Düsseldorf.. Fünf von sechs Spielern könnten im Titelrennen noch einmal für die DEG ins Geschehen eingreifen. Keeper Beskorowany wagte am Dienstag ohne Ausrüstung die ersten Schritte auf dem Eis und soll nun leicht ins Training einsteigen.

Die DEG war die positive Überraschung der Hauptrunde. Den fünften Tabellenplatz hatte der Mannschaft von Cheftrainer Christof Kreutzer kaum jemand zugetraut. Es ist die beste Platzierung seit 2011, wo das Team Zweiter war – damals finanziell dank eines Hauptsponsors noch auf Rosen gebettet. Selbst von Rückschlägen ließ sich das Team diese Saison jedoch nicht kleinkriegen. Dabei fiel binnen weniger Wochen gleich in der ersten Hälfte der Spielzeit auf allen Positionen der wichtigste Spieler aus – und kam bis heute nicht zurück: Torwart Bobby Goepfert, Abwehrchef Tim Conboy und Topscorer Michael Davies. Zwischenzeitlich musste die DEG verletzungsbedingt und aufgrund von Sperren gar ohne zehn Stammspieler auskommen.

Aktuell sind es nach der Rückkehr der Verteidiger Jakub Ficenec und Bernhard Ebner „nur“ noch sechs. Somit hat die DEG im Play-off-Kampf noch mindestens fünf heiße Eisen in der Hinterhand – gegen Hamburg allerdings höchstens drei.

Keeper Bobby Goepfert, der wertvollste Spieler der vergangenen zwei Jahre, fällt mit seiner am vierten Spieltag erlittenen Hüftverletzung bekanntlich definitiv bis zum Saisonende aus. Für ihn wurde mit Tyler Beskorowany jedoch ein starker Ersatz verpflichtet. Mit dem 24-jährigen Kanadier begann die Auferstehung der DEG vom einstigen Tabellenletzten zum Rangfünften. Vor zehn Tagen dann der Schock, als auch Beskorowany nach einer Parade verletzt vom Eis musste – Überstreckungstrauma im Knie. Die DEG hofft auf eine Rückkehr zu den Play offs, ist der Keeper doch der größte Trumpf im Titelrennen. Am Dienstag absolvierte der Kanadier ohne Ausrüstung auf Schlittschuhen erste Gehversuche über das Eis. „Der Test war ganz positiv. Er wird am Mittwoch versuchen, leicht ins Training einzusteigen und wir haben ja zum Glück noch acht Tage bis zum ersten Spiel“, betont Coach Kreutzer.

Anhörung im Fall Davies findet endlich statt

Ganz kleine Hoffnungen auf eine Rückkehr dürfen auch bei Michael Davies erlaubt sein. In dieser Woche findet endlich die Anhörung in seinem vermeintlichen Doping-Fall statt, der bereits seit dem 3. Dezember, damals Topscorer der DEL, von der Nationale Anti-Doping-Agentur suspendiert ist. Allerdings nach wie vor seine Unschuld beteuert. „Natürlich würde ein solcher Spieler uns sofort weiterhelfen. Er wäre direkt einsatzbereit, trainiert die ganz Zeit mit. Ich müsste ihn wahrscheinlich eher einbremsen. Ein Vorteil ist zudem, dass Travis Turnbull und Michael Davies sich sehr gut kennen, die zwölfte gemeinsame Spielzeit bestreiten und sich nicht groß einspielen müssten“, betont Kreutzer. Ob der US-Amerikaner in den Play offs noch einmal eingreifen kann, liegt jedoch allein in den Händen des Anti-Doping-Richters.

Das dritte Fragezeichen hinter einem Einsatz gegen Hamburg steht bei Youngster Jonas Noske. Der Defender erlitt vor einem Monat eine schwere Gehirnerschütterung. „Er hat vergangene Woche versucht zu trainieren, hat sich dabei aber nicht wohl gefühlt. Wir werden es weiter abwarten müssen und von Tag zu Tag schauen“, so Kreutzer.

Conboy keine Option für das Viertelfinale

Definitiv im Viertelfinale nicht dabei ist Tim Conboy. Die Abwehrkante riss sich am 2. November beim Auswärtsspiel in Hamburg das vordere Kreuzband an. Ein Einsatz in der Runde der Besten acht ist ausgeschlossen. Zwar steht der US-Boy wieder auf dem Eis, an Mannschaftstraining ist jedoch frühestens in vier Wochen zu denken. „Tim wäre frühestens im Halbfinale, wenn wir es erreichen würden, dabei. Wir werden ihm da aber keinen Druck machen. Er darf es nicht zu früh riskieren“, erklärt Coach Kreutzer.

Und auch Routinier Niki Mondt wird definitiv fehlen. Erst am Tag des vierten Viertelfinalspiels wird nach seinem Mittelfußbruch der Draht entfernt. Danach folgt jedoch erst einmal ein Aufbautraining. „Realistisch wäre erst das Finale möglich“, so Mondt.