Düsseldorf. Für Stefan Ridderwal sollte der 2. Weihnachtstag eigentlich ein Feiertag werden. Die Familie des DEG-Schlussmann war den Weg aus Schweden Richtung Krefeld angetreten. Gegen die Pinguine gab es für die Düsseldorfer am Ende jedoch eine 1:7-Klatsche.
Hinter der verschlossenen Kabinentür saß der Frust tief. In den Katakomben des Krefelder Eispalast machte sich bei den Spielern der DEG nach der deftigen 1:7-Pleite gegen die Pinguine kollektive Ernüchterung breit. Reichlich bedient war auch Torhüter Stefan Ridderwall. Für den Schlussmann sollte das Weihnachtsderby eigentlich ein großer Abend werden. Eigentlich. Aus der schwedischen Heimat war extra seine Familie angereist, um den 25-Jährigen zwischen den Torpfosten der DEG in Aktion zu erleben. Wozu Mutter, Vater und Schwester lediglich 24 Spielminuten lang Zeit hatten. Denn nach dem Gegentreffer zum 1:3 wurde Ridderwall, der an den Gegentoren keine Schuld trug, für Youngster Benedict Roßberg ausgewechselt.
„Es war nicht meine Schuld“
„Der Trainer hat mir die Auswechslung ausführlich erklärt und mir gesagt, dass es nicht meine Schuld war“, erklärte Ridderwall, „er wollte damit einen neuen Impuls für die Abwehr setzen. Sicherlich hätte ich mit meiner Familie lieber einen Sieg gefeiert, aber sie weiß, dass ich besser bin als das, was sie zu sehen bekam!“
Während Ridderwall mit der DEG heute Abend (17.30 Uhr) im vorletzten Spiel des Jahres gegen die Nürnberg Ice Tigers wieder auf dem Eis steht, reisten die Verwandten bereits gestern wieder zurück nach Stockholm.
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Auch DEG-Neuzugang Mads Bødker, der bis kurz vor Heiligabend noch bei Stefan Ridderwall zur „Untermiete“ wohnte, schob nach dem Weihnachtsderby in Krefeld reichlich Frust. „Wir haben nach dem Ausgleichstreffer völlig die Kontrolle verloren und uns nicht mehr an den vereinbarten Taktikplan gehalten. Vier Gegentore in fünf Minuten zu kassieren war schon hart, das darf uns einfach nicht passieren“, kritisierte der Däne.
„In so einer Situation müssen wir cool bleiben und mit allen fünf Mann hinter dem Puck arbeiten. Die Art und Weise der Niederlage hat sehr weh getan“, gestand Bødker, der beim Match zuvor in München noch bester Rot-Gelber auf dem Eis, gegen Krefeld aber auch auf verlorenem Posten war.
In der Aufarbeitung der Derby-Pleite, die zusammen mit der ebenfalls mit 1:7 verlorenen Partie in Iserlohn als höchste Saisonniederlage zu Buche steht, muss DEG-Cheftrainer Christian Brittig den Hebel vor allem in der Aufbauarbeit ansetzen.
„Brauchen dringend Erfolgserlebnis!“
„Wir müssen die Jungs in kürzester Zeit bis zur Partie gegen Nürnberg wieder aufrichten. Da steht Regeneration an erster Stelle“, so Brittig, „in unserer derzeitigen Besetzung können wir nur versuchen, so lange wie möglich mitzuhalten. Das funktioniert nur über eine riesige Abwehrschlacht und indem wir dem Torhüter helfen. Mit dieser Truppe sind wir derzeit allerdings nicht in der Lage, über sechzig Minuten dagegenzuhalten. Wir brauchen dringend mal wieder ein Erfolgserlebnis!“
Nach den jüngsten Verletzungen von Drew Paris und Bobby Goepfert ist die Ausfallliste der DEG wieder auf neun Spieler angewachsen. Lediglich das Comeback von Andreas Martinsen verhinderte ein zweistelliges Streichergebnis.
Insbesondere das Fehlen des Top-Verteidiger-Trios Ebner/Paris/Zanetti machte sich in Krefeld deutlich bemerkbar, zumal auch Andrew Hotham als einer der wenigen verbliebenen Stammverteidiger einen rabenschwarzen Abend erwischte.
Hoffnung ergibt sich aus den gestern durchgeführten Kernspintomografien. Drew Paris, Bobby Goepfert und der in Krefeld unsanft in die Bande gecheckte Dominik Daxlberger (Handverletzung) könnten heute Abend gegen die Nürnberg Ice Tigers schon wieder auf dem Eis stehen.