München. Uwe Krupp muss doch gehen, sein Nachfolger heißt Jakob Kölliker. Der 57 Jahre alte Schweizer tritt das schwere Erbe des ehemaligen Stanley-Cup-Gewinners als Eishockey-Bundestrainer an. Streit zwischen DEL und DEB schwelt weiter.
Uwe Krupp muss doch gehen, sein Nachfolger heißt Jakob Kölliker. Der 57 Jahre alte Schweizer tritt das schwere Erbe des ehemaligen Stanley-Cup-Gewinners als Eishockey-Bundestrainer an. Aber schon vor seiner Präsentation am Mittwoch in München ist Kölliker zwischen die Fronten im schwelenden Streit zwischen dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) und der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geraten.
"Inhaltlich und sportfachlich möchten wir die Entscheidung nicht kommentieren. Wir stellen lediglich fest, dass die DEL in eine beide Parteien betreffende Entscheidungsfindung, trotz diverser Angebote hochrangiger Fachleute, erneut nicht eingebunden wurde", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. DEB-Präsident Uwe Harnos bestätigte dem Sport-Informations-Dienst (SID) die Verpflichtung von Kölliker, wollte aber vor Mittwoch keine weiteren Details preisgeben.
Pläne über Bord geworfen
Mit der Entscheidung für Kölliker warf Harnos alle Pläne über Bord, mit Krupp und dessen Assistenten Harold Kreis weiterzumachen. Direkt nach dem Viertelfinal-Aus bei der WM in der Slowakei hatte Harnos noch angekündigt, mit dem Duo ein Gespräch führen zu wollen. Dieses hat es nach SID-Informationen bis heute nicht gegeben.
Kölliker hatte am Rande der WM einen "vagen Kontakt" mit dem DEB bestätigt: "Aber das ist schon länger her, seitdem habe ich nichts mehr gehört", sagte Kölliker, die Aufgabe sei aber "interessant".
Der 213-malige Schweizer Nationalspieler war bis 2010 Co-Trainer von Ralph Krueger bei den Eidgenossen, der Wunschkandidat für die Nachfolge von Krupp war. Krueger steht allerdings noch bis 2012 beim NHL-Klub Edmonton Oilers unter Vertrag. Erst danach könnte der Deutsch-Kanadier zur Verfügung stehen und den Posten von Platzhalter Kölliker übernehmen. Davon wollte Kölliker während der WM aber nichts wissen: "Ich wäre keine Übergangslösung."
Endlose Geschichte
Die Nachfolge von Krupp, der künftig als Trainer und Sportdirektor der Kölner Haie arbeiten wird, war in den Wochen vor und während der WM zu einer endlosen Geschichte geworden. Zunächst hatte sich Harnos kategorisch gegen eine Doppelfunktion von Krupp bei den Haien und im Nationalteam ausgesprochen, nach der Absage mehrerer Kandidaten aber doch darüber nachgedacht.
Zudem verhandelt der DEB derzeit noch mit dem ehemaligen Nationalmannschaftskapitän Jürgen Rumrich, der Sportdirektor werden soll. Franz Reindl, der bislang diese Funktion ausübte, ist künftig nur noch DEB-Generalsekretär und somit nicht mehr für die Belange der Nationalmannschaft zuständig. (sid)
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