Düsseldorf. . Noch vor zwei Jahren belächelten die Fans der Krefeld Pinguine die DEG, vor dem heutigen Duell sind nun die Seidenstädter Träger der Roten Laterne.

Gerade einmal zwei Jahre ist es her, das dümpelte die DEG als abgeschlagener Tabellenletzter den Konkurrenten hinterher. Seit dem erlebte der achtmalige Deutsche Eishockey-Meister jedoch eine Renaissance, zog in der vergangenen Saison wie Phoenix aus der Asche ins Halbfinale ein und steht nach sechs Siegen in Folge auch aktuell als Rangvierter glänzend da. Schmähgesänge der Konkurrenz ob der Finanzlage und dem sportlichen Abschneiden gehören der Vergangenheit an. Ein Fan-Lager, das sich damals besonders gesanglich in Szene setzte, ist das der Krefeld Pinguine. Und nun finden sich die Seidenstädter auf einmal selbst im Keller und als Träger der Roten Laterne wieder.

Es ist ganz eindeutig nicht das Jahr der Pinguine. Vergangene Saison die Play-offs verpasst, in dieser Spielzeit den Trainer entlassen und vor wenigen Tagen trat auch noch Nationalspieler Daniel Pietta vom Kapitänsamt zurück. Dem Vernehmen aus Verärgerung über Indiskretionen im Klub. Nachdem zuletzt mit sieben Niederlagen in Serie der eigene Negativrekord eingestellt wurde, konnten die Krefelder den sportlichen Abwärtstrend am vergangenen Sonntag immerhin vorerst mit einem 3:0 gegen Augsburg stoppen.

Düstere Bilanz

Die Halbzeit-Bilanz der Pinguine bleibt dennoch düster. 23 Punkten aus 26 Spielen, der Erfolg gegen Augsburg war erst der zweite Heimsieg der Saison und noch kein einziges Sechs-Punkte-Wochenende gelang dem Team des neuen Cheftrainers Franz Fritzmeier. Und erstmals seit ihrer DEL-Zugehörigkeit sind die Pinguine daher nach der Hälfte der regulären Saison Letzter.

Vor dem (Freitag, 19.30 Uhr, live in unserem Ticker) Straßenbahn-Derby gegen die DEG haben sich die Verhältnisse somit deutliche verschoben. Zumal die Krefelder mit einem Profi-Kader am Start sind, während die Rot-Gelben während der Konsolidierung vermehrt auf den Nachwuchs setzten mussten. Dennoch warnt Düsseldorfs Cheftrainer Christof Kreutzer, die Seidenstädter zu unterschätzen: „Es kann nur so gut weitergehen, wenn alle 100 Prozent geben. Der Erfolg gegen Augsburg war für Krefeld wichtig und es werden zwei Teams mit einem guten Gefühl aufeinandertreffen. Wir müssen unseren Weg konsequent weitergehen. Es wird mit Sicherheit das härteste Duell von allen, die wir in dieser Saison bereits mit dem KEV hatten.“

Beide Duelle gingen an die DEG

Beide Derby gingen bislang an die DEG. Am 20. September im Rather Dome mit 3:1 und vor gut einem Monat entführten die Rot-Gelben mit 2:1 die Punkte von der Westparkstraße. Dennoch ist die DEG gewarnt. Denn keiner weiß so gut wie die Düsseldorfer, was für ein Befreiungsschlag ein Derby sein kann.

Die aktuelle Siegesserie mit drei Sechs-Punkte-Wochenenden in Folge startete bekanntlich mit einem 6:3-Erfolg bei den Kölner Haien. Der Triumph ließ den gordischen Knoten in der Offensive platzen. Auf einen ähnlichen Effekt werden nun auch die Pinguine hoffen – und alles auf einen Derby-Sieg gegen die DEG setzen.