Düsseldorf. . Der 18-Jährige Maximilian Kammerer will den nächsten Schritt machen und sich bei der DEG zu einem DEL-Stammspieler entwickeln.
Mitten zwischen bewaldeten Hügeln am Rand der Vorberge, mit gerade einmal rund 2000 Einwohnern und Straßen ohne Ampeln – Maximilian Kammerer ist im beschaulichen Reichersbeuern groß geworden. Und stürzt sich als Eishockeyspieler nun in den Dschungel der Großstadt in Düsseldorf. Mit gerade einmal 18 Jahren ist der Neuzugang durch seinen Sport jedoch schon ein echter Weltenbummler geworden. Nach der Geburt in Düsseldorf zog es die Familie nach Kassel und Köln, wo Vater Axel Kammerer als Trainer tätig war – und damals DEG-Kapitän Daniel Kreutzer als Youngster unter seiner Fittiche hatte – und Sohn Max als Bambini die ersten Schritte auf dem Eis unternahm. Und sich später als Senkrechtstarter entpuppte.
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Der 1,85 Meter große Angreifer übersprang einfach mal die Deutsche Nachwuchs-Liga und debütierte beim EC Bad Tölz an seinem 16. Geburtstag sogleich in der Oberliga. Kein Wunder, dass das Ausnahmetalent auch sofort in die U-18-Nationalmannschaft für die WM in Kanada berufen wurde. Was Maximilian Kammerer da noch nicht ahnte, es sollte das nächste Sprungbrett seiner Karriere werden.
Eishockeyluft in Nordamerika geschnuppert
Die Regina Pats aus der Western Hockey League entdeckten bei den Titelkämpfen 2013 sein Talent und drafteten ihn – ein System, nachdem sowohl die Profiliga NHL, als auch die drei kanadischen Top-Juniorenligen, die gemeinsam die Canadian Hockey League bilden, ihre Talente auswählen. Ein Jahr lang durfte der 75-Kilogramm-Youngster in der Western Hockey League in die Welt des Eishockeys in Nordamerika schnuppern. „Es war eine super Erfahrung, eine für das ganze Leben und nicht nur für den Sport. Ich bin dort auch normal zur Highschool gegangen, habe sehr gut Englisch gelernt und noch immer viel Kontakt zu den Leuten von damals.“
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Ein Jahr später schloss sich für den mittlerweile 17-Jährigen die Teilnahme an Turnieren mit der U-20-Mannschaft an, ehe die zweite Mannschaft von Red Bull Salzburg, mit der er zuletzt in einer multinationalen Juniorenliga der russischen KHL spielte, sich vergangene Saison die Dienste von Maximilian Kammerer sicherte.
„So habe ich schon jetzt mehrere Facetten des Eishockeys kennengelernt. In Kanada sind die Eisflächen kleiner, es wird mit mehr Körpereinsatz gespielt und sehr geradlinig. In Russland ist die Technik viel stärker ausgeprägt. Selbst bei einem 1-3-Konter versuchen die Spieler sich durchzutanken“, erklärt Kammerer. „Jeder muss für sich selbst wissen, ob ein Gang ins Ausland der richtige Schritt ist, für mich war er es und hilft mir in meinem Spiel.“ Wovon in den kommenden drei Jahren nun auch die Düsseldorfer EG profitiert.
Kammerer ist ein Gewinner der DEG-Vorbereitung
Bei den Rot-Gelben will der Youngster nun den nächsten Schritt machen, sich an seinem Geburtsort zu einem DEL-Stammspieler entwickeln und hat sich als einer der großen Gewinner der Vorbereitung im Trainingslager in der Schweiz entpuppt.
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Unterstützung erhält er dabei von den gestandenen Profis im Team wie Eduard Lewandowski, der sich den Nachwuchsmann im Spiel gegen Biel (2:4) noch auf der Spielerbank für eine kurze Analyse schnappte und für den nächsten Tag ein Videostudium mit ihm ankündigte. „Das bringt einen unheimlich viel weiter. Auch im Training, wenn man den Spielern wie auch einem Rob Collins zuschaut, wie sie die Scheibe abschirmen“, so Maximilian Kammerer, der die Tipps der Mannschaftskollegen in sich aufzusaugen scheint. Denn auch DEG-Trainer Christof Kreutzer ist voll des Lobes für den Youngster: „Er ist für seine 18 Jahre schon sehr weit, weiter als manch anderer. Er hat den Instinkt, den richtigen Schritt zu machen. Wir haben hohe Erwartungen an ihn, werden ihm aber auch genug Zeit zur Entwicklung geben.“
Im Trainingslager in der Schweiz hat Maximilian Kammerer zumindest schon einmal gute Argumente geliefert, hin und wieder im DEL-Kader der DEG zu stehen, anstatt für Kooperationspartner und Zweitligist EC Nauheim auf Torejagd zu gehen.