Düsseldorf. . Youngster Alexander Thiel trifft in der Verlängerung und schießt den DEG-Rumpfkader, erneut fehlten zehn Stammspieler, endgültig in die Play-offs.

Der Siegtorschütze war kaum zu erkennen. Eine rot-gelbe Jubeltraube hatte sich um Youngster Alexander Thiel gebildet. Was das die DEG-Eishockeycracks derzeit ohne zehn(!) Stammspieler leistet, darf mehr als nur als eine kleine Überraschung gewertet werden. Mit einer aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaftsleistung rang das letzte Düsseldorfer Aufgebot gestern Abend Ligaprimus Adler Mannheim mit 4:3 (0:0, 1:2, 2:1, 1:0) nach Verlängerung nieder.

Mit diesen zwei Punkten lösten die Rot-Gelben nun auch endgültig das Play-off-Ticket, rutschte sogar wieder auf den fünften Tabellenplatz vor und bleiben weiterhin auf direktem Viertelfinalkurs. Bereits wenige Minuten nach dem Erfolg startete der Kartenvorverkauf für das erste Endrundenduell. Die zweite große Überraschung des Abends gab es bereits vor dem ersten Bully. DEG-Trainer Christof Kreutzer wechselte auf der Torhüter-Position und stellte Lukas Lang für Stammkeeper Tyler Beskorowany auf. Und der 28-Jährige bewies, dass stets auf ihn Verlass ist. Mit sehenswerten Paraden war der Back up maßgeblich am Erfolg beteiligt.

Comeback von Dolak

Das Comeback von Thomas Dolak, exakt 692 nach seinem eigentlichen Karriereende und letztem DEL-Spiel, geriet da ob der zahlreichen Überraschungen des Abends fast in den Hintergrund. Der 35-jährige Deutsch-Tscheche knüpfte jedoch fast nahtlos an seine damalige Leistung an und überzeugte an der Seite von Ken Andre Olimb sowie Daniel Fischbuch. Und nach einem torlosen ersten Drittel hieß es dann: erste Chance im zweiten Drittel, erstes Tor – und der Rückkehrer markierte in seinem ersten Spiel seinen ersten Assist! Die Adler verloren im Aufbau die Scheibe und Olimb netzte auf Pass von Dolak ein.

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Doch nur drei Zeigerumdrehungen später glichen die Mannheimer wie aus dem Nichts durch Plachta aus und kamen kurz darauf sogar zu einer glücklichen 2:1-Pausenführung nach dem mittleren Abschnitt. Buchswiese fälschte einen Schlagschuss von Arendt ab.

Im Schlussdrittel musste die DEG dann bis zur 52. Minute zittern, ehe Kurt Davis den Puck zum Ausgleich oben rechts in den Winkel hämmerte. Und die Rot-Gelben legten nach. Nur 89 Sekunden später lief Travis Turnbull allen Adlern davon und traf ebenfalls in den Winkel. Urplötzlich führten die Düsseldorfer mit 3:2 beim Tabellenführer! Zwar gelang dem Favorit 42 Sekunden vor der Schlusssirene der Ausgleich, dank Thiel feierte am Ende aber dennoch nur die DEG.

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„Mir fehlen zur Leistung meines Teams fast die Worte. Ein Riesenkompliment an diese Rumpfmannschaft“, betonte Cheftrainer Christof Kreutzer nach der Partie. Und Comebacker Dolak erklärte glücklich: „Je länger das Spiel dauerte, umso besser habe ich mich nach der langen Pause gefühlt. Es hat einfach nur sehr großen Spaß gemacht. Die zwei Punkte sind aber natürlich das wichtigste!“

Das Spiel in der Statistik

Adler Mannheim – DEG 3:4 (0:0, 2:1, 1:2, 0:1) n. V.

DEG: Lang; Belle, Davis; Daschner, Thiel; Schiestel, Kaisler; Kreutzer, Collins, Dmitriev; Preibisch, Turnbull, Sparre; Dolak, Olimb, Fischbuch; Daxlerger, Tim Brazda.

Zuschauer: 13 600.

Schiedsrichter: Brüggemann/Klau (Iserlohner EC/ESF Griesenbrauck-Sümmern).

Tore: 0:1 (21:27) Olimb (Dolak, Thiel), 1:1 (24:33) Plachta (Joudrey, Buchwieser), 2:1 (35:52) Buchwieser (Hospelt, Arendt), 2:2 (51:53) Davis (Olimb, Fischbuch/4-4), 2:3 (53:22) Turnbull (Preibisch, 4-5-Unterzahl), 3:3 (59:18) Hospelt (Foster, Joudrey), 3:4 (63:48) Thiel (Daschner, Kreutzer).

Strafminuten: Mannheim 10, DEG 8.

Beste DEG-Spieler: Thiel (5 Punkte), Olimb (3), Lang (1).