Düsseldorf. . Die 85-minütige Spielunterbrechung vom Sonntag könnte noch eine Strafe nach sich ziehen.

Im Rahmen des ersten Halbfinalheimspiels am Sonntag im Rather Dome zwischen der DEG und dem ERC Ingolstadt stach eine Werbefolie durch das Eis, das Spiel musste für 85 Minuten unterbrochen werden (die NRZ berichtete). Darüber hinaus gab es an zahlreichen Catering-Stationen in den Umläufen zu wenig Speisen und Getränke. Die DEG Eishockey GmbH entschuldigte sich gestern Vormittag bei den Fans für diese Umstände – dabei ist der Klub als Mieter der Halle weder für die Beschaffenheit und Qualität des Eises, noch für Quantität und Qualität des Catering-Angebotes verantwortlich.

„Wir sind nur Mieter“

„Wir sind nur Mieter. Es ist nicht unsere Aufgabe, ordentliches Eis zu gewährleisten, sondern die der Halle. Aber es geht nicht um Schuldzuweisungen. Wir werden uns mit allen Beteiligten sofort zusammensetzen und Optimierungsmöglichkeiten in allen Bereichen besprechen. Wir haben am Donnerstag das nächste Heimspiel und wollen den Fans dann wieder ein echtes Eishockey-Fest präsentieren“, betont Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus mit Nachdruck.

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Bereits am Montagabend soll es dem Vernehmen nach einen „runden Tisch“ gegeben haben. Denn auch am Donnerstag werden wieder über 12 000 Zuschauer erwartet, über 11 000 Tickets sind bereits verkauft. Endlich ist der Dome wieder voll, die DEG verspürt Euphorie und kann sich einem breiten Publikum präsentieren – solche Nebengeräusche sollten dabei im Profisport keinen Platz haben. Zumal es nach dem Fräß-Unfall 2010, als eine kaputte Eismaschine ein Loch ins Eis riss und zum Abbruch der Partie gegen Ingolstadt geführt hatte, bereits der zweite (Eis-)Zwischenfall innerhalb von nur vier Jahren ist (die NRZ berichtete) und die DEG als Veranstalter schlussendlich die Verantwortung für einen reibungslosen Ablauf eines Spieltages trägt und in keinem guten Licht dasteht.

Hallenchef Manfred Kirchenstein versicherte noch am Sonntagabend im NRZ-Gespräch: „Wir werden bis zum nächsten Spiel sicherlich noch mindestens einen Zentimeter mehr Eis aufbereiten.“ Trotzdem könnte den Rot-Gelben ein Nachspiel drohen. Die DEL eruiert die Geschehnisse und wenn ein Verschulden der DEG vorliegt, kann es eine Geldstrafe geben. Die Ermittlungen sind in einem solchen Fall jedoch erst einmal der normale Vorgang.

„Müssen schauen, wer dann zahlt“

Bereits im März 2010 stand übrigens auch eine Play-off-Partie mit DEG-Beteiligung auf der Kippe – allerdings ohne Zutun der Düsseldorfer. Die Show-Einlage eines VW-Touaregs hätte beim Play-off-Spiel in Wolfsburg fast zum Abbruch geführt. Auf jeden Fall gab’s die längste Unterbrechung in der Geschichte der DEL-Play-Offs. Erst nach 105 Minuten Pause ging’s damals nach dem ersten Drittel weiter. Geschlitterte Achten des Autos, ins Eis gekratzt mit einen Zentimeter langen Spikes, rissen Furchen, verwandelten Eis in Schnee. Die Grizzly Adams mussten damals 10 000 Euro Strafe zahlen. „Wenn es darauf hinaus läuft, dass es zwangsweise eine Strafe gibt, werden wir schauen müssen, wer diese bezahlen muss“, erklärt DEG-Geschäftsführer Rotthaus.