Düsseldorf. Gegen ihren ehemaligen Torhüter Beskorowany und die Nürnberg Ice Tigers feierten die Düsseldorfer vor 12.425 Zuschauern einen 6:4-Sieg.
„Tyler, die sind zu schlecht für dich“, skandierten die 12.425 Zuschauer im Rather Dome bereits nach nur zwei Dritteln. Es war die große Rückkehr des letztjährigen Halbfinal-Helden Tyler Beskorowany. Doch der einstige Publikumsliebling wurde für die schnelle Rückkehr aus Nordamerika nach Nürnberg und die vorläufige Aufgabe des NHL-Traums nicht nur zu Beginn ausgepfiffen, der 25-jährige Kanadier wurde von seinen ehemaligen Teamkollegen auch sogleich entzaubert. In einer hochklassigen Eishockey-Partie feierte die DEG mit einem 6:4 (2:1, 3:0, 1:3)-Erfolg über die Ice Tigers am Freitagabend den fünften Sieg in Folge und kletterte auf den vierten Tabellenplatz.
„Wenn man zum Schluss nachlässt, wird es am Ende noch einmal spannend. Das war vermeidbar, aber wir haben es noch auf den richtigen Weg gebracht“, freute sich Cheftrainer Christof Kreutzer.
Rasante Partie
Das Duell hatte jedoch weit mehr zu bieten als nur Düsseldorf gegen Beskorowany. Von der ersten Spielminute an entwickelte sich eine rasante Partie, die keine Wünsche übrig ließ: krachende Checks, sehenswerte Passstafetten und nicht zuletzt Tore satt. Den besseren Start erwischten dabei allerdings die Gäste. Nach nur 138 gespielten Sekunden drückte Matthew Murley einen Abpraller zur Führung über die Düsseldorfer Torlinie. Doch die Rot-Gelben hatten wie schon in den vergangenen zwei Wochen schnell eine Antwort parat. Und nur zwei Zeigerumdrehungen später musste auch Beskorowany erstmals die kleine schwarze Hartgummischeibe aus den Maschen fischen.
Nach einem starken Querpass verpasste zunächst DEG-Mannschaftskapitän Daniel Kreutzer denkbar knapp, doch aus dem Hinterhalt kam Verteidiger Bernhard Ebner angerauscht und drosch den Puck unhaltbar unter die Latte. Und kurz vor der ersten Pause erhöhte Torjäger Chris Minard mit einem feinen Solo gar auf 2:1, als er Beskorowany die Scheibe durch die „Hosenträger“ schob. „Selbst mit Tyler, habt ihr keine Chance“, skandierten die Fans da bereits.
Es sollte jedoch erst der Auftakt des nächsten Torfestivals der derzeit besten Offensive der Liga gewesen sein. Einmal in Fahrt, war die Angriffswelle von den Franken nicht mehr zu stoppen. Innerhalb von nur 153 Sekunden zogen die Düsseldorfer davon und schenkten ihrem Vorjahres-Halbfinal-Helden gleich drei weitere Tore zum 5:1 ein – Minard mit seinem zweiten Streich, gefolgt von Marcel Brandt und Tim Conboy.
Fünf Tore in nicht einmal einer halben Stunde
Beskorowany schüttelte nur noch entnervt und völlig entgeistert mit dem Kopf. In den vorherigen zwei Partien hatte Beskorowany in 125 Spielminuten gerade einmal zwei Treffer hinnehmen müssen und wurde sogleich wieder gefeiert, schenkten ihm seine Ex-Kollegen nun gleich fünf Tore in nicht einmal einer halben Stunde ein.
„Wir kennen seine Schwächen“, hatte Cheftrainer Christof Kreutzer vor der Partie betont, und seine Mannschaft ließ Taten folgen. Und als Beskorowanys Nachfolger Mathias Niederberger im DEG-Tor auch noch zwei Alleingänge entschärfte, war die Demütigung perfekt: „Simply the best“ von Tina Turner hallte lautstark durch die Lautsprecher. Jene Hymne, die im vergangenen Jahr nach sehenswerten Paraden noch zu Beskorowanys Ehren eingeführt wurde.
Am Ende wurde es jedoch noch einmal spannend. Die Raubkatzen waren plötzlich einen Schritt schneller und kämpften sich bis auf 4:5 heran, ehe „Professor“ Rob Collins mit einem Schuss ins leere Tor endgültig den Deckel drauf machte.