Düsseldorf. . Wenn die DEG am Mittwoch ihr erstes Viertelfinalspiel gegen die Hamburg Freezers bestreitet, steht mit Daniel Kreutzer der erfahrenste und punktbeste Play-off-Spieler auf dem Eis.

Wenn die DEG-Eishockeycracks am Mittwoch (19.30 Uhr/bei uns im Live-Ticker) ihr erstes Viertelfinalspiel gegen die Hamburg Freezers bestreiten, können sie sich eines Gewiss sein: Mit Kapitän Daniel Kreutzer haben sie den erfahrensten in der Endrunde noch aktiven Play-off-Spieler in ihren Reihen. Als Jung-Daniel und Meister-Verteidiger Christof beim ersten gemeinsamen DEL-Auftritt an der Brehmstraße das damals weiß-türkise Dress überstreiften, war der lange Weg bei der großen Liebe DEG so noch nicht absehbar. Der damalige DEG-Trainer Hans Zach gab nach dem 5:2 über den ESV Kaufbeuren, bei dem Daniel Kreutzer in der 18. zum 3:0 traf, jedoch bereits zu Protokoll: „Aus Danny wird mal ein Großer.“

Der 7. Dezember 1996 ist über 18 Jahre her. Daniel Kreutzer ist mittlerweile 35 Jahre alt. 981 Erstliga-Spiele, zwölf Weltmeisterschaften sowie Olympia-Start 2002 und 2006 stehen in der Statistik. Am Mittwoch kommt das 107. DEL-Play-off-Spiel hinzu. Puck, Stock, Helm und Skates bestimmen immer noch das Dasein. Was viele Beobachter mindestens für ein kleines Wunder halten dürften. Doch der Außenstürmer hat sich immer wieder durchgebissen, ungezählte Rückschläge weggesteckt.

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Viele hätten vermutlich bereits während der Saison 2007/08 die Brocken hingeschmissen. Zweifel gab’s. Pfeiffersches Drüsenfieber setzte dem gebürtigen Düsseldorfer mehr als ein Jahr lang zu. Es kostete physische und auch psychische Kraft, das drohende Karriereende auszublenden, zu überwinden.

Die Auferstehung des "Mister DEG"

Zwar verpasste der DEG-Kapitän „nur“ 20 Spiele. Von absoluter Fitness war er damals aber weit entfernt. „Das war damals eine höhere Belastung für mich als mein Wirbelbruch aus dem Dezember des vergangenen Jahres“, betont Kreutzer, „beim Drüsenfieber weiß man nie, ob es nach ein paar Wochen oder erst nach Jahren wieder aus dem Körper raus ist.“ Die Verletzung aus dem Wolfsburg-Spiel, als der Angreifer sich bei einem Flug in die Bande einen Bruch des ersten Halswirbelbogens zugezogen hatte, war dann Mitte Dezember 2013 ein Schock.

Querschnittslähmung durch starken Nacken verhindert

Nur seine starke Nackenmuskulatur verhinderte eine Querschnittslähmung. Acht Wochen trug der Blondschopf eine schützende Halskrause, die dreimonatige Trainingspause kostete den Rest einer verkorksten Saison 2013/14. Kreutzer hatte zuvor eine Acht-Spiele-Sperre wegen eines Kopfchecks gegen Straubings Meunier geschluckt, kam beim Schlusslicht auf 17 Einsätze, vier Tore und elf Vorlagen. Es war die schwächste Bilanz seiner Karriere.

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Doch in dieser Saison ist „Mister DEG“ wieder auferstanden. Am 23. Dezember krönte sich Daniel Kreutzer mit seinem 249. Treffer zum alleinigen DEL-Rekordtorschützen. Mittlerweile schlagen 255 auf seinem Konto zu Buche. Doch damit nicht genug. Der 35-Jährige spielte die beste Spielzeit seit vier Jahren und kam auf 42 Punkte in 52 Spielen (14 Tore und 28 Vorlagen). Zudem führt der Angreifer auch zwei Statistiken der ewigen Play-off-Bestenliste an – mit 53 Vorlagen und 74 Scorerpunkten. Ab Mittwoch sollen nun noch weitere Folgen.

„Wir haben keinen Druck, weil wir schon über das Ziel hinausgeschossen sind. Aber wir sind noch lange nicht am Ende, sind weiter hungrig und haben uns über die Saison immer weiter entwickelt. Wenn alle gesund bleiben und wir unsere Leistungen bringen, muss uns erstmal einer schlagen“, betont der Kapitän angriffslustig. Denn der DEG-Crack hält zwar sämtliche Rekorde, eines fehlt ihm aber noch in seiner Sammlung – der Meistertitel.

Am Rande der Bande

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Die DEG ist wieder da! Dies spiegelt nicht nur der fünfte Tabellenplatz und die Viertelfinalteilnahme nach zwei Jahren am Tabellenende wieder, sondern auch die Auszeichnungen, die das Team erhält. Am vergangenen Samstag wurde DEG-Keeper Tyler Beskorowany als DEL-Torwart der Saison ausgezeichnet (die NRZ berichtete). Der 24-jährige Kanadier ist jedoch nicht der einzige, dessen Leistungen geehrt wurden. DEG-Trainer Christof Kreutzer wurde von den Trainern und Managern der 14 DEL-Clubs zudem zum zweitbesten Coach der Saison gewählt. Mit 17 Prozent aller Stimmen verwies der Düsseldorfer Jari Pasanen aus Iserlohn (zwölf Prozent) auf Rang drei. Sieger wurde Geoff Ward von Hauptrundensieger Adler Mannheim (55 Prozent).

Die weiteren Titelträger: Kevin Clark (Hamburg/bester Stürmer und Spieler), Frank Hördler (Berlin/bester Verteidiger) und Christoph Ullmann (Mannheim/Cable Guy).