Düsseldorf. Organisationschef Funk und sein Team haben ein Jahr investiert, um das Eishockey-Fest zu einer außergewöhnlichen Veranstaltung werden zu lassen.
Es herrscht hektisches Treiben in der Arena. Lkws bahnen sich ihren Weg durch eines der vier engen Mundlöcher, Höhenkletterer überprüfen noch einmal ihre Ausrüstung, um sich dann auf ihren Arbeitsplatz in schwindelerregender Höhe unter das Stadiondach zu begeben, wo noch die letzten Stahltrassen für die über 400 Scheinwerfer aufgehängt werden müssen. In der Mitte des Stockumer Fußballtempels steht Lorenz Funk mit stoischer Gelassenheit.
Der 46-Jährige hat schließlich keinen Grund zur Hektik, denn er und seine Mitarbeiter sind ihrer Zeit voraus. Wenn sich am Samstag (Einlass ab 13 Uhr) die beiden achtmaligen Deutschen Meister DEG und Kölner Haie im Winter Game der Deutschen Eishockey-Liga vor über 50.000 erwarteten Zuschauern duellieren, hat Funk seine Arbeit getan. Ein Jahr lang feilten der ehemalige Meisterspieler der Düsseldorfer und seine Mitstreiter an dem Großprojekt, das morgen europäische Eishockey-Geschichte schreiben soll.
Dem Zeitplan weit voraus
„Die letzten Tage vor so einem Event sind eigentlich immer Stress pur“, sagt Funk. Nicht so dieses Mal, denn die monatelange Planung hat sich ausgezahlt. Drei Tage früher als geplant ist ein Großteil der dreiwöchigen Aufbauarbeiten bereits abgeschlossen.
„Wir sind unserem Zeitplan weit voraus“, nickt Funk zufrieden, der sich deshalb vor einer Woche an seinem Geburtstag den „Luxus“ erlauben konnte, und ausnahmsweise einmal von zu Hause aus arbeitete. Immer dabei: sein Mobiltelefon. „Ohne das läuft nichts!“
180.000 Liter Wasser waren nötig
Noch während sich der nächste Lkw-Fahrer telefonisch ankündigt, wird das Gespräch von lauten Böllerschüssen unterbrochen. Raketen schießen bis unters Hallendach, von wo aus ein bunter Funkenregen zu Boden geht. Die Pyrotechniker schießen aus einer von insgesamt 35 Stationen ein Probe-Feuerwerk ab. Es wird nichts dem Zufall überlassen. Schon gar nicht, wenn es um das Herzstück des Winter Games geht.
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Vier riesige Kühlaggregate, die über ein 90 Kilometer langes Netz aus Kühlschläuchen mit dem Spielfeld verbunden sind, surren im Bauch der Arena um die Wette und sorgen dafür, dass die zehn Zentimeter dicke Eisfläche konstant bei minus elf Grad gehalten wird. 180.000 Liter Wasser waren nötig, um das Spielfeld herzustellen. 20 LKW-Ladungen Sand bilden den Untergrund für das Eis, auf dem die DEG gestern das erste Mal trainierte. Der Innenraum um die Spielfläche wird mit 8000 Quadratmetern weißem Nadelfilz ausgelegt. Weitere 20 Lkws karrten Technik, Banden und TV-Equipment nach Stockum.
42.000 Watt
Das XXL-Eishockeyfest ist eine logistische Meisterleistung. Rund 2000 Menschen arbeiten für das Großereignis, allein ein Drittel von ihnen wird morgen rund um das Spiel für die Sicherheit der Gäste sorgen. Auch auf die technische Ausstattung haben die Veranstalter großen Wert gelegt.
„In Düsseldorf wird man mehr sehen und besser hören“, sagt Lorenz Funk mit Blick auf die Winter-Game-Erstauflage vor zwei Jahren in Nürnberg. Dafür sorgt eine 42.000 Watt starke Musikanlage, ausgestattet mit 210 Subwoofern.
Funk und seine Mitstreiter freuen sich auf das große Eishockey-Spektakel. Aber auch auf den Schlusspfiff: „Dann haben wir endlich Zeit, um in Ruhe auf die Arbeit der letzten Monate anzustoßen und ein wenig zu feiern!“