Düsseldorf. Nicht nur sportlich ist die Saison in der Deutschen Eishockey-Liga für die Düsseldorfer EG keine Glanznummer. Man wird in der Tabelle wieder Letzter werden. Dazu gibt es interne Querelen. Der Restvorstand verschickte eine Einladung zur Mitgliederversammlung voller peinlicher Fehler. Mit Absicht? Ein Kommentar.

Während die DEG-Eishockey-Profis ihrem allseits erwarteten sportlichen Schicksal entgegenschlittern, erneut die DEL-Tabelle als Tabellenletzter abzuschließen, erwächst seit Jahresbeginn ein zweites spannendes Thema rund um die Brehmstraße. Wie geht es bei Rot-Gelb weiter?

Es wird ein Trainer und ein Manager gesucht. Ein neuer Geschäftsführer soll im Ex-Hoffenheimer Jochen Rotthaus gefunden worden sein. Was niemand bestätigt. Co-Trainer (!) Christof Kreutzer stellt bereits die neue Mannschaft zusammen. Ohne wirklich zu wissen, wie hoch der Etat in der kommenden Saison sein wird.

Ein neuer Schatzmeister ist mit Wolfgang Boos kommissarisch eingesetzt. Worüber die Öffentlichkeit bislang nicht informiert worden ist. Was aber durchaus Brisanz birgt. Ex-Meisterspieler Boos ist schließlich Papa von Tino Boos. Der wiederum an der Spieleragentur „Sportsfreund“ beteiligt ist. Und deren Arbeit im Zuge der Suspendierung von DEG-Klient Andrew Hotham in keinem guten Licht stand. Weil mit Daniel Kreutzer und Niki Mondt eben zwei aktuelle DEG-Spieler bei der Agentur bekanntlich mitmischen.

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Ein Nachfolger für Jugendobmann Peter Mörsch wird vom Vorstand auch noch gesucht. Eine weitere „Familienbande“ ist nicht ausgeschlossen. Man muss allerdings hoffen, dass die Vorstandsherren Wenkemann, Staade und Merry nicht ähnlich dilettantisch vorgehen wie in ihrer Einladung zur Mitgliederversammlung. Das vom Vorstandschef Wenkemann schriftlich abgesegnete Drei-Seiten-Papier strotzt vor Fehlern.

Aber vielleicht ist die Einladung an rund 400 DEG-Mitglieder ja mit Vorsatz fehlerhaft verschickt worden. Um so einen zeitlichen Aufschub für die vorgeschriebene „Außerordentliche“ zu lancieren, bei der man sich nicht – entgegen der Satzung, wie zu hören ist – zur Wahl des kompletten Vorstandes stellen mag.

Wer wollte allerdings einem Vorstand vertrauen, der es mit Satzungen nicht ganz so genau nimmt, im Einladungsschreiben die Arbeit zweier zurückgetretener Vorstandsmitglieder verunglimpft und ganz offensichtlich die eigenen Mitglieder für dumm verkaufen will? Ebenso interessant: Was sagen geldgebende Gesellschafter und andere Sponsoren zu solch kümmerlichen Absichten?