Iserlohn. . Die Pre-Playoffs sind erreicht - da war die Luft im Iserlohner Eisstadion ein wenig raus: Mit 2:4 unterlagen die Iserlohn Roosters dem EHC Wolfsburg.

In diesem Augenblick war der Wunsch noch Vater des Gedanken. Kurz nachdem der Mann der Hallenregie die Abspieltaste gedrückt hatte, um während der kurzen Pause vor dem Bully für Musik in der Eishalle am Seilersee zu sorgen, schallten die ersten Klänge des Queen-Klassikers „We will rock you“ aus den Lautsprechern. Nur: Die Iserlohn Roosters rockten bis zu diesem Zeitpunkt gar nichts. Schlimmer noch: Sie lagen gegen den EHC Wolfsburg mit 0:2 zurück – und daran änderte sich bis zur Schlusssirene nur der Spielstand – 2:4.

Ausgerechnet in Spiel 1 nach der Qualifikation für die Pre-Play-offs der Deutschen Eishockey Liga, ausgerechnet in Spiel 1 zur Absicherung des Platzes unter den Top Sechs oder der Schlussattacke auf Platz vier patzten die Sauerländer. Gegen einen Gegner, der sie noch aus den Rängen, welche die direkte Qualifikation für das Viertelfinale bedeuten, verdrängen möchte. „Das ist das nächste Sechs-Punkte-Spiel“, hatte Roosters-Trainer Jari Pasanen im Vorfeld gesagt. Hinterher musste er feststellen: „Vielleicht war mental die Luft bei uns heute etwas raus, weil wir das Saisonziel erreicht haben“, sagte Pasanen und musste auch das zur Kenntnis nehmen: Platz fünf ist nach dieser Niederlage zunächst weg, da die Düsseldorfer EG zwei Punkte geholt hat.

Gäste bejubeln erstes Tor

Ungeachtet dessen nahm die Play-off-Begeisterung im Umfeld in den vergangenen Tagen mehr und mehr zu. Besonders die Mitgliedszahlen der Roosters stiegen in ungeahnte Höhen. Auf 2000 steuert der Klub allmählich zu. Aus organisatorischen Gründen mussten die Roosters allerdings entscheiden, dass nur noch Mitglieder einen Anspruch auf ein Play-off-Ticket haben, deren Antrag bis zum 27. Februar eingeht.

Wie in ein Play-off-Spiel – so starteten die Sauerländer auch gegen Wolfsburg. Engagiert, torhungrig. Den ersten Treffer der Partie allerdings bejubelten die Gäste. Nicholas Schaus brachte sie in Führung, während Chris Connolly auf der Strafbank schmorte. Vier Minuten später erhöhte Tyler Haskins sogar auf 2:0, während die Roosters beste Gelegenheiten ausließen. Was sich wie ein roter Faden durch die gesamte Partie zog. Und doch keimte Anfang des abschließenden Drittels wieder Hoffnung auf. Weil kurz nach dem Anschlusstreffer von Derek Whitmore zum 1:2 (41. Minute) Chad Bassen sogar zum 2:2 ausglich (44.).

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Jedoch folgte der Dämpfer wenige Augenblicke später, als Jeffrey Likens zur erneuten Führung der Gäste traf (46.). Roosters-Goalie Mathias Lange war bei diesem Schuss die Sicht verdeckt, so dass der sonst erneut starke Torwart den Puck passieren lassen musste.

Fehler in Überzahl

Dass Brent Aubin in der 53. Minute zum 4:2 einschieben konnte, hatte er allerdings auch Lange zu verdanken, der von seinem Ausflug aus dem Tor wohl selbst überrascht war. In Überzahl passierte dieser Fauxpas – irgendwie passend. Genau wie die doppelte Überzahl kurz vor Schluss, die ohne ernsthafte Chance verstrich.

Weiter geht es am Sonntag: Da fahren die Sauerländer zum West-Rivale Kölner Haie: „Das Spiel in Köln wird brutal für uns, weil die unbedingt gewinnen müssen - und wir auch“, schwant Pasanen ein anstrengendes Wochenende.