Düsseldorf. . Die Düsseldorfer EG feiert nicht nur sportlich Erfolge, auch die Fans kommen wieder zu der Traditionsmannschaft. Sie nehmen das neue Stadion an.

Ein Satz, fünf Wörter. „Die besten Fans der Welt!“ Diese Aussage fiel 1975 bei der Eishockey-Weltmeisterschaft an der Brehmstraße in Düsseldorf und setzte sich über Jahrzehnte fest. Die kreativen und oft auch spontanen Gesänge und Sprechchöre machten die Düsseldorfer Fans bekannt. Lieder, die damals an der Brehmstraße erstmals angestimmt wurden, waren bald in anderen Stadien des Landes zu hören. Hinzu kam sportlicher Erfolg mit den Serienmeisterschaften in der 90er Jahren. Die DEG und das Eisstadion an der Brehmstraße wurden zur Pilgerstätte – stets wurde ausverkauft gemeldet, Dauerkarten wurden vererbt. Titel, Tränen und Triumphe werden bis heute mit der Spielstätte verbunden. Doch kaum blieben Serienmeisterschaften aus, schrumpfte auch der Zuspruch. Die Zahlen sanken in den letzten sechs Jahren seit der bislang letzten Meisterschaft um knapp 2000 Besucher.

Trauermarsch zum Rather Dome

Erschwerend kam dann noch hinzu, dass sich viele Anhänger lange Zeit mit dem 2006 vollzogenen Umzug in den modernen Rather Dome schwer taten, obwohl das alte, schmutzige und zugige Stadion am Zoo heutigen Ansprüchen längst nicht mehr genügt. Es wurde gar ein Trauermarsch von der Brehm- an die Theodorstraße initiiert. Früher war alles besser lautete jahrelang das Motto. Da konnten die Rot-Gelben so erfolgreich spielen wie sie wollten, den Dome mitten in einem Gewerbegebiet wollten die wenigsten Brehmstraßen-Veteranen als ihre neue Heimat akzeptieren,

Auch interessant

Selbst in den Metro-Jahren, als die großzügig alimentierten Düsseldorfer zu den Spitzenteams der Deutschen Eishockey-Liga gehörten, pendelte der Zuschauerschnitt zwischen 5000 und 6500. Und sogar zum ersten Final-Heimspiel 2009 gegen die Eisbären Berlin kamen lediglich 11 254 Fans. Erst das vierte Spiel war mit 13376 Fans ausverkauft. Nur die erste Spielzeit an der Theodorstraße sollte (vorerst) ein Ausstecher nach oben werden – mit einem Schnitt von 7727.

Doch nach neun Jahren scheint der Rather Dome akzeptiert. Seit die Rot-Gelben zwischen 2012 und 2014 vor dem finanziellen Kollaps standen und während der Konsolidierung auf junge deutsche Spieler sowie zahleiche Eigengewächse gesetzt wurde, ging auch ein Ruck durch die Fan-Szene.

Es geht wieder bergauf

Und spätestens seitdem Cheftrainer Christof Kreutzer und sein Assistent Tobias Abstreiter das Kommando übernommen haben, geht es wieder bergauf – sportlich und bei den Zuschauerzahlen. Von 5683 Zuschauern im Schnitt in der Saison 2013/2014 steigerte sich die DEG in Kreutzers Premieren-Spielzeit auf 7847. Selbst, wenn man etwa 41000 Fans des Winter Games herausrechnet – ein normales Spiel gegen die Kölner Haie hätte auch rund 10 000 Fans angelockt – waren es rund 6300.

Auch interessant

In der laufenden Spielzeit hat der Zuspruch nun einen neuen Höhepunkt erreicht – nicht nur seit dem Umzug vom Zooviertel nach Rath. Während die Liga am Sonntag mit der Überschreitung der Zwei-Millionen-Marke bei den Zuschauern frohlockte, konnte der achtmalige Deutsche Meister beim 7:4-Heimsieg über Iserlohn bereits zum dritten Mal in dieser Saison ausverkauft vermelden – erstmals, ohne dass es ein Derby gegen Köln war oder eine Finalbegegnung. Doch nicht nur das. Die DEG hat aktuell den besten Hauptrunden-Zuschauerschnitt in der Deutschen Eishockey-Liga seit zwei Jahrzehnten!

Nach bislang 21 von 26 Heimspielen fanden im Schnitt 8100 Anhänger den Weg an die Theodorstraße. Der beste Wert seit der Saison 94/95, als im Schnitt 8745 Fans an die Brehmstraße pilgerten. Selbst in der bislang letzten Meistersaison 1995/96 waren es weniger (8077).

Begeisterung kehrt zurück

Die DEG ist wieder wer, die Düsseldorfer Eishockey-Begeisterung ist zurück. Auch, weil der Erfolg zurückgekehrt ist. Acht Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde steht der Traditionsverein nur einen Zähler hinter Spitzenreiter Berlin auf dem zweiten Tabellenplatz – und lässt die Fans vom langersehnten neunten Meistertitel träumen. Denn der jüngste Triumph von 1996 liegt mittlerweile 20 Jahre zurück.