Düsseldorf.

Wer kennt sie nicht?! Post-its – die kleinen Klebezettel. Ob in weiß, blau, gelb, pink oder grün: An der Rückseite mit Haftklebstoff beschichtet, kann man Post-its an einem anderen Gegenstand festkleben, von dort wieder lösen und erneut anbringen. Diese Zettelchen zieren Mittwochabend (19.35 Uhr, Rather Dome) die Kabine der DEG-Eishockeycracks, wenn der achtmalige Deutsche Meister in das Duell der ersten Play-off-Runde mit den Iserlohn Roosters startet. Der Sieger qualifiziert sich für das Viertelfinale.

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Im Falle der Rot-Gelben hat jeder Klebezettel einen eigenen Namen: Hommel, Wolf, Hock, Hahn. Beispielsweise. „Wir haben alles Wissenswerte über jeden einzelnen Iserlohner Spieler zusammengestellt. Angreifer Hommel provoziert gern. Und es ist ein schlechter Tausch, wenn er einen Kaufmann mit auf die Strafbank zieht“, betont Trainer Jeff Tomlinson. Bei „Fünf gegen Fünf“ sind sich rund um die Brehm­straße alle einig, dass die DEG das klar bessere Team ist.

Dennoch schwor der 41-jährige kanadische Coach seine Puckjäger ein, dass sie nun härter in die Zweikämpfe gehen müssen.

„Es ist an der Zeit, über die eigenen Grenzen hinauszugehen. Jetzt brauchen wir unsere Leistungsträger“, fordert Tomlinson. Die Defensive wird über den Ausgang der Serie entscheiden. Mehr als zwei Tore sollten die Rot-Gelben nicht kassieren, fällt das Schießen selbiger gegen Spitzenkeeper Caron doch schwer.

Ulmer muss sich steigern

Steigern muss sich vor allem Jeff Ulmer. Im Sommer wechselte der 34-jährige Kanadier mit der Empfehlung „DEL-Topscorer des Jahres 2010“ mit 76 Punkten in 60 Matches an den Rhein. Seine „mickrige“ rot-gelbe Bilanz steht bei 32 Zähler in 52 Partien.

„Alle Statistiken der Hauptrunde lügen jetzt, es beginnt ein neues Schlachtfeld. Du musst nun Gummi geben, bist du kotzt!“ betont Manager Walter Köberle. Im Vorjahr war die bis dahin nahezu abstinente Sturmreihe um Murphy, Courchaine und Danner in den Play offs zur Hochform aufgeblüht. Da allerdings als einziger Angriffsblock.

Als Motivation soll nun ausgerechnet das Auseinanderfallen des Teams zum Saisonende herhalten. 20 Spiele sind es maximal bis zum ersehnten neunten Titeltriumph. Für Kapitän Daniel Kreutzer der womöglich letzte Versuch, vor dem Neuaufbau endlich einmal die Meisterschaft zu gewinnen. „Jeder hat eine andere Motivation. Für manche sind es die Prämien, für andere ein neuer Vertrag oder das zu Hause noch vermietete Eigenheim. Hauptsache, die Spieler sind motiviert“, so Tomlinson.

Tausend Roosters-Fans dürfen dagegenhalten

Über 6000 Fans werden im Rather Dome erwartet und ihren Teil dazu beitragen. Rund tausend Iserlohner, die den gesamten Stehplatzbereich und Mittelrang hinter dem Gästetor belegen, dürften kräftig dagegenhalten.

„Wir müssen Michael Wolf ausschalten. Er ist das Herz des IEC“, so Tomlinson. Das erledigt dessen Körper fast selbst. Der Stürmer leidet an einer Magen-Darm-Grippe. „Egal. Wir gewinnen sowieso. Wir haben schließlich Bobby Goepfert im Tor!“ betont DEG-Stürmer Connor James.