Düsseldorf. Die DEG konnte in Iserlohn zweimal einen deutlichen Rückstand verkürzen, verlor am Ende aber nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Strafzeiten mit 5:6.

Einmal mehr stellten die DEG-Eishockeycracks ihre starke Moral in den Vordergrund – wenngleich gleich zwei starke Aufholjagden gestern Abend nicht von Erfolg gekrönt wurden und die Rot-Gelben am Iserlohner Seilersee auch im dritten Anlauf nacheinander das Eis als Verlierer verlassen mussten. Zumindest merzte man die 0:8- und 1:8-Schlappen aus der vergangenen Saison aus und kam vor 4967 Zuschauern nach einem 0:4- sowie 3:6-Rückstand noch einmal heran. Am Ende setzte es bei den Roosters jedoch eine knappe 5:6 (0:3, 1:1, 2:2)-Niederlage. Die Sauerländer bleiben somit der Angstgegner der Düsseldorfer.

Bereits bei der Anfahrt musste Cheftrainer Christof Kreutzer die Nerven beisammen halten. Die Autobahnen waren aufgrund zahlreicher Baustellen und einer Sperrung verstopft. Erst um 18.18 Uhr rollte der Mannschaftsbus am Iserlohner Seilersee vor – und somit mindestens eine halbe Stunde zu spät. Die DEL-Teams peilen zumeist eine Ankunft zwei Stunden vor dem ersten Bully an. Der Konzentration tat dies in den Anfangsminuten allerdings keinen Abbruch. Die DEG hielt gut mit und prüfte immer wieder Roosters-Schlussmann Mathias Lange.

Iserlohn baute im zweiten Drittel die Führung auf 4:1 aus

Doch in der sechsten Spielminute nahm das Unheil seinen Lauf. Boris Blank stand plötzlich völlig frei vor dem DEG-Tor. Zwar konnte Keeper Mathias Niederberger den Schuss parieren, doch der herangeeilte Verteidiger Bernhard Ebner musste aufgrund einer Behinderung des Angreifers für zwei Minuten auf die Sünderbank – der Beginn einer wahren Strafzeitenflut gegen die Düsseldorfer. 5:16(!) Spielminuten durften die Iserlohner in der Folge durchgehend in Überzahl agieren. Doch der rot-gelbe Abwehrriegel hielt. Insgesamt sollten bis zum Ende des ersten Drittels gar 14 Strafminuten auf DEG-Seite zu Buche stehen, weil die Referees die Regeln im ersten Drittel in Bezug auf die DEG sehr kleinlich auslegten und auf Seiten der Hausherren hingegen viel durchgehen ließen Und dies rächte sich in den Schlussminuten des ersten Abschnitts. Die stark kämpfenden Gäste gerieten, auch dank des sich immer mehr in den Vordergrund schiebenden Schiedsrichtergespanns Bastian Haupt und Daniel Piechaczek, zunächst mit zwei Mann weniger auf dem Eis in der 17. Spielminute mit 0:1 in Rückstand. Aus diesem wurde angesichts immer weiter schwindender Kräfte innerhalb von 20 Sekunden sogar noch ein 0:3-Pausenstand.

„DEG, DEG, wisst ihr noch, wisst ihr noch, könnt ihr euch erinnern – 8:0“ hallte es sogleich von den Tribünen. Erneut zeichnete sich für die Mannschaft von Cheftrainer Christof Kreutzer ein Waterloo ab. Nur 144 Sekunden nach Wieder-Bully erhöhten die Gastgeber auf 4:0. Die DEG steckte jedoch nicht auf und stemmte sich gegen ein erneutes Debakel. Die Belohnung folgte in der 40. Spielminute mit dem 1:4 durch einen Schlagschuss von Bernhard Ebner links oben in den Winkel. Nur 20 Sekunden später hatte Ken André Olimb frei vor dem Tor gar das 2:4 auf dem Schläger.

Dies besorgte dann in der 44. Spielminute Alexej Dmitriev und Kurt Davis legte nur 36 Sekunden später den 3:4-Anschlusstreffer zur einer spannenden Schlussphase nach. Die Iserlohner gerieten ins Wanken, sollten jedoch trotz zahlreicher Schusssalven der DEG nicht umfallen. Vielmehr netzten die Hausherren noch zweimal zum 6:3 ein, ehe Norm Milley und Rob Collins per Doppelpack sogar noch einmal einen Funken Hoffnung aufkeimen ließen. Dieser kam allerdings zu spät.

DEG: Niederberger; Ebner, Daschner; Davis, Conboy; Rönnberg, Schüle; Mapes; Dmitriev, Olimb, Lewandowski; Minard, Collins, Kreutzer; Milley, Turnbull, Strodel; Brandt, Mondt, Kammerer.

Zuschauer: 4967 (ausverkauft).

Schiedsrichter: Haupt/Piechaczek.

Tore: 1:0 (16:39) Connolly (Macek, Jaspers/5-3-Überzahl), 2:0 (19:09) Lavallée (York, Petersen), 3:0 (19:29) Raymond (Jaspers), 4:0 (22:24) Wruck (York, Petersen/5-4), 4:1 (39:12) Ebner (Kreutzer, Milley), 4:2 (43:32) Dmitriev (Conboy/Davis), 4:3 (44:08) Davis (Kreutzer, Conboy), 5:3 (48:45) Teubert (Caporusso, Jaspers), 6:3 (52:32) Petersen (Wruck), 6:4 (57:16) Milley (Daschner, Lewandowksi), 6:5 (58:22) Collins (Lewandowski, Daschner).

Strafminuten: Iserlohn 10, DEG 20 plus 10 (Daschner/9:49, Check von hinten).