Düsseldorf. Gegen den DEL-Mitfavoriten EHC München kam die Düsseldorfer EG am Sonntag mit 0:6 unter die Räder. Den Saisonstart gegen Krefeld zwei Tage zuvor hatte die DEG schon verschlafen. Es gab wieder einen Verletzten und einen gesperrten Spieler.
Au weia, DEG! Auf den verschlafenen Saisonstart vom Freitag in Krefeld (1:5) folgte am Sonntag der nächste bittere Rückschlag: Zur Heimpremiere im Rather Dome wurde die Mannschaft von Cheftrainer Christian Brittig von den millionenschweren Münchener „Brause-Bullen“ mit 0:6 (0:4, 0:1, 0:1) auf die Hörner genommen.
4166 Zuschauer bildeten für das erste Saisonheimspiel eine eher spärliche Kulisse. Die DEG-Fans waren aus rot-gelber Sicht immerhin einziger Lichtblick des Nachmittags und feuerten ihr Team unbeeindruckt selbst noch nach dem Schlusspfiff an. Was auch Chefcoach Brittig honorierte: „Gerade für unsere junge Mannschaft ist es wichtig, dass die Zuschauer hinter uns stehen.“
Strodel fällt vier Wochen aus
Derweil nahm der personelle Aderlass bei der DEG kein Ende. Zu den verletzten Stürmern Ashton Rome und Daniel Kreutzer gesellte sich nun auch noch Manuel Strodel, der aus Krefeld eine Schulterblessur mitbrachte, rund vier Wochen pausieren muss und wie Andrew Hotham nach seiner Sechs-Spiele-Sperre (siehe Rand) in den kommenden Partien erst einmal die Tribüne drücken muss.
Die nächste personelle Hiobsbotschaft ließ gestern gerade einmal neun Spielminuten auf sich warten: Colin Long erwischte den Münchner Ulrich Maurer mit dem Schläger im Gesicht, kassierte dafür neben einer Handvoll Strafminuten auch eine Spieldauerstrafe. Für die DEG, die bereits nach fünfeinhalb Minuten nach einer Martinsen-Strafe durch Palmieris Powerplay-Tor in Rückstand geriet, war es der Anfang vom Ende eines ganz bitteren Treffens. Mit Kreutzer, Rome, Strodel und nun auch noch Colin Long fehlten gleich vier Offensivcracks. Die Gäste benötigten indes keine zwei Minuten Überzahlspiel, um zwischen der 12. und 14. Spielminute bereits für die Vorentscheidung zu sorgen: Die NHL-erprobten Matt Smaby, Darren Haydar und DiSalvatore schlugen nacheinander in Überzahl nach teils schönen Passstafetten eiskalt zu: 0:4!
Die DEG fand indes auch im zweiten Drittel nur bei einigen gefährlichen Entlastungskontern in der Offensive statt. Allen voran Alexander Preibisch kämpfte laufstark und einsatzfreudig um jeden Zentimeter der Eisfläche.
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Während Cheftrainer Brittig in der ersten Drittelpause offenbar deutliche Worte gefunden hatte, überflüssige Strafzeiten zu vermeiden, waren es nun die Gäste, die im Minutentakt auf die Strafbank wanderten. Doch die DEG, die in den zweiten 20 Spielminuten keine Hinausstellung kassierte, blieb auch im Überzahlspiel ihre Qualität schuldig. Selbst als die DEG eine gefühlte Minute lang bei angezeigter Strafe mit drei (!) Mann mehr auf dem Eis agierte, blieben Chancen Mangelware. Drew Paris und Bernhard Ebner scheuten an der blauen Linie die Verantwortung für den entscheidenden Schuss. Weshalb Münchens Torhüter Jochen Reimer, zwischen 2006 und 2009 in 41 Spielen für die DEG zwischen den Pfosten, einen ruhigen Abend verlebte.
Die (unschönen) Höhepunkte des Mitteldrittels sparte man sich bis zur letzten Minute auf. 37 Sekunden vor der Sirene checkte Grant Lewis DEG-Youngster Alexander Preibisch mit dem Kopf voran in die Bande. Eine Strafzeit blieb aus. Was die DEG-Fans mit fliegenden Bierbechern aufs Eis quittierten. Doch es kam noch schlimmer: Nur elf Sekunden später sorgte Ulrich Maurer für das 0:5.
Im Schlussabschnitt wehrten sich die tapferen DEG-Reihen zwar weiter nach Kräften, doch selbst der Ehrentreffer blieb verwehrt. Die größte Chance dazu verpasste Ken Andre Olimb fünf Minuten vor dem Ende, als er im Powerplay beim Schuss aufs halbleere Tor noch an Reimers linken Schoner scheiterte.
Ersatz-Kapitän Bernhard Ebner bilanzierte enttäuscht: Es war mehr drin, doch wir hatten München nichts entgegenzusetzen!“