Düsseldorf. . Nach der 33. Niederlage steht nicht nur fest, dass die Playoffs erstmals seit 2005 ohne die DEG steigen werden – erstmals wird eine DEL-Saison als Tabellenschlusslicht beendet. Jetzt sind die zunächst letzten beiden DEL-Wochen des um die Zukunft ringenden Klubs angebrochen.
Die Kabinentür geht auf, eine Tasche hängt über der Schulter, das blaues Cap sitzt fest auf dem Kopf – und strahlende Augen lucken unter den braunen Locken hervor. Jari Neugebauer war nach der 2:4-Niederlage in Hamburg der einzige DEG-Eishockeycrack, der auch unmittelbar nach dem Abpfiff einen triftigen Grund zur Freude hatte. Der 18-jährige Kapitän der Düsseldorfer DNL-Mannschaft hatte schließlich soeben sein erstes DEL-Spiel absolviert.
„Die Eindrücke kann man eigentlich gar nicht in Worte fassen. Am Samstag am Mittagstisch klingelte auf einmal das Telefon. Christof Kreutzer gab die frohe Kunde durch. Damit hatte ich nicht gerechnet und war die restliche Zeit bis zum ersten Bully fürchterlich aufgeregt“, betonte der Debütant. Dem ein Dauergrinsen ins Gesicht gemeißelt zu sein schien. „Seine Premiere in einem solchen Stadion vor so vielen mitgereisten Fans gegeben haben zu dürfen, das ist schon etwas ganz besonderes“, hob der Youngster hervor. Und dachte da auch an die rund 600 per Sonderzug mitgereisten Anhänger. Die die Rot-Gelben auch nach der Schluss-Sirene so lautstark feierten, dass die Hanseaten ihren Sieg gar nicht zelebrieren konnten. Ganz im Gegenteil. Das Freezers-Maskottchen holte gar die Gäste zu einer Ehrenrunde heraus. „Oh DEG, wir sind da, jedes Spiel, ist doch klar, Tabellenletzter, tut schon weh, scheiß egal, oh DEG!“ schallte es lautstark durch das weite Hallenoval an der Sylvesterallee. Und dies wurde, angereichert mit einer Eis-Humba, auf der Rückfahrt mit dem Sonderzug in die Heimat dann auch fast unentwegt skandiert.
Ein „viertes Drittel“
Diesem feucht-fröhlichem Treiben durfte Jari Neugebauer, genauso wie Verteidiger Maik Klingsporn und Keeper Felix Bick nicht mehr beiwohnen. Das Trio wurde im Mannschaftsbus zurückgefahren. In aller Ruhe. Schließlich musste am nächsten Tag die Schulbank gedrückt werden. „Das wäre natürlich das I-Tüpfelchen gewesen. Aber ich hoffe doch, dass es so etwas in der Zukunft noch mal wieder geben wird. Und dann bin ich definitiv dabei“, betonte der Debütant leicht wehmütig ob des Verpassens des „vierten Drittels“. Bei dem es niemanden interessierte, dass seit dem Wochenende mit den Saison-Niederlagen Nummer 32 und 33 nicht nur mathematisch feststeht, dass die Play offs erstmals seit 2005 wieder ohne die DEG steigen. Sondern nun auch klar ist, dass der achtmalige Titelträger erstmals eine DEL-Saison als Tabellenletzter beenden wird. Iserlohn ist als Vorletzter vier Spiele vor dem Hauptrundenende auf zwölf Punkte enteilt und weist ein besseres Torverhältnis auf.
Somit sind die zunächst letzten beiden DEL-Wochen des um die Zukunft ringenden Klubs angebrochen. Zumindest für die laufende Spielzeit. Ungeachtet der positiven Meldungen der Vorwoche, als nicht namentlich genannte Sponsoren einen Betrag von mehr als 750 000 Euro zur Verfügung stellten (die NRZ berichtete), klafft im Etat für die Saison 2013/14 noch ein Loch von mehr als 1,5 Millionen Euro.
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