Bratislava. . Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist bei der WM in der Slowakei ausgeschieden. Gegen den achtmaligen Weltmeister Schweden verlor die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp mit 2:5 (1:2, 1:2, 0:1).

Die Erfolgsgeschichte der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft bleibt bei der WM in der Slowakei ohne Happy End. Das Team von Bundestrainer Uwe Krupp, das so traumhaft in das Turnier gestartet war, scheiterte mit 2:5 (1:2, 1:2, 0:1) im Viertelfinale an Schweden. Den historischen Erfolg des Vorjahres, als sie bei der Heim-WM erstmals seit 57 Jahren unter die besten Vier vorgedrungen war, konnte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) nicht wiederholen.

Nach der vierten Niederlage in Folge steht aber dennoch das zweitbeste WM-Abschneiden seit 2003 zu Buche. Denn nach dem Aus der USA gegen Titelverteidiger Tschechien hat das Krupp-Team zumindest Platz sieben sicher. Der achtmalige Weltmeister Schweden verlängerte indes sein Halbfinal-Abonnement. Zum elften Mal in Serie zogen die Tre Kronor in die Runde der letzten Vier ein, dort treffen sie am Freitag (16.15 Uhr) auf die Tschechen um Altstar Jaromir Jagr.

Vor 8986 Zuschauern in der Ondrej Nepela Arena in Bratislava waren die Schweden, die zuletzt 1992 ein WM-Spiel gegen die DEB-Auswahl verloren hatten, eine Nummer zu groß. Ein Eigentor des Mannheimers Robert Dietrich, der einen Schuss von Martin Thörnberg ins Netz lenkte (1.), sowie Treffer von Patrik Berglund (16.), Niklas Persson (25.), Loui Eriksson (29.) und erneut Thörnberg (49.) besiegtelten die 30. Niederlage im 33. WM-Vergleich. Der Hamburger Alexander Barta (3.) und Kapitän Michael Wolf (39.) trafen für die DEB-Auswahl, der die Revanche für die 1:3-Niederlage im kleinen Finale vor zwölf Monaten in Köln nicht gelang.

DEB-Auswahl geriet früh in Rückstand

Kurz nach dem ersten Bully erlebte das deutsche Team ein Déjà-vu. Nach nur 27 Sekunden lag der Puck hinter Torwart Dennis Endras im Netz, zum dritten Mal war die DEB-Auswahl schon in der ersten Minute in Rückstand geraten - und wieder durch ein Eigentor: Dietrich fälschte den Schuss von Thörnberg mit dem Knie ab, die Scheibe sprang vom Innenpfosten ins Tor.

Doch wie beim 2:5 gegen Weltmeister Tschechien im letzten Zwischenrundenspiel antwortete die deutsche Mannschaft prompt. Nach einem Traumpass von Frank Mauer zirkelte Barta den Puck zum schnellen Ausgleich in den Winkel. Danach erhöhte das Krupp-Team den Druck, John Tripp hatte die Führung auf dem Schläger, scheiterte aber am blitzschnell reagierenden Torwart Viktor Fasth (9.).

Beinahe hätte die DEB-Auswahl das nächste Eigentor fabriziert. Einen Schuss von Tim Erixon lenkte Verteidiger Denis Reul an die Latte (11.). Als der Außenseiter das Spiel ganz gut im Griff hatte und die Schweden in die eine oder andere Verlegenheit brachte, vernachlässigte er zunehmend die Defensivarbeit. Als bei einem Angriff alle Spieler aufgerückt waren, konterten die Tre Kronor eiskalt, Thörnberg überlief Dietrich, Berglund nutzte das Zuspiel zur erneuten Führung.

Schweden technisch überlegen

Auch das 1:3 resultierte aus einem Konter. Robert Nilsson spielte Persson frei, der den Puck durch die Beine von Endras schob. Danach war die Luft etwas raus. Der Kräfteverschleiss machte sich im siebten Spiel in 13 Tagen deutlich bemerkbar, die Mannschaft hielt sich nicht mehr so konsequent wie beim sensationellen 2:0 gegen Rekordweltmeister Russland an ihre Defensivaufgaben, die Schweden spielten ihre technische Überlegenheit aus.

Immer öfter wussten sich die deutschen Spieler nur mit Fouls zu helfen. Damit spielten sie den Schweden in die Karten. Auch erreichte Torwart Endras, im Vorjahr noch als bester Spieler der WM ausgezeichnet und vom Boulevard zum "Eis-Titan" gekürt, nicht mehr die Gala-Form aus der Russland-Partie. (sid)