Düsseldorf. . Die Düsseldorfer EG unterliegt den Kölner Haien im Rhein-Derby mit 0:3 - dabei lag die DEG in allen Statistiken vorn. Aber Köln war effektiver.

Die Schläger wurden frustriert in die Ecke geworfen, das Handtuch auf die Bank. In allen Statistiken hatten die Eishockeycracks der Düsseldorfer EG das 210. Rheinische Derby gegen die Kölner Haie für sich entschieden -- alle, bis auf die Torbilanz. Nach vier Siegen in Folge gegen die Domstädter mussten die Rot-Gelben daher gestern Abend im mit 13 205 Zuschauer ausverkauften Rather Dome mit 0:3 (0:1, 0:1, 0:1) erstmals wieder eine Niederlage einstecken. Und die dritte in den jüngsten fünf Partien. „Der Frust ist unglaublich groß, weil ich uns klar besser gesehen habe. Doch Köln hat die Tore gemacht. Da kommt man sich vor wie im falschen Film. Aber das ist halt ein Derby, das hat seine eigenen Gesetze. Wir hatten heute einfach nicht das nötige Glück. Mal läuft es, mal läuft es nicht“, betonte Stürmer Alexander Preibisch frustriert.

DEG nutzt Kölner Nervosität nicht

„Von den Machern von kein Bock auf Play-offs folgt im März der Blockbuster: Hai-Alarm auf Mallorca“, stand es schwarz auf weiß auf Bannern, die die DEG-Fans vor dem Duell in die Höhe hielten. Die Kölner hatten zuvor fünf der jüngsten sechs Spiele verloren, rutschten aus den Play-off-Rängen und Coach Niklas Sundblad saß auf dem Schleuderstuhl. Diesen Knopf wollten die Rot-Gelben eigentlich drücken und die Krise der Haie mit einem Sieg noch verschärfen. Daran ließ das Team zunächst auch keine Zweifel aufkommen. Bereits nach sieben Sekunden stand David Van der Gulik, der nach überstandenen Leistenproblemen wieder im Kader stand, frei vor KEC-Keeper Gustaf Wesslau. Die große Chance, den Raubfischen früh den Zahn zu ziehen. Doch der rot-gelbe Angreifer konnte die anfängliche Nervosität der kriselnden Raubfische ebenso wenig Nutzen wie kurz darauf Kapitän Daniel Kreutzer.

Derby-Stimmung: Die Fans der Düsseldorfer EG präsentierten ein Spruchband.
Derby-Stimmung: Die Fans der Düsseldorfer EG präsentierten ein Spruchband. © imago

Während der DEG jedoch das Glück nicht hold sein wollte, klingelte es wie aus dem Nichts im Düsseldorfer Kasten. Mit einem Sonntagsschuss aus dem Handgelenk unter die Latte stellte Sebastian Uvira den Spielverlauf auf den Kopf. Und diese Führung sollte den Haien Oberwasser geben. DEG-Verteidiger Tim Conboy konnte einen Schuss von Fredrik Eriksson gerade noch von der Linie kratzen. Da im Gegenzug der linke Torpfosten den Ausgleich durch den quirligen Marcel Brandt verhinderte, ging es mit dem hauchdünnen 0:1-Rückstand in die erste Pause.

DEG-Verteidiger Ebner: "Eine Derby-Niederlage ist fast ein Beinbruch"

Doch auch im zweiten Abschnitt sollte sich das Blatt nicht wenden, erneut kamen nur die Haie zu Zählbarem. Mit dem Rücken zur Wand zeigte der millionenschwere Titelfavorit sein zweites Gesicht und präsentierte sich in den Zweikämpfen dieses Mal einen Tick bissiger, während die DEG sich wie in der Anfangsphase der Saison wieder in den Modus des „Chancentods“ verwandelte, neun Überzahlsituationen nicht nutzte und am Ende trotz 43:16 Schüssen ohne Zählbares da stand. Mehrfach standen die Rot-Gelben sogar mit zwei Mann mehr auf dem Eis, doch der Puck wollte einfach nicht über die Linie rutschen, bevor ausgerechnet der gebürtige Düsseldorfer Philip Gogulla mit einem Schuss ins leere Tor den Endstand herstellte. Wir haben es über 60 Minuten nicht geschafft, unser Level zu finden. Unsere Schussauswahl war nicht optimal. Eine Niederlage tut nicht weh, aber eine Derby-Niederlage ist fast ein Beinbruch“, erklärte Verteidiger Bernhard Ebner.