Düsseldorf. DEG-Angreifer Ashton Rome will gegen Straubing trotz gebrochenen Ringfingers für den Tabellenletzten auf die Zähne beißen und spielen. Eigengewächs Niki Mondt bleibt und blickt optimistisch in die Zukunft des finanziell angeschlagenen achtmaligen Deutschen Meisters.

Ein Schuss wie an einer Schnur gezogen saust, von der Blauen Linie abgedrückt, durch die Luft. Knallhart und präzise. Ein schöner Hammer von DEG-Verteidiger Thomas Gödtel. Doch traf die kleine schwarze Hartgummischeibe in jener Szene nicht das Tor. Sondern den rechten Ringfinger von Eishockey-Teamkollege Ashton Rome. Der Kanadier „opferte“ mit seinem Abfälscher am 17. Februar bei der 4:5-Niederlage gegen Ingolstadt seine Hand. Nicht wissend, dass der 4:4-Ausgleich nur Makulatur sein würde. Das Saisonende drohte. Doch nicht so bei dem Stürmer. Der entpuppt sich zum Vorrundenende als hart und härter.

„Ich werde Schmerzen haben“

„Der Finger ist noch nicht heile, ich werde Schmerzen haben. Aber für die letzten vier Partien wird es schon gehen“, betonte Rome gestern nach dem Training im NRZ-Gespräch. Während die Einsätze der an Bronchitis erkrankten Stürmer Daniel Kreutzer und Colin Long weiter ungewiss sind, will der bullige 91-Kilogramm-Angreifer heute Abend gegen die Straubing Tigers auf die Zähne beißen, wenn um 19.30 Uhr das erste Bully des vorletzten Saisonspiels im Rather Dome erfolgt.

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Von Mareike Scheer

Diese Mentalität steht sinnbildlich für die Moral im Kader der Rot-Gelben. Kein Wunder, dass Manager Walter Köberle einen Großteil des Teams halten will. Doch die Eishockey-Zukunft der einstigen Hochburg des Pucksports ist noch immer ungewiss. Dass weiterhin mehr als 1,5 Millionen Euro zum selbst gesteckten Minimaletat fehlen, ist hinlänglich bekannt.

Ob es einen rot-gelben Fortbestand in der DEL geben wird, wollen die DEG-Verantwortlichen um Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp in rund einem Monat entscheiden. Terminlich hätte der Klub noch bis zum 24. Mai Zeit, an Lösungen zu arbeiten. Dann ist die Frist für erfolgreich ausgefüllte und belegte Lizenzunterlagen abgelaufen. Und ein ähnliches Szenario, wie am Mittwoch bei einem nordischen, ebenfalls mit finanziellen Problemen behafteten Traditionsverein eingetroffen, wäre nicht mehr abwendbar.

Nur ein Fünftel der Sorgen

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Die Hannover Indians mussten beim Amtsgericht einen Insolvenzantrag stellen. Etwa 250 000 bis 300 000 Euro sollen fehlen, um die laufende Eishockey-Zweitliga-Saison zu Ende spielen zu können. Und damit rund ein Fünftel der monetären DEG-Sorgen für die Spielzeit 2013/14. „Ich habe das Ganze auch nur am Rande mitbekommen und kenne die Strukturen der Indians nicht, da ich ja bei den Scorpions in der DEL gespielt habe. Aber es kam doch sehr überraschend für mich. Ich dachte, der Verein hätte in einer so alten Halle wie am Pferdeturm nur wenige Ausgaben. Dazu gibt es bei den Indians einen großen Zuschauerzuspruch“, betont Niki Mondt, der im Sommer nach sechs Jahren an der Leine zu seinem Heimatverein am Rhein zurückgekehrt war.

„Natürlich macht man sich Gedanken, die durch die Problemen in Hannover jedoch keine anderen Ausmaße annehmen. Wenn es dort keine Hoffnung mehr gab, ist der Schritt nachvollziehbar. Ich bin jedoch nach wie vor optimistisch, dass wir, die DEG, es schaffen werden“, so das Eigengewächs weiter.

Wohl nicht ohne Hintergedanke. Denn der 34-jährige Routinier wird auch in der kommenden Saison im rot-gelben Aufgebot stehen. Ein DEL-Antritt vorausgesetzt. Der Angreifer besitzt schließlich noch einen Vertrag bis 2014. Mit Daniel Fischbuch, Manuel Strodel, Alexander Preibisch, Bernhard Ebner und Bobby Goepfert sind bereits sechs Profis für 2013/2014 verpflichtet.