Düsseldorf. . Düsseldorfs Kapitän Daniel Kreutzer führt jetzt die ewige Torjäger-Bestenliste der DEL an. Ein Rekord, der eine längere Haltbarkeit haben könnte.

Dienstag, 23. Februar 2015, 21.45 Uhr. Ein Moment für die Ewigkeit. Klub-Ikone Daniel Kreutzer gehören ohnehin etliche Kapitel in den Geschichtsbüchern der Düsseldorfer EG, jetzt füllt er noch ein weiteres: Mit seinem Treffer zum 4:4 gegen die Augsburger Panther hat er sich zum Rekord-Torjäger der Deutschen Eishockey-Liga DEL geadelt. 786 Scorer-Punkte hat der 36-Jährige in seinen zwanzig DEL-Jahren erzielt, 264 Tore und 522 Vorlagen. So viele wie kein anderer. Da kann noch nicht einmal Robert Hock mithalten. Der ehemalige Oberhausener und Iserlohner hatte die Scorerliste bislang angeführt, ist aber inzwischen kein Profi mehr und kann Daniel Kreutzer nicht mehr gefährlich werden. „Gut möglich, dass mein Rekord länger halten wird“, sagt der Düsseldorfer am Tag nach seinem Volltreffer.

Es regnet goldenes Lametta

Etwas geschmälert wird Kreutzers Freude durch die Tatsache, dass seine DEG am Ende mit einem 4:5 nach Penaltyschießen nur einen Punkt gegen Augsburg holte. Doch den Moment des Rekordtores kostet die ganze Halle aus. Goldenes Lametta regnet auf die Tribüne, ein Banner wird aufgezogen mit der Aufschrift „DK 23, Top-Scorer der DEL-Historie“. Die ganze Mannschaft stürmt auf das Eis, um Kreutzer zu herzen. Der gefeierte Mann scheint in einer Menschentraube verloren zu gehen. Er taucht wieder auf. „Das war ein ganz großer Moment. So viele Jahre hatte ich darauf hingearbeitet“, sagt der DEG-Kapitän. Seit 14 Jahren spielt er ohne Unterbrechung für Düsseldorf, für seine Stadt, in der er geboren wurde. Für einen einzigen Verein, in dem er seit seiner Geburt Mitglied ist – auch das eine Seltenheit im Eishockey-Geschäft.

Kreutzers Telefon gibt keine Ruhe. Jeder will zu dem historischen Erfolg gratulieren. „Das nehme ich gerne in Kauf“, sagt der Spieler. Auch die Gegner überbringen Glückwünsche. Unter anderem die Krefeld Pinguine, die via Twitter hochachtungsvoll feststellen: „Nicht jeder ist es würdig, Gegner genannt zu werden.“ Wohl aber ein Kreutzer.

Nur die Meisterschaft fehlt noch

Im Sammeln von Bestmarken ist der Stürmer ganz groß. Vergangenen Oktober durchbrach er als erst dritter Profi die Marke von 1000 DEL-Spielen. Über 200 Mal hat er für die Nationalmannschaft gespielt, mit der er vor sechs Jahren Vierter bei der Heim-Weltmeisterschaft geworden ist. Nur ein ganz großes sportliches Ziel gibt es noch, für das sich Daniel Kreutzer mit seinen 36 Jahren nicht mehr viel Zeit lassen kann: die Deutsche Meisterschaft. „Meister zu sein, wäre das Größte. Mir bleiben ja nicht mehr viele Jahre auf dem Eis.“ Diesen Titel hat ihm sein zwölf Jahre älterer Bruder und aktueller Trainer Christof voraus. Er gewann in den 90er-Jahren fünf Meisterschaften mit – na klar – der DEG.