Düsseldorf. Am Montag fuhren Jari Neugebauer und Jonas Noske über eine der imposantesten und kühnsten Bauwerke der Welt. Und spürten spätestens da, dass es zu einerm Weltmeisterschaft geht. Die beiden U-20-Nationalspieler der DEG müssen dafür aber auf die Eishockey-Derby in Krefeld und gegen Köln verzichten.

Spätestens als sich der Mannschaftsbus der deutschen Eishockey-Junioren von Kopenhagen aus seinen Weg über die imposante Öresundbrücke bahnte, die auf fast acht Kilometern Länge die dänische Hauptstadt mit Schwedens Südzipfel Malmö verbindet, realisierte Jari Neugebauer, dass für ihn das bislang größte Kapitel seiner noch jungen Eishockeykarriere beginnt. „In diesem Moment musste ich daran denken, wie ich mir noch vor einem Jahr mit meinem Vater die Junioren-Weltmeisterschaft im Fernsehen angeschaut habe und sagte: ‚Da will ich auch unbedingt einmal dabei sein‘ “, erinnert sich der 19-Jährige.

Gegen Kanada und Co.

Dieses Jahr ist Neugebauer dabei. Mit seinem DEG-Teamkollegen Jonas Noske. Die Talente spielen vom zweiten Weihnachtstag an bei den U-20-Titelkämpfen um eine Medaillenchance. In der Gruppe A treffen sie dabei auf Auftaktgegner Kanada (26. Dezember), die Slowakei (27.), die USA (29.) sowie die Tschechische Republik (30.).

Erst am Freitag wurde das DEG-Duo beim Lehrgang in Füssen für den endgültigen Kader nominiert. Schon einen Tag später warteten Neugebauer und Noske in München auf den Abflug. „Die Freude über die Nominierung war riesig. Schließlich stand ich erst vergangenes Jahr in der U 19 zum ersten Mal im Nationalteam“, so Neugebauer.

Auch interessant

Auf das Weihnachtsfest mit seiner Familie muss der Nachwuchsspieler trotz WM-Stress’ nicht verzichten. Während die Nationalmannschaft heute Abend zu einem großen Weihnachtsessen eingeladen ist, wollen Mutter Cordula und Vater Andreas ihren Sohnemann in Schweden besuchen. „Ich hoffe, dass wir etwas Zeit finden werden, um uns gemeinsam ein wenig die Stadt anzuschauen. Malmö ist wunderschön. Ansonsten werden wir Weihnachten im Januar nachfeiern“, so Neugebauer.

Der Sport hat Priorität. Zumal auch Bundestrainer Pat Cortina die Nachwuchsspieler während der Titelkämpfe genau in Augenschein nehmen wird. Nach einer Generalprobe gegen Russland wartet am zweiten Weihnachtsfeiertag Kanada als Auftaktgegner auf die U 20 von Trainer Ernst Höfner. „Wir spielen zum Glück schon um halb zwei am Nachmittag“, sagt Neugebauer, der danach seinen DEG-Teamkollegen aus der Ferne die Daumen drücken will.

Denn auch für den Tabellenletzten der Deutschen Eishockey-Liga ist nach dem 2:5 in München über die Feiertage keine Verschnaufpause in Sicht. Am Donnerstag (16.30 Uhr, Westparkstraße) wartet auf die Mannschaft von DEG-Cheftrainer Christian Brittig das Weihnachtsderby beim Tabellenfünften Krefeld. Brittig und Assistent Christof Kreutzer werden die Junioren-Nationalspieler schmerzlich vermissen.

Zu spät für das Köln-Derby

„Die Trainer haben Jonas und mich mehrfach angerufen und uns viel Glück für die Weltmeisterschaft gewünscht. Sie sind stolz, dass wir es in den Kader gepackt haben“, freute sich Neugebauer über die telefonischen Glückwünsche. Ein Wehmutstropfen bleibt dennoch. Schließlich verpassen die DEG-Youngster nicht nur das brisante Derby in Krefeld. „Wir werden leider auch am 5. Januar im Derby gegen Köln noch nicht mitmischen können. Das ist verdammt schade“, sagt Neugebauer. Am 6. Januar steht für ihn und Jonas Noske die Heimreise an. Dann geht es wieder über die imposante Öresundbrücke. Vielleicht mit einer WM-Medaille im Gepäck.