Iserlohn. . Das 4:7 in Augsburg dämpft die Iserlohner Feierlaune nach dem 8:1 über die DEG. Pasanen: „Die Mannschaft hat noch nicht gelernt, mit Erfolg umzugehen.“

Der Glanz der 8:1-Gala der Iserlohn Roosters gegen Düsseldorf vom Freitag verblasste schneller als befürchtet. Denn nur 48 Stunden nach diesem berauschenden Eishockeyfest mit dem „Tor des Jahres“ durch Nick Petersens zwölf Sekunden dauerndes, inzwischen auch international für Aufsehen sorgendes Solo durch die DEG-Abwehrreihen gab es beim 4:7 in Augsburg einen ärgerlichen Dämpfer. „Die Mannschaft hat noch nicht gelernt, mit Erfolg umzugehen“, lautet Trainer Jari Pasanens ernüchterndes Fazit.

In Augsburg hat er einen Schlendrian nach der souveränen 2:0-Führung ausgemacht. Denn da hatte der IEC die Panther schon am Boden. Und wäre Petersens Treffer anerkannt worden, wäre Augsburg wohl schon früh geschlagen gewesen. Aber die Roosters betrieben Aufbauhilfe. Ein Frustfoul, ein unglückliches Gegentor, eine halbherzige Defensivarbeit - schon kippte das Spiel und wurde zum Debakel. „Es geht nicht, mit geringem Aufwand zum Erfolg zu kommen. Wir müssen immer da sein, in jedem Moment. Denn wir sind nun einmal keine Spitzenmannschaft. Und spielerische Arroganz ist nicht das Roosters-Eishockey“, appelliert Pasanen an die ständige Konzentration und fordert auch im Erfolg Bescheidenheit. Diesen Lernprozess müssten die Spieler noch machen.

Roosters schwach gegen Teams vom Tabellenende

In Zahlen drückt sich dies so aus: Gegen die drei Teams vom Tabellenende (Straubing, Schwenningen, Augsburg) haben die Roosters elf Zähler verspielt. Mit diesen Punkten wären sie dem Tabellenzweiten München auf den Fersen, eine Top-Sechs-Position wäre fast schon perfekt!

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Dramatisch entwickelt sich inzwischen die Personallage. Ein längerer Ausfall droht Verteidiger Richard Jares, der nach einem üblen Check gegen Kopf und Schulter noch einer genauen Untersuchung unterzogen wird. „Ich rechne aber erst nach der Länderspielpause mit ihm.“ Möglicherweise fällt auch Brodie Dupont aus. Seine große Strafe nach Foulspiel an Rekis wird verhandelt. Im günstigsten Falle wäre er am Freitag einsatzfähig, denkbar ist aber auch eine Sperre. „Das wäre eine Katastrophe, zumal wir noch etliche angeschlagene Spieler haben“, beschreibt Pasanen die Personalsituation. „Wir müssen uns jetzt irgendwie über die nächsten fünf Spiele in die Länderspielpause retten.“

Möglicherweise gibt es aber auch eine externe Lösung, denn der Spielermarkt wird weiterhin sondiert. Ein interessanter Kandidat ist allerdings abgesprungen. Der 31-jährige schwedische Stürmer Yared Hagos, zu dem auch schon Kontakte bestanden, wechselt von AIK Stockholm zu den Krefeld Pinguinen. „Das wäre perfekt gewesen“, bedauert Pasanen, dass der Transfer des Ex-Kölners nicht zustande gekommen ist.