Düsseldorf. Die Play-off-Historie gegen Hamburg startete für die Düsseldorfer EG zum Abschied von der Brehmstraße. Daniel Kreutzer war als einziger Akteur des aktuellen Kaders dabei.

Titel, Tränen und Triumphe – so lautete die Kampagne der Düsseldorfer EG, mit der man sich in der Saison 2005/06 langsam vom altehrwürdigen Eisstadion an der Brehmstraße verabschiedete. Am präsentesten aus der Spielzeit – neben dem Umzug zum Rather Dome – dürfte bei den meisten Fans vor allem die fünfte Eishockey-Partie der Play-off-Halbfinal-Serie gegen die Kölner Haie sein. „Das war eine verrückte Serie. Wir lagen im letzten Spiel hinten, als unser Trainer Don Jackson früh den Torwart rausnahm und alle dachten wir wären bekloppt. Aber wir haben das Spiel und damit auch die Serie noch gewonnen. Das war der Wahnsinn“, sprudelte es aus Patrick Reimer heraus, als er sich 2012 nach acht Jahren am Rhein von der DEG verabschiedete und in Erinnerungen schwelgte.

Zuvor stieg jedoch auch das erste Play-off-Duell in der Vereinsgeschichte mit den Hamburg Freezers, mit denen sich die Rot-Gelben ab dem kommenden Mittwoch in der Runde der besten acht Teams in einer Best-of-Seven-Serie duellieren werden. „Wenn ich mich richtig erinnere, waren das immer sehr heiße Duelle“, betont DEG-Kapitän Daniel Kreutzer, der als einziger Akteur des aktuellen Kaders die beiden bisherigen Serien miterlebte. Und eines wurde dabei bereits früh deutlich: in der Verlängerung waren die Düsseldorfer von den Hanseaten nicht zu stoppen. Diese Erfahrung machten die Nordlichter, damals trainiert vom späteren DEG-Assistenzcoach Mike Schmitt, gleich in der allerersten Partie an der Brehmstraße.

Angeführt von Tore Vikingstad, der 2006 zum wertvollsten Spieler in der DEL gewählt worden war und zusammen mit Klaus Kathan und dem DEG-Dauerbrenner Kreutzer den gefürchteten KVK-Sturm bildete, setzten sich die Rot-Gelben nach einem hart umkämpften Spiel mit 3:2 nach Verlängerung durch. In der 64. Spielminute markierte ausgerechnet der us-amerikanische Stürmer Craig Johnson – in der Saison zuvor noch für die Hamburger aktiv – das Siegtor zur 1:0-Führung in der Serie.

Lange Zeit am Sieg geschnuppert

Die Spiele zwei und drei gingen jeweils relativ unspektakulär über die Bühne – mit einer 2:4-Niederlage in Hamburg und einem 4:1-Heimerfolg. Im vierten Duell schnupperte das Team von Don Jackson dann lange an einem Sieg, musste sich jedoch unglücklich mit 2:3 im Norden geschlagen geben.

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Im fünften Spiel erfolgte dann der große Auftritt von DEG-Kapitän Daniel Kreutzer. Nach 65:15 Spielminuten schoss der Blondschopf seine Farben nach zweimaligem Rückstand in der Verlängerung zum dritten Sieg in der Serie.

Spiel sechs hatte es dann richtig in sich. Nach 39:50 Minuten musste Todd Reirden verletzt vom Eis – er hatte einen abgebrochenen Schläger in die Hand gedrückt bekommen. Teamarzt Ulf Blecker musste vier große Splitter entfernen. Der starke Verteidiger konnte jedoch nicht mehr zurückkehren. Die Enttäuschung hielt sich ob des schnellen 3:2 durch Kreutzer (43:16 Spielminuten) jedoch in Grenzen und entwickelte sich 16 Sekunden vor der Schlusssirene dank des 4:2 durch den späteren NHL-Abwanderer und heutigen Kölner Alexander Sulzer zum Jubelrausch.

Am Ende gab's den Pokal

Mit dem ersten Sieg in der Fremde sicherten sich die Düsseldorfer an der Hamburger Sylvesterallee schließlich auch das Ticket für das Halbfinale. Endstand der Serie: 4:2.

Was folgte, war wie eingangs erwähnt ein Jubelrausch samt Halbfinal-Erfolg im Play-off-Derby gegen die Kölner Haie – an dessen Ende eine 0:3-Niederlage gegen Berlin verbucht wurde. Dies tat der Freude über eine der sportlich besten Saisons seit Jahren aber keinen Abbruch, zumal die DEG deutscher Pokalsieger 2006 wurde und somit schließlich doch noch einen Titel errang.