Düsseldorf. Die laufende Saison ist für die DEG zum Abhaken. Das Team um Trainer Brittig hofft in der neuen Saison auf eine weitere Chance. Wie viele der derzeitigen DEG-Spieler dann noch an Board sehen, ist fraglich. Allerdings: Manager Köberle verhandelt derzeit mit einer „gewissen monetären Sicherheit“.
Telefonieren an auf Rot geschalteten Fußgängerampeln kann gefährlich sein. Vor allem, wenn man Eishockey-Profi ist, für die neue Saison noch keinen Vertrag hat und plötzlich einer Horde Sportjournalisten in die Arme läuft. So geschehen am Mittwoch-Nachmittag. An der Brehmstraße. Höhe altes Eisstadion. DEG-Norwegen-Import Andreas Martinsen – sechs Tore und 15 Vorlagen in 48 Spielen – grinste unter seiner schützenden Kapuze nur verlegen. Erklärte dann aber glaubhaft, dass er sich noch nicht auf eine Trikotfarbe für die neue Spielzeit ab Mitte September festgelegt habe.
DEG hätte laut Trainer Brittig deutlich besser platziert sein können
Eine Aussage, die sich mit den Gesprächserkenntnissen von DEG-Manager Walter Köberle deckt: „Noch keiner unserer Jungs hat schon woanders zugesagt – so weit ich weiß.“ Inklusive Leistungsträger Calle Ridderwall (20 Tore, 30 Vorlegen). Aufgrund der jüngsten sechsstelligen Sponsorenzusage hat Köberle eine gewisse monetäre Sicherheit, was dringliche Zukunftsgespräche mit Spielern anbetrifft. „Wir kaufen nicht, wie im Vorjahr, komplett die Katze im Sack, was die kommende Mannschaft anbetrifft.“ Gleichwohl kämpft Rot-Gelb weiter um einen Etat, der bei rund fünf Millionen Euro liegt und der die DEG in der Deutschen Eishockey-Liga konkurrenzfähig(er) machen soll.
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Für Cheftrainer Christian Brittig ist damit ein Reizthema angesprochen. Der hoffnungslos zurückliegende Tabellenletzte hätte „gut und realistisch um den zehnten Platz mitspielen“ können, wie der gebürtige Landshuter betont. Was die Auftritte im Januar und Februar unterstreichen. „Da konnten wir einige Male mit fast komplettem Team antreten und haben die Ergebnisse so gestaltet, wie es eigentlich seit September hätte sein können“, so Brittig.
Seine Rechnung liest sich vergleichsweise günstig. Sieben Siege stehen neun Niederlagen gegenüber. „Wenn man über weite Strecken drei Mittelstürmer nicht einsetzen kann, ist das eine knüppeldicke Kiste“, betont der Trainer. Und denkt ans Karriereende des 37-jährigen DEG-Altmeister Tino Boos, an den bereits nach Kanada verabschiedetetn Michael Catenacci. Oder an Colin Long, der es bisher gerade auf zwölf Einsätze gebracht hat.
Am Freitag sind die Straubing Tigers in Düsseldorf zu Gast
Das Rad lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Gleichwohl hoffen Brittig und die Mehrzahl seiner aktuellen Cracks auf eine zweite Chance. In der neuen Saison. Dass weiterhin mehr als 1,5 Millionen Euro zum selbst gesteckten Minimaletat fehlen, ist hinlänglich bekannt. Bis 24. Mai haben sie bei der DEG noch Zeit, an Lösungen zu arbeiten. Dann ist die Frist für erfolgreich ausgefüllte und belegte Lizenzunterlagen abgelaufen.
Am Freitag (19.30 Uhr/in unserem Live-Ticker) kommen die Straubing Tigers zum viertletzten Match der Saison in den Dome. Daniel Fischbuch, Ashton Rome und Manuel Strodel fehlen weiterhin verletzt. Die Einsätze der erkältungskranken Marian Bazany (dazu noch eine Handrückenprellung), Daniel Kreutzer und Colin Long stehen noch auf der Kippe.