Düsseldorf. Es ging heiß her auf dem Düsseldorfer-Eis. Erst in einem turbulenten Schlussdrittel setzt sich die DEG mit 7:4 gegen die Iserlohn Roosters durch.

Am Ende flog Kamelle auf die Zuschauerränge und die Mannschaft schaukelte zu „Die Sterne funkele“ von der Band Alt Schuss und die Stimmung im Rather Dome glich einem Tollhaus.

Das war ein Sieg des Willens! Nach einem völlig verrückten Schlussdrittel mit vier Treffern in ebenso vielen Spielminuten und insgesamt sechs Toren setzten sich die DEG-Eishockeycracks vor 13 065 Zuschauern dank einer kämpferischen starken Leistung mit 7:4 (1:0, 1:3, 5:1) gegen die Iserlohn Roosters durch und beendeten ihre drei Spiele andauernde Niederlagenserie.

Tim Conboy spricht von einem Wahnsinnsgefühl

„Das war ein Test für unseren Charakter. Es ist einfach ein Wahnsinnsgefühl“, erklärte ein völlig erschöpfter Verteidiger Tim Conboy, der gestern gefühlt 30 Spielminuten auf dem Eis stand. „Das ist es, wofür wir den ganzen Sommer arbeiten, Wir haben noch ein Spiel und dann ist erst einmal Pause. Wir können jetzt alles raushauen.“

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Just zur Crunchtime der letzten zehn Spiele in der Hauptrunde ist die DEG in eine enge Personallage geraten. Gleich drei Top-Verteidiger fehlen den Rot-Gelben aktuell, so dass mit Marcel Brandt und Manuel Strodel erneut zwei Youngsters aus der Abteilung Attacke in die Defensive rückten. Und dies ausgerechnet gegen den drittbesten Sturm der Liga.

Doch auch davon ließ sich das Team nicht stoppen und suchte von Beginn an sein Heil in der Offensive. Doch erst mit einem Mann mehr auf dem Eis gelang es Eduard Lewandowski, die kleine schwarze Hartgummischeibe zur erlösenden Führung in die Maschen zu schießen.

DEG legt im zweiten Powerplay nach

In gleicher Manier ging es zunächst auch im zweiten Abschnitt weiter. Zweites Powerplay, zweiter Treffer. Am langen Pfosten räumte Torjäger Chris Minard nicht nur den Gegenspieler aus dem Weg, sondern arbeitete auch den Puck über die Linie. Fortan war es mit der jecken Herrlichkeit auf dem Eis jedoch kurzzeitig vorbei.

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Anstatt in der dritten Überzahl auch den dritten Treffer nachzulegen, brachten die Hausherren die Roosters wieder zurück in die Partie. Lewandowski konnte einen leicht abgefälschten Pass nicht kontrollieren, so dass dieser zur Vorlage von Iserlohns deutschem Nationalspieler Brooks Macek zum 1:2 wurde. Sieben Zeigerumdrehungen später rutschte dem ansonsten stark parierenden DEG-Keeper Mathias Niederberger dann noch ein haltbarer Distanzschuss zum Ausgleich durch. Und zum Ende des Mitteldrittels kam dann auch noch Pech hinzu, als die Scheibe vom Schlittschuh von Verteidiger Tim Conboy in die eigenen Maschen trudelte. Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt.

Sechs Tore im letzten Drittel

Die Düsseldorfer Rumpftruppe steckte jedoch nicht auf, kämpfte sich noch einmal zurück und sorgte für ein turbulentes Schlussdrittel. Zunächst schoss Drayson Bowman einen Abpraller spitzbübisch an den Rücken von IEC-Keeper Pickard und von dort flog der Puck ins Tor flog. Doch kaum gewonnen, so zerronnen. Nur 98 Sekunden später vertändelte Aushilfsverteidiger Marcel Brandt in Überzahl die Scheibe, Bernhard Ebner kam nicht mehr hinterher und Caporusso besorgte den zweiten Shorthander des Abends für die Gäste.

Doch der unbändige Kampfgeist der Rot-Gelben war nicht zu bezwingen, die einmal mehr durch Olimb eine Antwort zum 4:4 hatten. Und in der 54. Sielminute sollte die Stimmung im Rather Dome endgültig explodieren, als Corey Mapes siegbringend zum 5:4 einnetzte, ehe Marcel Brandt und Kenny Olimb noch auf 7:4 stellten. „Als Trainer braucht man so ein Spiel sicher nicht immer, aber wenn man als Sieger vom Eis geht, bringt es umso mehr Spaß“, betonte Cheftrainer Christof Kreutzer.