Düsseldorf. . Im 203. Derby zwischen der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien drehte Köln die Düsseldorfer 3:1-Führung durch drei Toren im letzten Schlussdrittel zu einem 4:3-Sieg. 18 514 Fans bildeten eine Rekordkulisse. DEG-Torhüter Ridderwall musste nach Zusammenbruch in der Kabine ins Krankenhaus.
Nach der Zusage für das Winter Game 2015 am Freitag sollte gestern aus Sicht der DEG der zweite Streich gegen die Kölner Haie folgen. Doch im Schlussdrittel des 203. rheinischen Eishockey-Derbys ging den Rot-Gelben die Puste aus, während die Domstädter als Tabellenzweiter eine Schippe drauf packten. So verspielte das Team von DEG-Trainer Christian Brittig in den letzten 20 Spielminuten eine 3:1-Führung und verlor noch mit 3:4 (2:0, 1:1, 0:3).
Die Mannschaft um Kapitän Ashton Rome hatte jedoch einen weiteren, weitaus größeren Schock zu verkraften. In der ersten Drittelpause brach Torhüter Stefan Ridderwall in der Kabine zusammen, bekam keine Luft mehr. Eine Szene, die die DEG erst Anfang Dezember erlebt hatte – beim ersten Heimspiel gegen Köln, als Keeper Bobby Goepfert nach einem Kehlkopftreffer zu ersticken drohte.
Ridderwall erhielt Cortisonspritze
Wie damals half auch Ridderwall gestern eine schnelle Cortisonspritze durch die Kölner Mannschaftsärzte. Anschließend wurde der Schwede von Teammanager Walter Köberle ins Krankenhaus gefahren. Nach dem Spiel gab es die Entwarnung.
„Ich kann mich nicht mehr wirklich an die Szene erinnern, aber zu Beginn der Partie bekam ich einen Schlag mit dem Schläger an den Hals. Zum Ende des Drittels habe ich meine Arme und Beine nicht mehr wirklich gespürt, bin dann in der Kabine zusammengeklappt und habe Panik bekommen“, erklärte der Torsteher noch etwas benommen. „Ich fühle mich etwas besser, nur sehr müde. Aber ich kann zumindest wieder besser atmen“, betonte der Keeper.
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Heute soll er bereits wieder trainieren können und eventuell morgen (19.30 Uhr) gegen Ingolstadt auflaufen. „Wenn es in der Nacht keine Komplikationen gibt, wird er wie Bobby damals gleich wieder aufspielen können“, betonte Teammanager Walter Köberle.
Nach diesen Szenen geriet der Spielverlauf in den Hintergrund. Zum Mann des Tages avancierte aus DEG-Sicht jedoch Stürmer Andreas Martinsen, der in der 16. Spielminute zum sehenswerten 2:0 einnetzte. Der Wikinger, der vom norwegischen Bundestrainer überraschend nicht für die Olympischen Winterspiele in Sotschi nominiert wurde, bekam die kleine schwarze Hartgummischeibe frei vor dem Tor von Ken Andre Olimb. Nach einer Drehung setzte Martinsen das Spielgerät vorbei an KEC-Torhüter Danny aus den Birken unter die Latte. Zuvor hatte Colin Long die Rot-Gelben in der achten Minute in Führung gebracht.
Haie zeigten ihr Potenzial im Schlussdrittel
Die Hausherren gaben in ihrem ausverkauften Haifischbecken vor 18 514 Zuschauern der DEL-Saison-Rekordkulisse zwar den Takt an, wirklich bissig präsentierte sich zunächst jedoch nur die DEG. Selbst als dem ab der 20. Minute im rot-gelben Gehäuse stehendem Bobby Goepfert der Schuss von Philip Gogulla durch die „Hosenträger“ rutschte, hatte das Brittig-Team in Person von Dominik Daxlberger nur zehn Sekunden später mit dem 3:1 die passende Antwort parat.
Im Schlussdrittel ließen die Haie jedoch ihr Potenzial aufblitzen. Nach nur 15 Sekunden im letzten Abschnitt verkürzte Andreas Falk nach einem Abpraller. In der 46. Spielminute glich John Tripp für die nun haushoch überlegenen Kölner aus. Keeper Goepfert, der nicht seinen besten Tag erwischte, sah sich nun in Sekundenabständen den Schüssen der Hausherren gegenüber. Und konnte den Siegtreffer von Björn Krupp nicht verhindern.