Herning. Unerwartet mit zwei Cracks ist die Düsseldorfer EG bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Dänemark vertreten. Torhüter Mathias Niederberger und Verteidiger Bernhard Ebner brennen auf ihre ersten WM-Einsätze der Karriere.
Beim Blick auf die 16 Nationenflaggen, die unter der Decke der 11.000 Zuschauer fassenden Jyske Bank Boxen zu Herning hängen, spüren Mathias Niederberger und Bernhard Ebner weltmeisterliches Kribbeln hautnah. Der DEG-Torsteher und sein Verteidiger-Kollege, vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang im Februar gemeinsam aus der Nationalmannschaft gestrichen, vertreten nun bei der WM in Dänemark erstmals die deutschen Farben. Das Turnier startet am Freitag (20.15 Uhr/Sport1) gleich mit einer großen Herausforderung: Die DEB-Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm trifft vor ausverkauftem Haus auf den Gastgeber.
“Ich bin mental in einem sehr guten Stadium und würde gern spielen”, betont Mathias Niederberger am Nachmittag vor dem WM-Auftakt. Der 25-jährige gebürtige Düsseldorfer hatte mit der DEG zwar eine schwere Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), verpasste die Play-offs und kam nach gleich zwei Verletzungen nur auf 22 Einsätze. Die Spielzeit ist im Kopf aber offenbar abgehakt. “Die neue wird besser. Wir haben mit Harold Kreis einen Top-Trainer, der uns nach vorn bringen wird”, sagt Niederberger.
Starke Konkurrenz im deutschen Tor
Bei der WM liegt der Torsteher wohl (noch) nicht vorn. In Timo Pielmeier (28/Ingolstadt) und Niklas Treutle (27/Nürnberg) hat der Düsseldorfer zwei starke Kollegen vor sich. Bundestrainer Sturm dürfte auf Pielmeier setzen und Niederberger eher als dritten Torwart benennen - auf Stand-by. Auf dem Spielbogen findet nur zwei Torsteher, acht Verteidiger und zwölf Angreifer platz.
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Die Stand-by-Situation kennt der Sohn von Ex-Nationalspieler Andreas Niederberger bereits. Auch beim Turnier 2016 in Russland war der Düsseldorfer die Nummer drei zwischen den Pfosten.
Tipps vom Papa für Dänemark gab es übrigens auch noch mit auf den Weg. “Fokussiere Dich auf den Moment und genieße das Turnier!”, fasst Andreas Niederberger seine beiden wichtigsten Ratschläge gegenüber dieser Redaktion zusammen. Der mittlerweile 55-jährige gebürtige Münchener nahm als Verteidiger einst an zehn Weltmeisterschaften und vier Olympischen Spielen teil, wurde mit der DEG fünfmal Deutscher Meister.
Acht Verteidiger im DEB-Team
Von einer solchen Vita kann Bernhard Ebner nur träumen. Der 27-jährige Oberbayer darf immerhin nach 30 Länderspielen auf einen WM-Einsatz hoffen. Acht Verteidiger sind im DEB-Team bisher aufgeboten. Einer davon ist der dienstälteste DEG-Spieler, der auch in der Nationalmannschaft seine Rückennummer 67 behält.
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“Natürlich habe ich auch von einigen Absagen profitiert”, sagte Ebner nach dem Abschlusstraining am Donnerstagmittag in Herning. Nur zehn der 25 Silber-Gewinner von Pyeongchang stehen im Kader, dafür acht WM-Neulinge. Einer davon: Bernhard Ebner. “Jetzt versuche ich, meine Chance auch zu nutzen”, sagt der DEG-Abwehrrecke, der seit 2012 Rot-Gelb trägt und 292-mal für Düsseldorf aufgelaufen ist.
Dänemark zum Start wird “ein Fest, bei dem wir verdammt aufpassen müssen”, sagt Ebner. Der wird das WM-Turnier ohne einen Glücksbringer bestreiten. “Früher habe ich mir immer einen Glückspfennig auf den Schläger geklebt. In der Jugend versucht man, auch mit solchen Dingen das Glück ein wenig herauszufordern”, erinnert sich Ebner. Der Profi weiß mittlerweile zu gut, dass seine Leistung im Vordergrund steht, soll es mit dem ersten WM-Einsatz etwas werden. In der Vorbereitung jedenfalls hat Ebner den Bundestrainer überzeugt.