Essen. In der Deutschen Eishockey-Liga beginnen die Playoffs. Die Liga präsentiert sich dabei überaus ausgeglichen: Gleich vier Teams können Meister werden. Die DEG gehört in diesem Jahr nicht zu den Favoriten, die Düsseldorfer müssen sogar den Umweg über die Pre-Playoffs nehmen.
Ein Sorgenkind muss es ja geben. In diesem Jahr kommt es aus Hannover. Vor zwei Jahren erst sind die Scorpions deutscher Meister geworden, aber vom Glanz ist nichts mehr geblieben. Die 52 Spiele lange Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga hat Hannover nach zahlreichen Querelen als Letzter beendet, ohne jede Chance auf die Playoffs, die heute beginnen. Aber mit einem Sorgenkind kann DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke gut leben. Die DEL erlebt nämlich an den meisten ihrer 14 Standorte einen zarten Frühling. Es kommen mehr Fans, und das Titelrennen verspricht so spannend wie lange nicht zu werden.
Natürlich gibt es immer noch Vereine, die Probleme haben. Die Düsseldorfer brauchen nach dem Ausstieg ihres Hauptsponsors neue Geldgeber. Das Millionen-Loch fürs nächste Jahr ist geschrumpft, angeblich fehlen im Moment noch 430 000 Euro, um den Etat zu sichern. Klingt machbar, aber die Mannschaft bricht trotzdem auseinander, und so sind die heute mit den Pre-Playoffs beginnenden Spiele um den Titel wohl auf lange Zeit die letzte Chance, noch einmal mitzumischen.
Eishockey darf hierzulande wohl nicht unkompliziert sein, darum haben die Macher vor die eigentlichen Playoffs eine Art Vorrunde gesetzt. Düsseldorf gegen Iserlohn und Köln gegen Augsburg heißen die beiden Duelle, die am Mittwoch um 19.30 Uhr beginnen. Die Sieger erreichen das Viertelfinale und damit das eigentliche Titelrennen.
Zu selten im TV
Wer Meister wird? Offen wie lange nicht. Die Eisbären Berlin gelten immer noch als Favorit, aber das Team hat sich in der Hauptrunde weder vom Rivalen Adler Mannheim, noch von Wolfsburg und Ingolstadt absetzen können. Der Liga fehlen zwar echte Stars, aber sie ist ausgeglichen wie selten zuvor.
Auch deshalb werden die Besucherzahlen jetzt, wenn es endlich ernst wird, anziehen. Immerhin 6059 Fans kamen durchschnittlich während der Hauptrunde, mehr als in den Jahren zuvor. Den Liga-Chef freut’s, aber Gernot Tripcke fordert mehr TV-Sendezeiten. Die 3. Fußball-Bundesliga ziehe im Schnitt 4500 Fans. Tripckes Folgerung: "Wenn diese Liga nicht nur mehr Präsenz, sondern auch Geld von den Sendern erhält, stimmen die Relationen nicht."