Düsseldorf. Die langjährigen Vorstandsmitglieder Peter Mörsch und Detlef Kemen ziehen sich vorerst von der Brehmstraße zurück. Nun stehen dem Verein Neuwahlen ins Haus. Rund um das Hard Rock Café gibt es offenbar große Verwirrung. Es geht um die strategische Ausrichtung des Eishockey-Vereins aus der Landeshauptstadt.

Beim Eishockey-Schlusslicht DEG stehen offenbar in Kürze Neuwahlen des Vorstandes ins Haus. Gestern erklärten die langjährigen Vorstandsmitglieder Peter Mörsch und Detlef Kemen ihren Rücktritt. Für den Jugendobmann und den Schatzmeister gab es offenbar keine vertrauensvolle Zusammenarbeit mehr mit den übrigen Vorstandsmitgliedern, Markus Wenkemann als 1. Vorsitzender, seinem Stellvertreter Michael Staade und dem Schriftführer Frank Merry.

Eine neue Strategie

In der offiziellen Presseerklärung der DEG hieß es gestern, es gäbe „unterschiedliche Auffassungen über die strategische Neuausrichtung des Stammvereins“. Der ist zwar in erster Linie für die Nachwuchs und den Breitensport bei der DEG zuständig. Hält aber bekanntlich auch mit 50,4 Prozent die Mehrheitsanteile an der DEG GmbH, die für die DEL-Profi-Mannschaft an der Brehmstraße verantwortlich ist.

Aus dem doppelten Rücktritt dürfte sich in Kürze eine Neuwahl ergeben. In der Satzung ist geregelt, dass über eine Außerordentliche Mitgliederversammlung binnen 21 Tagen das Vereinsführungsgremium neun zu wählen sei, wenn in der Wahlperiode mindestens drei Vorstandsmitglieder zurücktreten. Das wäre mit dem Rückzug des 2. Vorsitzenden Manfred Kirschenstein im September 2012 der Fall. Die dreijährige Wahlperiode endet im September 2014.

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Wie Peter Mörsch und Detlef Kemen gestern erklärten, würden sie sich wohl mit anderen, neuen Kollegen wieder zur Wahl stellen, um die erfolgreiche Jugendarbeit bei Rot-Gelb auf wirtschaftlich solider Basis fortzusetzen.

Spannung verspricht auch eine zweite „Baustelle“ rund um die Eishockey-Cracks. Wie gestern über die Internet-Plattform Facebook bekannt wurde, soll in den nächsten Monaten nun doch ein Hard Rock Cafe in Düsseldorf entstehen. Was das mit der DEG zu tun hat? Im vergangenen Frühjahr schien sich die Restaurantkette, die weltweit deftiges Essen mit Musik-Devotionalien paart und an (fast) allen Standorten sich voll besetzter Tische erfreut, für ein image-pflegendes Sponsorship im Düsseldorfer Eishockey zu interessieren. Um so auch die geplante, aber letztlich nicht umgesetzte Eröffnung nahe der Königsallee zu bewerben. Es ging um zweimal eine Million Euro für zwei DEL-Spielzeiten.

Hard-Rock-Cafe-Berater Dieter Schmidt hatte offenbar den Kontakt hergestellt, der über einen Geldgeber in Dubai/Vereinigte Arabische Emirate lief. Trotz unterschriebener Verträge kam die Zusammenarbeit aber nicht zustande.

Fadenscheinige Begründung

Der mögliche Geldgeber hatte mit einer, wie zu hören ist, eher fadenscheinigen Begründung via E-Mail abgesagt. Was zu diesem Zeitpunkt umgehend die Spiellizenz für die laufende Saison in Gefahr brachte. Ob die DEG vor gut einem Jahr einem Betrüger aufgesessen war, darüber ranken sich noch immer die Spekulationen.

Dem Vernehmen nach ist die DEG allerdings weiterhin mit Hard Rock Cafe im Gespräch. Ob der damalige Vertrag noch Gültigkeit besitzt, blieb gestern unklar.