Düsseldorf. Mit dem 4:1-Erfolg über die Iserlohn Roosters hat die DEG unerwartet auf den zehnten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey-Liga vorgeschoben. IEC-Trainer Doug Mason lobte die Düsseldorfer nach dem Spiel. Er zog den Hut vor DEG-Coach Christian Brittig.
Die DEG ist am Ziel. Vorläufig natürlich nur. Was noch vor ein paar Wochen kritisch bis müde belächelt worden war, als sich die Verantwortlichen des Eishockeyklubs für ihr selbst gestecktes Saisonziel mit dem zehnten Tabellenplatz und dem Erreichen der Pre-Playoffs teils säuerlich bis genervt rechtfertigten, an das nach fünf größtenteils überdeutlichen Pleiten zum Start in die Saison der Deutschen-Eishockey-Liga wohl selbst der Eismeister nicht mehr so recht glauben wollte, ist seit Sonntag schöne Momentaufnahme.
Nicht mehr. Aber eben auch nicht weniger. Das zuvor abgeschlagene Tabellenschlusslicht hat sich mit dem 4:1-Sieg gegen die Iserlohn Roosters auf den anvisierten zehn Tabellenplatz vorgekämpft, hat dabei sogar noch ein Spiel weniger absolviert als die Konkurrenten. Es war der vierte Sieg im fünften Oktober-Spiel, der vierte Sieg im fünften Spiel, seitdem die DEG erstmals in dieser Saison in nahezu Bestbesetzung spielen konnte.
Stark verbesserte DEG
Gegner Iserlohn kam als optischer Beweis für eine stark verbesserte DEG gerade recht. Noch eine Woche vor dem Saisonstart sah Rot-Gelb am Seilersee gegen laufstarke Roosters beim 0:4 kein Land. Die Differenzen zwischen beiden Teams waren zumindest an jenem Testspieltag frappierend.
Anders am Sonntag im Rather Dome, als die DEG den Sauerländern nicht nur im kämpferischen Bereich eine Klasse voraus war. „Die DEG hat vor dem eigenen Tor verteidigt wie die Löwen“, schnürte nach dem Schlusspfiff Iserlohns Trainer Doug Mason ein dickes Lobespaket an die rot-gelbe Adresse.
Bestes Beispiel: Manuel Strodel. Als der Nachwuchsstürmer Mitte des Spiels seinen Schläger verloren hatte, verteidigte der 21-Jährige während einer Iserlohner Drangphase nur mit seinem Körper exzellent, warf sich erfolgreich in zwei Schüsse und blockte einen weiteren Vorstoß per Schlittschuh ab – Szenenapplaus von den Tribünen!
„Die DEG“, so Mason weiter, „hat schon in den vergangenen Spielen sehr stark agiert. Ich kann nur vor Christian Brittig meinen Hut ziehen!“ Nach den ersten zehn Saisonspielen muss man dem Cheftrainer der DEG attestieren, nach dem Stottert-Start mehr als nur worthülsenhafte Durchhalteparolen ausgegeben zu haben.
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Brittig bat um Geduld
Der 47-Jährige hatte immer wieder gebetsmühlenartig um Geduld gebeten. Geduld, bis die Rekonvaleszenten wie Teamkapitän Daniel Kreutzer zurück auf dem Eis sind, der neben enorm wichtiger physischer Präsenz sieben Treffer binnen fünf Partien auflegte. Geduld für seine jungen Spieler, die einen normalerweise jahrelangen Lernprozess unter ihm in ein paar Crashkurs-Monaten durchlaufen mussten. Geduld, bis seine Entscheidung, die zweite Torhüter-Position mit einer Ausländerlizenz und dem Schweden Stefan Ridderwall zu versehen, der nach Start-Schwierigkeiten spätestens in Köln und Straubing seine Verpflichtung rechtfertigte, Früchte trägt.
Der Trainer sollte in allen Punkten, an die man den 47-jährigen Bajuwaren messen muss(te), Recht behalten. Auch dies ist eine Momentaufnahme im schnelllebigen DEL-Geschäft. Nicht mehr. Aber eben auch nicht weniger.
So geht es für die DEG bis zur Deutschland-Cup-Pause weiter; Freitag: DEG – Ingolstadt (19.30 Uhr), Sonntag: Augsburg – DEG (16.30 Uhr), 22. Oktober: DEG – Hamburg (19.30 Uhr), 25. Oktober: München – DEG (19.30 Uhr), 27. Oktober: DEG – Wolfsburg (16.30 Uhr), 29. Oktober: DEG – Mannheim (19.30 Uhr), 1. November: DEG – Krefeld (18.30 Uhr), 3. November: Mannheim – DEG (14.30 Uhr).