Iserlohn. . In der Deutschen Eishockey-Liga mussten sich die Iserlohn Roosters in einem packenden Spiel den Nürnberg Icetigers mit 3:4 nach Penaltyschießen geschlagen geben. Die Sauerländer hatten einen 0:2-Rückstand aufgeholt und zwischenzeitlich sogar geführt. Am Ende aber ging es in Verlängerung und Penaltyschießen.
Die Discokugel hängt in der Mitte, Bässe dröhnen immer wieder durch die Halle. Es ist Freitagabend und es gibt da diese beiden Kontrahenten, die an einem Abend wie diesem ziemlich erbittert in Clinch geraten, weil der eine gerne hätte, was der andere hat. Die Menge johlt, die Emotionen kochen hoch. Es geht um Platz sechs.
Es ist der Tabellenplatz, den die Iserlohn Roosters belegen, als das Spiel der Deutschen Eishockey-Liga gegen die Nürnberg Icetigers beginnt. Es ist der Platz, der direkt in die Play-offs führt. Es ist der Platz, den die Gastgeber verteidigen wollen. So kommt es, dass Teile dieses Spiels irgendwann aussehen wie eine Kneipenschlägerei: wüst, wild, wuchtig. Hochprozentiges auf dem Eis. 2:2 steht es zu diesem Zeitpunkt, am Ende setzten die Gäste im Penaltyschießen den entscheidenden Wirkungstreffer. 4:3 für Nürnberg.
Nur ein Tor in Drittel 2
Besonders das zweite Drittel hat es in sich, weil es so wenige Unterbrechungen gibt. Tempo, Hektik, Chancen. Links, rechts, vorbei. Das einzige Tor in diesem Abschnitt bringen die Roosters zustande. Das müssen sie, sie liegen zunächst zurück. Nürnberg schlug eiskalt zu: In der elften Minute durch Alexander Oblinger. In der 14. Minute durch Corey Locke. Der Videobeweis muss klären, ob der Treffer Anerkennung finden darf, weil der Nürnberger die Scheibe aus der Luft aufs Tor gejagt hatte. Kurios.
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Iserlohn kam schnell zurück, verkürzte 77 Sekunden vor der ersten Drittelpause durch Mike York, der sehenswert von Nick Petersen freigespielt worden war. In Überzahl besorgten die Roosters dann den Ausgleich: Chris Connolly zog ab, sein Schuss war von Torwart Andreas Jenike nur unzureichend abgewehrt worden, so dass der Puck in der Luft tanzte und sich zwischen Torwart und Tor senkte. Alex Foster versetzte ihm den letzten Schubs zum 2:2. Sirene. Schlussdrittel. Zittern.
Schlagabtausch zwischen Tabellennachbarn
Es blieb ein enger Schlagabtausch zwischen zwei Tabellennachbarn. Chad Bassen schlenzte die Scheibe nach einem Solo zur Führung ins Nürnberger Tor. Doch der Jubel verstummte keine 90 Sekunden später, als Patrick Reimer die Partie in die Verlängerung brachte (52.). Auch dort: viel Hektik, keine Tore. Die ultimative Entscheidung im Penaltyschießen. Dylan Wruck und Petersen vergeben, Locke und Reimer treffen. „Zwei Punkte gehen verdient nach Nürnberg“, meint Roosters-Trainer Jari Pasanen, der sich zufrieden zeigte, dass es gelungen war, das Spiel zu drehen. „Alle haben alles gegeben. Mehr kann ich nicht verlangen.“ Und Platz 6 gehört trotzallem nach wie vor den Roosters.