Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG hat am Freitagabend an der DEL-Sensation geschnuppert. Das Schlusslicht unterlag beim amtierenden Deutschen Meister Eisbären Berlin denkbar knapp nach Penaltyschießen mit 4:5. Zudem gab es gute Nachrichten für die DEG.

Die DEG-Eishockeycracks sind furios in die Zielgerade eingebogen und stellten am Freitagabend einmal mehr unter Beweis, dass auch ein Schlusslicht nicht leicht zu besiegen ist. Vielmehr schnupperten die Rot-Gelben beim amtierenden Deutschen Meister an einer Sensation, unterlagen am Ende nur knapp mit 4:5 (0:1, 2:1, 2:2, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen in Berlin und entführten immerhin einen Punkt. Allein im Duell Mann-gegen-Mann wollte kein Treffer für das glücklichere Ende gelingen. Dabei zeigte das Brittig-Team den Eisbären, wie man leidenschaftlich Eishockey kämpft, um eine leichte Unterlegenheit in der technischen Raffinesse auszugleichen.

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Eine weitere positive Nachricht gab es gestern auch noch. Und diese schon vor dem ersten Bully – auch wenn die Düsseldorfer EG ihre Zukunft ohnehin selbst in der Hand hat. Kein Zweitligist hat, wie zuvor noch angedeutet, bis gestern die geforderte Bürgschaft von 100.000 Euro zur Teilnahme am Lizenzierungsverfahren bei der DEL hinterlegt. Somit ist zumindest etwas Druck abgefallen.

Zweites Drittel startete für DEG mit einer Schrecksekunde

Diesen Rückenwind nahmen die DEG-Puckjäger offenbar mit in die Begegnung. Doch Colin Long und Ashton Rome scheiterten in den Anfangsminuten an Berlins Nationaltorhüter Rob Zepp. Die Rot-Gelben präsentierten sich jedoch mehr als ebenbürtig und kamen durch Justin Bostrom sowie Calle Ridderwall zu weiteren Gelegenheiten. Zählbares brachten im ersten Durchgang dennoch nur die Hausherren auf die Anzeigetafel. Gegen den Distanzschuss von Constantin Braun war DEG-Torsteher Felix Bick machtlos, der den Vorzug vor Stammtorsteher Bobby Goepfert als „überzähligem“ Ausländer erhielt. Geschickt hatten ihm die Berliner Teamkollegen die Sicht genommen und die kleine schwarze Hartgummischeibe rutschte durch die Schoner flach ins lange Eck.

Mit einer Schrecksekunde startete dann der mittlere Abschnitt. Verteidiger Drew Paris konnte auf der Linie gerade noch vor dem einschussbereiten Sharrow das Berliner 2:0 verhindern. Die Eisbären drängten früh mit aller Macht auf den zweiten Treffer. Doch genau in diese Drangphase hinein stellte das Brittig-Team das Spiel innerhalb von 105 Sekunden auf den Kopf. Zunächst verlor Berlins Rankel unbedrängt den Puck, und der technisch versierte Colin Long ließ sich bei seinem Alleingang nicht lange bitten. Anschließend vollendete Calle Ridderwall eine Kurzpass-Stafette über Travis Turnbull und Justin Bostrom zum 2:1.

Nur 129 Sekunden trennten die DEG zwischenzeitlich von der Sensation

Die Antwort des amtierenden Meisters kam jedoch postwendend. Nach einem starken Rückpass von Matt Foy guckte Corey Locke den DEG-Torsteher aus und netzte seinen ersten DEL-Treffer eiskalt ein. Mit diesem Ergebnis ging es in den Schlussdurchgang, indem die Berliner erneut auf einen Sieg in der regulären Zeit drängten. Und sie erzielten durch eine Tiefschlafphase in der DEG-Abwehr tatsächlich das 3:2. Die Rot-Gelben hatten ihrerseits aber noch ihre Topreihe. Zunächst drosch Travis Turnbull, mittig vor dem Tor bedient, den Puck zum dritten Ausgleich der Partie in die Maschen. Anschließend besorgte der teaminterne Topscorer Calle Ridderwall nach einem Pfostentreffer von Martinsen mit einem Abpraller-Tor und seinem zweiten Streich dank eines Zanetti Schlagschusses die umjubelte Führung.

Doch 129 Sekunden vor dem Ende stocherte Florian Busch die Scheibe erneut zum Ausgleich an DEG-Schlussmann Bick vorbei. So ging es in die torlose Verlängerung.