Düsseldorf. . Nach 0:2-Rückstand kam das Team von Chefcoach Christof Kreutzer noch zu einem 7:3-Sieg gegen München. Kreutzer: “Schön auf dem Teppich bleiben.“

Krachende Checks, Tore satt und Partystimmung -- wer nicht dabei war, der hat etwas verpasst. Die DEG-Eishockeycracks betrieben gestern Abend in einer rasanten Partie gegen den Tabellenzweiten aus München beste Werbung für den Pucksport, an deren Ende dank einer Powerplay-Gala mit fünf Treffern ein 7:3 (0:1, 4:2, 3:0)-Sieg der Düsseldorfer zu Buche schlug.

„Das 7:3 ist natürlich sehr schön, aber alle sollen schön auf dem Teppich bleiben. Wir dürfen unser Ziel nicht aus den Augen lassen und im Blick behalten, was um Platz elf passiert“, betonte DEG-Cheftrainer Christof Kreutzer nach der Partie und einer Eis-Raupe seines Teams.

Gestärkt vom Sonntagssieg beim Angstgegner Wolfsburg (2:1) starteten die Düsseldorfer selbstbewusst in die Begegnung mit dem großen Favoriten, dem man im Saisonverlauf immerhin schon vier Punkte geklaut hatte. Dennoch schien gestern zunächst trotz einer starken Leistung früh deutlich, dass dieses Mal nicht viel für die DEG laufen sollte. 11:52 Spielminuten waren vorbei, als die Gäste das erste Mal jubelten – nach einer deutlichen Abseitsposition, wie es zunächst den Anschein machte. Beim Videostudium in der ersten Drittelpause wurde dann jedoch deutlich, dass dies ein visueller Streich war und alles Regelkonform ablief. Als Mads Christensen nach 21:24 Spielminuten dann noch auf 2:0 erhöhte, schien sich der große Favorit bereits auf die Siegerstraße geschossen zu haben.

Drei Treffer in Fünf-Minuten-Powerplay

Doch nur sieben Zeigerumdrehungen später war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Brause-Bulle Regehr hatte Ken André Olimb mit dem Kopf voran in die Bande gecheckt und bekam dafür eine Spieldauerstrafe aufgebrummt. In der fälligen fünfminütigen Überzahl präsentierte die DEG ihr bestes Powerplay-Gesicht. Nach zwölf Sekunden netzte Rob Collins ein, keine zwei Minute später glich Alexei Dmitriev aus und nach 3:22 Minuten in Überzahl gingen die Rot-Gelben mit dem dritten sehenswert herausgespielten Treffer gar zur Mitte der Partie in Führung.

Die Münchener schienen zunächst geschockt, kamen jedoch durch einen abgefälschten Schuss, der unglücklich durch die Hosenträger des erneut starken DEG-Keeper Tyler Beskorowany trudelte, kurz darauf zum 3:3-Ausgleich. Es war jedoch längst nicht der letzte Streich eines völlig verrückten zweiten Drittels. Als die Gäste einmal kurz schliefen, schlug die DEG erstmals bei gleicher Spieleranzahl zu – durch eine Kombination zweier Verteidiger mit Bernhard Ebner als Vollstrecker auf Vorlage von Stephan Daschner.

So ging es mit stehenden Ovationen in die zweite Pause. Und als Verteidiger Kurt Davis in der 49. Spielminute dann noch per Schlagschuss auf 5:3 erhöhte, wurde die Stimmung auf den Rängen zu einem Hexenkessel. Während die Münchener nur noch ihren Unmut in Frustfouls entluden, machten Mondt sowie Martinsen mit dem 6:3 in Überzahl den Deckel drauf.

  • DEG: Beskorowany; Ebner, Daschner; Davis, Mapes; Schiestel, Ficenec; Noske; Kreutzer, Collins, Dmitriev; Preibisch, Turnbull, Sparre; Martinsen, Olimb, Strodel; Fischbuch, Mondt, Thiel.
  • Zuschauer: 4313.
  • Schiedsrichter: Piechaczek/Daniels (EHC Gelsenkirchen/HC Landsberg).
  • Tore: 0:1 (11:52) Meckler (Barta), 0:2 (21:24) Christensen (Méthot), 1:2 (25:34) Collins (Dmitriev, Kreutzer/5-4-Überzahl), 2:2 (27:22) Dmitriev (Olimb, Ebner/5-4), 3:2 (28:44) Turnbull (Davies, Martinsen/5-4), 3:3 (31:18) DiSalvatore (Brückner, Roe), 4:3 (35:46) Ebner (Daschner, Kreutzer), 5:3 (48:0) Davis (Collins, Kreutzer), 6:3 (56:27) Mondt (Martinsen, Daschner/5-4), 7:3 (58:26) Martinsen (Olimb/5-4).
  • Strafminuten: DEG 6, München 14 plus Spieldauer (Regehr/25:21, Check gegen Kopf und Nacken; Boyle/51:44, wegen Crosscheck).
  • Beste DEG-Spieler: Collins (5 Punkte), Kreutzer (3), Ebner (1).