Düsseldorf. Bei der 2:3-Niederlage im dritten Play-off-Spiel in Hamburg ließen die Düsseldorfer zwei fünfminütige Phasen mit einem Mann mehr auf dem Eis ungenutzt. Daschner könnte Sperre drohen.
Im zweiten Auswärtsspiel in einer Play-off-Serie gegen Hamburg ist für die Düsseldorfer Eishockeycracks einfach nichts zu holen. 1:3 (2007) und 2:3 (2006) lauteten die Ergebnisse bereits in der Vergangenheit. So unterlagen die Rot-Gelben auch gestern Nachmittag mit 2:3 (0.1, 2:1, 0:1) bei den Freezers – und stellten sich dabei zum 1:2-Serienrückstand im Viertelfinale selbst ein Bein. Der Motor des sonst so starken Powerplays kam in der Hansestadt ordentlich ins Stottern. In den letzten zehn Minuten standen die Gäste fast fünf Minuten mit einem Mann auf dem Eis, fanden jedoch keine Lücke im Abwehrbollwerk der Hausherren.
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„Wir müssen die Kleinigkeiten noch besser machen. Hamburg hat in den entscheidenden Momenten vielleicht ein Stück mehr gearbeitet“, kritisierte Cheftrainer Christof Kreutzer.
DEG erwischt schlechten Start
Gerade einmal 60 Sekunden waren gespielt, da zog Hamburgs Mathieu Roy einfach mal ab und Morten Madsen fälschte den Puck sträflich frei vor Tyler Beskorowany ab – erneut hatten die Düsseldorfer einen denkbar schlechten Start erwischt und gingen in der Folge wieder zu leichtfertig mit ihren Chancen um. Ab der zehnten Spielminute, zum ersten Mal mit einer fünfminütigen Überzahl im Vorteil, sollte nicht mehr als ein Pfostenknaller von Travis Turnbull herausspringen. Und so kam, was kommen musste. Eingangs des zweiten Drittels versuchte Verteidiger Bernhard Ebner den Puck zum Teamkollegen zu passen, doch Freezer Martin Sertich ging dazwischen, passte zu Adam Mitchell, der den Puck von spitzer halbrechter Position in den linken Winkel schoss.
Wie schon so oft in der Hauptrunde bewies das Düsseldorfer Team dann jedoch Moral und kämpfte sich zurück in die Partie. Und nach schier endlosen, insgesamt 95:52 Play-off-Spielminuten in der Hamburger Arena war der (Tor-)Bann endlich gebrochen. Ein Powerplay war gerade erneut ohne Zählbares abgelaufen, da erkämpfte DEG-Verteidiger Stephan Daschner den Puck zurück, legte ab auf Ken André Olimb und der Norweger behielt die Übersicht für den Querpass auf Defender Bernhard Ebner. Der Nationalspieler setzte dann seinen ganzen Frust seines zuvor begangenen Fehlers in den Schuss und drosch die kleine schwarze Hartgummischeibe in die Maschen.
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Als die Freezers bereits gedanklich mit einer dünnen Führung in der Kabine waren, schoss Geburtstagskind Rob Collins seine Farben sogar noch zum Ausgleich. Im Fallen bugsierte der 37-jährige Center die Scheibe 16 Sekunden vor der Pausensirene zur Freude der rund 800 mitgereisten DEG-Fans über die Linie.
Oppenheimer tunnelt DEG-Torhüter Beskorowany
Das Momentum lag nun klar auf Seiten der DEG, doch der Powerplay-Motor wollte auch am Ende einfach nicht zünden. „Man wartet auf die entscheidende Szene, wenn sie dann nicht kommt, sieht es natürlich blöd aus. Aber eigentlich ist es richtig, die fünfminütige Überzahl in Ruhe auszuspielen“, betonte der verletzte Niki Mondt.
Doch während die Düsseldorfer auf den „goldenen Schuss“ warteten, zog Hamburgs Thomas Oppenheimer kurz darauf in Überzahl einfach mal ab und tunnelte DEG-Keeper Tyler Beskorowany 270 Sekunden vor dem Ende mit einem haltbaren Distanzschuss.
„Wir trauern jetzt unseren Chancen hinterher. Wir hatten die Chance auf den Sieg und das stimmt uns für Dienstag positiv“, so der Schlussmann. Dann muss die DEG ab 19.30 Uhr im zweiten Heimspiel der Best-of-Seven-Serie beweisen, dass sie sich von diesem Nackenschlag erholen kann. Dabei könnte Stephan Daschner fehlen. Aus Frust schlug er kurz nach der Schlusssirene einen Puck in Richtung Fangnetz, doch die Scheibe landete im Publikum. Die Schiedsrichter fertigten einen Sonderbericht an.