Düsseldorf. Für Nachwuchsverteidiger Hagen Kaisler wird ein Traum wahr. Der 17-Jährige wurde zum Training eingeladen und stand in dieser Woche bereits mit den DEG-Profis auf dem Eis. Eine Förderlizenz wurde beantragt.

Die kleine Umkleide im Kabinentrakt an der Brehmstraße ist randvoll gepackt. Auf dem Boden liegen zahlreiche Paar Schlittschuhe, auf den Bänken wild durcheinander einige Schulterpolster und Handschuhe. Die Luft ist getränkt von kaltem Schweiß. Hier atmen schon die Jüngsten Eishockeyluft. Bereits als Sechsjähriger schnürte Hagen Kaisler hier seine Schuhe und unternahm die ersten Gehversuche auf dem Eis.

Elf Jahre später blickt er nun voller Stolz an die Wand, wo zwischen zahlreichen bunten Trainingstrikots ein gelber Dress der Profis hängt. Das Trikot trägt seinen Namen, Rückennummer 33. Dass er das Jersey schon heute Abend tragen wird, wenn die DEG in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) beim ERC Ingolstadt aufläuft, war für den 17-Jährigen bis vor ein paar Tagen noch unvorstellbar: „Am Montagabend hat mich Co-Trainer Christof Kreutzer angerufen und zum Training eingeladen.“

Bereits am nächsten Tag stand der Nachwuchsverteidiger mit den Profis auf dem Eis. „Nach dem Training sagte Christof mir, dass mit der Schule alles geregelt ist und dass man für mich eine Förderlizenz beantragt, damit ich in der DEL spielen kann. Das war in dem Moment einfach nur ein geiles Gefühl, auch, weil es für mich total unverhofft kam“, bekannte Kaisler, für den es danach „Schlag auf Schlag“ ging.

Voller Terminkalender

Training, ärztliche Checks, wieder Training. Der volle Terminkalender kommt ihm nicht ungelegen: „So bleibt einem zum Glück nicht viel Zeit, um sich einen Kopf zu machen, was da eigentlich für Gegner auf einen zukommen.“

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Heute Ingolstadt, am Sonntag geht es zum Serienmeister Eisbären Berlin, wo er in der Abwehr dann namhaften Stürmern wie André Rankel oder Julian Talbot gegenüberstehen könnte.

Für Kaisler, der für die DEG seit der Saison 2009/10 bislang 76 Spiele in der Schüler-Bundesliga sowie 50 Partien in der Nachwuchsliga DNL absolvierte, ist die Nominierung zu den Profis der Höhepunkt seiner noch jungen Karriere.

„Kreutzer ist für mich ein Star“

„Als kleiner Junge habe ich nach den Spielen der DEG auf der Bande gesessen und die Spieler abgeklatscht. Ein Daniel Kreutzer ist ein Vorbild, ein Star für mich. Er hat den Weg aus der Jugend zu den Profis geschafft und eine beeindruckende Karriere hingelegt. Plötzlich stehe ich mit ihm in einer Mannschaft – das ist einfach nur ein unbeschreiblich schönes Gefühl!“

Vater Roland, der eigentlich in Spanien lebt, wird seinem Sohnemann vor Ort in Ingolstadt und Berlin die Daumen drücken, wenn dieser voraussichtlich mit Marc Zanetti ein Abwehr-Paar bilden wird. „Ich bin nicht der große Techniker, dafür ein Arbeiter und Kämpfer“, gesteht Kaisler, „für mich ist es das absolut Größte, für Düsseldorf spielen zu dürfen!“