Köln. . Die Kölner haben zwar das erste Playoff-Finale der Best-of-Five-Serie gegen die Eisbären Berlin mit 2:4 verloren. Doch die deutsche Eishockey-Meisterschaft ist damit noch lange nicht entschieden.
Uwe Krupp, der Trainer der Kölner Haie, hat vor dem Playoff-Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft gesagt: „Die Berliner wissen, wie man Titel gewinnt.“ Richtig, denn seit dem Jahr 2005 haben die Eisbären sechs Meisterschaften gewonnen, und nach dem 4:2-Sieg im ersten Finale der Best-of-Five-Serie sind sie bereits auf einem guten Weg zum nächsten Triumph.
Allerdings: In den Playoffs ist alles möglich, manchmal kann Wasser dabei sogar aufwärts fließen, und daher ist Köln auch noch im Rennen.
Der Schlüssel für einen möglichen Kölner Erfolg war im ersten Spiel gegen Ende des letzten Drittels zu erkennen: Die Eisbären haben Selbstvertrauen, sie haben herausragende Spieler, und sie haben ein gutes Spielverständnis untereinander. Was sie allerdings noch haben: Ein Abwehrproblem, die Berliner Mauer kann plötzlich ins Wackeln geraten.
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Das hat einen Grund. Eisbären-Trainer Don Jackson lässt zwar sieben Verteidiger auf dem Spielbericht eintragen, doch er setzt nur sechs davon ein. Wenn es heiß wird auf dem Eis, reduziert er sogar auf fünf Verteidiger, wenn es brennt, müssen sich lediglich vier Verteidiger die komplette Arbeit teilen. Beispiel Constantin Braun. Der Nationalspieler steht beim Überzahlspiel der Berliner an der blauen Linie, er wirft sich in Unterzahl in die Schüsse und stemmt sich auch ansonsten fast pausenlos den Kölnern entgegen. Braun ist gerade erst 25 Jahre alt geworden und hat daher die Kraft dazu. Doch je länger die Finalserie anhält, desto enger wird es auch für das Mini-Kraftwerk Braun werden.
Bringt die körperliche Frische den Haien einen Vorteil?
Schließlich hat Coach Jackson diese Variante nicht erst für die Endspiele gewählt, sondern er hat sie bereits im Viertelfinale gegen Hamburg und im Halbfinale gegen Krefeld durchgezogen. Irgendwann werden die Verteidiger auf dem Zahnfleisch gehen. Fragt sich nur, ob die Haie die Serie solange am Leben halten können, dass sie auch einen Nutzen daraus ziehen können.
Kölns Trainer Krupp verfährt nämlich anders und wechselt mit sieben Verteidigern durch. Trotz der Patzer von Moritz Müller und seinem Sohn Björn Krupp, die zu Gegentreffern führten, wich er davon nicht ab. Möglicherweise hat diese Taktik die Haie das erste Spiel gekostet, aber möglicherweise bringt die daraus resultierende körperliche Frische ab dem dritten Spiel den entscheidenden Vorteil. Genau wissen kann das keiner. Einen Hinweis gibt es am Dienstag, um 20.30 Uhr beginnt das zweite Finale in Berlin.