegen zog es ihn nicht vorzeitig in die Kabine.