Düsseldorf. Vor dem Freitagsspiel in Hannover fürchtet Trainer Christian Brittig von der Düsseldorfer EG, dass die hohen Strafen in jüngster Zeit seine verbliebenen Spieler verunsichern könnten. Marc Zanetti kehrt zum Sonntagsspiel gegen die Straubing Tigers zurück.
Sechs Spiele gegen Marco Habermann, fünf gegen Marc Zanetti und nun sechs gegen Alex Henry. Gegen die DEG-Eishockeycracks werden so hohe Strafen verhängt wie gegen kein anderes DEL-Team. Was bewirkt dies in der Psyche der Spieler? Trainer Christian Brittig befürchtet mögliche Konsequenzen: „Wir haben in den vergangenen Wochen viel geredet. Es ist schwierig. Die Jungs wollen körperbetont spielen. Das könnte in Zukunft jedoch schwierig für sie werden, wenn sie schon für faire Checks solche Strafen kriegen. Wenn man dann ins Zweifeln kommt, dann könnten wir Probleme bekommen.“
Zanetti vor der Rückkehr
Bei Habermann war ein leichtes Zurückstecken bereits zu erkennen. Der Youngster fand nach seiner abgesessenen Sperre nicht mehr recht in den Tritt. Agierte vor seiner aktuellen Rückenverletzung daher gar bei Oberligist Füchse Duisburg, um erst einmal wieder Spielpraxis zu sammeln. Am Sonntag (18 Uhr, Rather Dome, live im DerWesten-Ticker) gegen Straubing darf nun auch Verteidiger Marc Zanetti nach seiner Fünf-Spiele-Sperre wieder mitwirken. Und betonte bereits am Dienstag, total heiß drauf zu sein. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich der 21-jährige Italo-Kanadier wieder eingewöhnt.
Freier Mittwoch
Zuvor müssen es die Teamkollegen heute Abend (19.30 Uhr, Arena an der Expo-Plaza, live im DerWesten-Ticker) bei den Hannover Scorpions ohnehin nochmal ohne ihn richten. Vermutlich noch immer mit dem gleichen dezimierten Kader wie am Dienstag bei der knappen 4:5-Niederlage gegen Spitzenreiter Mannheim. Am Mittwoch durften die Kufenflitzer ihre leeren Akkus wieder auffüllen. Ein freier Tag, der vor allem Marian Bazany gut tat. In der 25. Spielminute in der Partie gegen die Adler lief der 27-jährige Routinier verletzt vom Eis. Droht der vierte Defender nach den verletzten und gesperrten Alex Henry, Marc Zanetti und Drew Paris auszufallen? Der Abwehrrecke gab nach dem Match leicht Entwarnung: „Es tut verdammt weh. Ich bin mit dem Ellenbogen genau auf die Bandenkante geprallt. Aber für Hannover sollte es wieder reichen.“ Und Manager Walter Köberle bestätigte gestern den heutigen Einsatz des Routiniers.
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„Wir müssen versuchen, das Niveau aus dem Mannheim-Spiel auch in Hannover wieder aufs Eis zu bringen. Das wird schwer genug. Aber dann haben wir eine Chance“, betont Trainer Christian Brittig. Denn die Meinungen in den Katakomben des Rather Domes war trotz der Enttäuschung nach der Niederlage positiv. Auch wenn die „jungen Wilden“ erneut nicht für ihren aufopferungsvollen Kampf belohnt wurden.
Übrigens: Die DEG hat beim DEL-Schiedsgericht Klage gegen die Sechs-Spiele-Sperre von Verteidiger Alex Henry eingereicht. „Diese hohe Sperre steht in keinem Verhältnis zur Aktion und zu vergleichbaren Vorkommnissen“, begründet Manager Walter Köberle. Besonders, da Jörg von Ameln, Vorsitzender des Disziplinarauschusses in einem Interview betonte: „Das Foul von Yannic Seidenberg war vielleicht schlimmer, aber Henrys Gegenspieler ist schwerer verletzt.“ Mannheims Seidenberg erhielt für einen mit Absicht ausgeführten Check nur zwei Spiele aufgebrummt. Henry- „Opfer“ Forrest erlitt einen Kieferbruch, woraufhin die Augsburg Panther ein Verfahren einleiteten.
Dafür, dass diese Klage – anders als im Fall Zanetti – auch durchgezogen wird, sorgt DEG-Fan Brigitta Bender, die die möglichen Kosten in Höhe von rund 1000 Euro übernimmt.